Terminierungsentgelte

Telekom prüft Klage gegen Entgelt-Entscheidung der BNetzA

Preissenkung zum falschen Zeitpunkt
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die Bundesnetzagentur will die Terminierungsentgelte senken. Die Telekom hält das für eine Preissenkung zur falschen Zeit. Die Bundesnetzagentur will die Terminierungsentgelte senken. Die Telekom hält das für eine Preissenkung zur falschen Zeit.
Bild: teltarif.de
Wie sich bei den ersten Reaktionen auf die Entscheidung der Bundesnetzagentur schon abzeichnete, ist die Deutsche Telekom ernstlich verärgert, dass die Entgelte für die Mobilfunkterminierung, also die Durchschaltung von Gesprächen auf Handys, bald deutlich sinken sollen. "Wir prüfen, ob eine Klage Aussicht auf Erfolg hat", sagte der für Regulierungsfragen zuständige Telekom-Sprecher Philipp Blank gegenüber dem Focus.

Die Bundesnetzagentur will die Terminierungsentgelte senken. Die Telekom hält das für eine Preissenkung zur falschen Zeit. Die Bundesnetzagentur will die Terminierungsentgelte senken. Die Telekom hält das für eine Preissenkung zur falschen Zeit.
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Die Bundesnetzagentur hatte Ende November verfügt, diese Entgelte für Handygespräche zu halbieren. Diese Gebühr stellen die jeweiligen Telekom-Anbieter den Wettbewerbern in Rechnung, wenn Anrufe aus deren Netzen auf Anschlüsse in ihrem Netz eingehen. Nach der vorläufigen Entscheidung der Behörde dürfen die vier Betreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und Telefónica o2 für diese Terminierung künftig nur noch zwischen 3,33 Cent und 3,7  Cent je Minute kassieren. In der Vergangenheit hatte die Preisvorgaben der Bundesnetzagentur regelmäßig zu weiteren Preissenkungen bei den Mobilfunkanbietern geführt.

Der Focus zitierte einen Telekom-Sprecher mit den Worten, der Konzern investiere derzeit Milliarden Euro in IT-Technologie und den Netzaufbau auf dem Land - eine Preissenkung käme jetzt zum falschen Zeitpunkt.

Auch die anderen Netzbetreiber hatten sich kritisch über die Entscheidung der Bundesnetzagentur geäußert. o2 sieht in der Absenkung der Terminierungsentgelte ebenfalls ein Hinderniss für einen schnellen Ausbau der mobilen Breitbandnetze. E-Plus dagegen kritisierte die Angleichung der Entgelte bei den Netzbetreibern. Die später gestarteten E-Netzbetreiber E-Plus und o2 hatten bisher deutlich mehr als die D-Netzbetreiber kassieren dürfen. Aber auch Vodafone hatte angekündigt, die Entscheidung juristisch prüfen zu lassen.

Eine ausführliche Analyse der Terminierungsentgelte-Entscheidung und möglicher Auswirkungen auf den Wettbewerb im deutschen Mobilfunkmarkt werden wir Ihnen im Laufe des Tages in einem Editorial zu diesem Thema zur Verfügung stellen.

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