Benutzer Telly schrieb:
Sind denn überhaupt genügend Frequenzen für eine Parallelausstrahlung vorhanden? Die Digitale Dividende verbraucht doch eigentlich die restlichen Frequenzen oder nicht?
Bei weitem nicht! So konnten zum Beispiel bei der DVB-T-Umstellung von Berlin von Anfang an acht oder neun Multiplexe ausgestrahlt werden, obwohl dank noch nicht erfolgter Digitalisierung bei den benachbarten Sendern die hohen "analogen" Schutzabstände zu diesen eingehalten werden mussten. Mit der inzwischen (weitgehend?) abgeschlossenen Digitalisierung können die Schutzabstände entsprechend verkleinert werden, da die Digitalempfänger auch wegen der Fehlerkorrektur viel besser mit schwachen Störsignalen benachbarter Sender klarkommen als die Analogtechnik.
Vor allem aber könnte durch Nutzung der Gleichwellentechnik das ganze Wirrwarr unterschiedlicher Frequenzen und Belegungen entzerrt werden, und die Schutzabstände so ganz unnötig werden. In Spanien kommt man wohl mit den Kanälen 58 bis 69 für DVB-T aus, in Deutschland sind es viermal so viele. Aber wenn halt Kanal 25 in Bayern zu Teilen an die ARD, zu Teilen ans ZDF ging, in Berlin an RTL, in Hessen ans ZDF, in NRW an die Dritten, und in Sachsen und Thüringen an die ARD (aber mit anderer Belegung als in Bayern), dann braucht man natürlich jeweils Schutzabstände dazwischen, und so ist der Kanal dann halt den größten Teil Deutschlands "verbrannt", obwohl er nur in einem kleinen Teil davon aktiv genutzt wird.
Es wäre schon ein Riesen-Fortschritt, wenn wenigstens das ZDF auf einen festen Kanal bundesweit umziehen würde. Aber nein, das will in den Ländern natürlich keiner, denn das ZDF könnte damit 0,x % an Sehern verlieren, die es nicht hinbekommen, bei ihrem Receiver eine erneute Sendersuche zu starten.
Kai