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Eine "Ideale" Lösung....


13.05.2012 17:20 - Gestartet von alexander-kraus
... für alle 4 Netzbetreiber gibt es nicht.
Sicher ist nur: - Kommt es zu einer kompletten Neuversteigerung, werden
1. Telekom und Vodafone die Preise in die Höhe treiben
2. Es wird damit wieder eine "ungleiche Behandlung" der Netzbetreiber geben
3. Wer zahlt die Zeche hinterher? - Es kann nur Einer sein: - Der Kunde.

Und genau den Punkt Nr 3 wollen wir Kunden am allerwenigsten. - Nach der "Wahnsinnsversteigerung" in 2000 für fast 1000 MRD DM für nichts, ausser ein paar Frequenzblöcke....

Warum kann die RegTP nicht einfach allen 4 Netzbetreibern endlich nahezu gleiche Bedingungen zur Verfügung stellen. - Also alle Frequenzen einsammeln, und kostenlos gerecht an alle 4 Netzbetreiber neu zu vergeben? - Das würde dem Wettbewerb am meisten helfen. - Es kommt dann nur noch auf den Ausbau der Netze an. - Aber es hat jeder die gleichen Möglichkeiten aus dem Netz das Beste herauszuholen.
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[1] Telly antwortet auf alexander-kraus
13.05.2012 17:26
Nach der "Wahnsinnsversteigerung" in 2000 für fast 1000 MRD DM für nichts, ausser ein paar Frequenzblöcke....

Bei den ganzen Milliarden der letzten Jahre bist Du wohl ein bischen durcheinander :)

100 Mrd. DM waren schließlich auch mehr als genug. ^^

https://www.teltarif.de/indien-umts-auktion/...

Telly
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[1.1] alexander-kraus antwortet auf Telly
13.05.2012 17:47
Benutzer Telly schrieb:
Nach der "Wahnsinnsversteigerung" in 2000 für fast 1000 MRD DM für nichts, ausser ein paar Frequenzblöcke....

Bei den ganzen Milliarden der letzten Jahre bist Du wohl ein bischen durcheinander :)

100 Mrd. DM waren schließlich auch mehr als genug. ^^

https://www.teltarif.de/indien-umts-auktion/...

Sorry eine "0" zuviel :-)

Das macht das Thema aber nciht viel besser. - Das geld sollte statt in Frequenzen lieber in Technik für die Kunden ausgegeben werden.
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[2] handytim antwortet auf alexander-kraus
13.05.2012 18:39
Benutzer alexander-kraus schrieb:
Warum kann die RegTP nicht einfach allen 4 Netzbetreibern endlich nahezu gleiche Bedingungen zur Verfügung stellen.

Die RegTP kann schon eine ganze Weile nichts mehr.

Die Idee alle Frequenzen unter strengen Auflagen bezüglich Netzausbau und vor allem -verfügbarkeit zu verschenken finde ich eigentlich ganz nett. Sonst werden wieder nur wertvolle Frequenzen vergeudet, indem sie nicht eingesetzt werden.
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[2.1] GrößterNehmer antwortet auf handytim
14.05.2012 01:36
Benutzer handytim schrieb:
Die Idee alle Frequenzen unter strengen Auflagen bezüglich Netzausbau und vor allem -verfügbarkeit zu verschenken finde ich eigentlich ganz nett. Sonst werden wieder nur wertvolle Frequenzen vergeudet, indem sie nicht eingesetzt werden.
Wäre eigentlich eine schöne Lösung, wenn wir Kunden nicht für das "Allgemeingut" Frequenzen zahlen müssten, aber ich glaube nicht, dass das so einfach wäre.

Vergibt man die Frequenzen zu gleichen Teilen, sehen sich T-Mobile und Vodafone benachteiligt, da sie auf Frequenzen verzichten müssten. Das Argument "wir haben mehr Nutzer, deshalb brauchen wir mehr Frequenzen" würde wahrscheinlich fallen. o2 und Eplus würden sich wohl freuen. Verteilt man nach Nutzerzahl, würden die "Kleineren" wahrscheinlich argumentieren, dass sie mit weniger Frequenzen es ja schwieriger hätten neue Nutzer zu gewinnen. Beide Argumente sind irgendwie nachzuvollziehen.

Ich vermute, es wird eine von zwei Optionen werden:

Die Netzbetreiber einigen sich auf eine Umverteilung einiger 800 MHz-Blöcke von den Größen zu den Kleinen gegen 1800 MHz-Blöcke, weil alle die höhen Kosten für eine Neuversteigerung scheuen und die Kleinen die 800er-Blöcke für die Flächenversorgung und die Großen die 1800er-Blöcke für die Übertragungsraten haben wollen.

Oder es wird (zumindest von einen Netzbetreibern) darauf gepokert, gute Frequenzspektren für teures Geld zu ersteigern und die Kunden mit Netzqualität zu höheren Preisen zu überzeugen bzw. mit günstigen Preisen Kunden zu gewinnen, die über die schlechtere Netzqualität hinwegsehen.

In letzterem Fall denke ich, die Frequenzverteilung wird sich ähnlich wie aktuell gestalten. Telekom und vodafone werden sich für viel Geld die besten Rosinen rauspicken, o2 wird versuchen mit ihrem Kapital so nah wie möglich an die beiden ranzukommen und Eplus wird die wenigsten/schlechtesten Frequenzen relativ günstig versuchen zu erwerben und versuchen diese möglichst optimal auszunutzen.

Ich bin übrigens seit 1999 o2-Kunde (früher hieß der Laden anders), aber denke, dass alle drei Strategien seine Kundengruppen finden werden.

Gruß
GrößterNehmer
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[2.1.1] handytim antwortet auf GrößterNehmer
14.05.2012 06:10
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Vergibt man die Frequenzen zu gleichen Teilen, sehen sich T-Mobile und Vodafone benachteiligt, da sie auf Frequenzen verzichten müssten. Das Argument "wir haben mehr Nutzer, deshalb brauchen wir mehr Frequenzen" würde wahrscheinlich fallen. o2 und Eplus würden sich wohl freuen. Verteilt man nach Nutzerzahl, würden die "Kleineren" wahrscheinlich argumentieren, dass sie mit weniger Frequenzen es ja schwieriger hätten neue Nutzer zu gewinnen. Beide Argumente sind irgendwie nachzuvollziehen.

Die BNetzA hat ja alle relevanten Informationen, insbesondere Netzauslastung, also Statistiken zu Verbindungen. Eine Verteilung anhand des Traffics und anhand der Trafficprognose wäre IMO die gerechteste Lösung, wenn man auf eine Versteigerung oder einen Verkauf verzichten will.


Oder es wird (zumindest von einen Netzbetreibern) darauf gepokert, gute Frequenzspektren für teures Geld zu ersteigern und die Kunden mit Netzqualität zu höheren Preisen zu überzeugen bzw. mit günstigen Preisen Kunden zu gewinnen, die über die schlechtere Netzqualität hinwegsehen.

Das hat die letzten Jahre gut funktioniert. Ich bin mal gespannt wer der große Gewinner der neuen schnellen Portierungsmöglichkeit wird.
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[2.1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf handytim
14.05.2012 14:14
Benutzer handytim schrieb:
Die BNetzA hat ja alle relevanten Informationen, insbesondere Netzauslastung, also Statistiken zu Verbindungen. Eine Verteilung anhand des Traffics und anhand der Trafficprognose wäre IMO die gerechteste Lösung, wenn man auf eine Versteigerung oder einen Verkauf verzichten will.

Woher soll die BNetzA diese Daten haben? Und selbst wenn sie die Daten hätte, würde ich nicht behaupten, dass man daraus eine "gerechte" Verteilung ableiten könnte. Den Ist-Stand kann man nicht zur Verteilung nehmen, da dieser ja durch die aktuell vergebenen Frequenzen beeinflusst wird. Heißt, wenn ein Netzbetreiber weniger Traffic im Netz hat, könnte das daran liegen, dass er nicht genug Frequenzen hat, um mehr Daten zu transportieren. Eine Prognose des zu erwartenden Traffics ist auch ein stochern im Nebel, denn der zu erwartende Traffic ändert sich ja in Abhängigkeit davon, welche und wie viele Frequenzen ein Netzbetreiber kriegt. Bei gegebenen Preisen bedeutet das: "schlechtes" Netz -> Kunden wandern ab, "gutes" Netz -> Kundenanzahl steigt.

Oder es wird (zumindest von einen Netzbetreibern) darauf gepokert, gute Frequenzspektren für teures Geld zu ersteigern und die Kunden mit Netzqualität zu höheren Preisen zu überzeugen bzw. mit günstigen Preisen Kunden zu gewinnen, die über die schlechtere Netzqualität hinwegsehen.

Das hat die letzten Jahre gut funktioniert. Ich bin mal gespannt wer der große Gewinner der neuen schnellen Portierungsmöglichkeit wird.
Wie jedes Mal: alle! Bei den letzten Auktionen haben sich alle Netzbetreiber "sehr zufrieden" gezeigt oder es zumindest so kommuniziert. Ich erinnere an die letzte Auktion, bei der Eplus die wenigsten Frequenzen ersteigert hat und sich als grosser Gewinner sah. Und das obwohl Eplus der erste Netzbetreiber in Deutschland war, der massiv Kunden mit günstigen Datentarifen gelockt hat, zu dem Zeitpunkt aber das "langsamste" Datennetz hatte, also die Frequenzen hätte gut gebrauchen können. Klar, mit der Smart Follower-Strategie von Eplus kann man unternehmerischen Erfolg haben, aber Marktführerschaft erreicht man damit nie (ist sicher auch nicht das Ziel von Eplus). Man muss aber darauf achten, dass man beim klugen Hinterherrennen nicht zu weit abgehängt wird, sonst wirds eng.
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[2.1.1.1.1] handytim antwortet auf GrößterNehmer
14.05.2012 16:13
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Woher soll die BNetzA diese Daten haben?

Aufgrund von Meldepflichten der einzelnen Netzbetreiber.


Und selbst wenn sie die Daten hätte, würde ich nicht behaupten, dass man daraus eine "gerechte" Verteilung ableiten könnte. Den Ist-Stand kann man nicht zur Verteilung nehmen, da dieser ja durch die aktuell vergebenen Frequenzen beeinflusst wird. Heißt, wenn ein Netzbetreiber weniger Traffic im Netz hat, könnte das daran liegen, dass er nicht genug Frequenzen hat, um mehr Daten zu transportieren.

Dafür gibt es die Auslastungsstatistiken. Wer mit 90% ausgelastet ist, braucht mehr Frequenzen, wer bei 30% rumdümpelt, dem reichen die vorhandenen.


Eine Prognose des zu erwartenden Traffics ist auch ein stochern im Nebel, denn der zu erwartende Traffic ändert sich ja in Abhängigkeit davon, welche und wie viele Frequenzen ein Netzbetreiber kriegt. Bei gegebenen Preisen bedeutet das: "schlechtes" Netz -> Kunden wandern ab, "gutes" Netz -> Kundenanzahl steigt.

Nochmal: Eine Prognose lässt sich aus den bisher bekannten Werten relativ genau vorhersagen (nichts anderes machen die Netzbetreiber beim Auf- und Ausbau ihrer Netze, schließlich muss die Hard-/Software entsprechend dimensioniert werden).


Wie jedes Mal: alle! Bei den letzten Auktionen haben sich alle Netzbetreiber "sehr zufrieden" gezeigt oder es zumindest so kommuniziert. Ich erinnere an die letzte Auktion, bei der Eplus die wenigsten Frequenzen ersteigert hat und sich als grosser Gewinner sah. Und das obwohl Eplus der erste Netzbetreiber in Deutschland war, der massiv Kunden mit günstigen Datentarifen gelockt hat, zu dem Zeitpunkt aber das "langsamste" Datennetz hatte, also die Frequenzen hätte gut gebrauchen können. Klar, mit der Smart Follower-Strategie von Eplus kann man unternehmerischen Erfolg haben, aber Marktführerschaft erreicht man damit nie (ist sicher auch nicht das Ziel von Eplus). Man muss aber darauf achten, dass man beim klugen Hinterherrennen nicht zu weit abgehängt wird, sonst wirds eng.

Eben. Wenn man alle Frequenzen direkt gleich verteilt, haben Telekom und Vodafone mit ihren wesentlich höheren Kundenzahlen ein Problem. Diese hätten bei einer anteilsmäßigen Frequenzverteilung gleich mal eine wesentlich höhere Netzauslastung als o2/E-Plus. Daher sollte man diesen Kennwert bei einer "kostenfreien" Zuteilung von Frequenzen durchaus berücksichtigen. Zudem könnte man die Zuteilungsbedingungen flexibel gestalten, um auf Kundenströme reagieren zu können und jedem Netzbetreiber die jeweils nötige Kapazität verschaffen.
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[2.1.1.1.1.1] spaghettimonster antwortet auf handytim
15.05.2012 15:57

2x geändert, zuletzt am 15.05.2012 16:03
Benutzer handytim schrieb:
Wenn man alle Frequenzen direkt gleich verteilt, haben Telekom und Vodafone mit ihren wesentlich höheren Kundenzahlen ein Problem. Diese hätten bei einer anteilsmäßigen Frequenzverteilung gleich mal eine wesentlich höhere Netzauslastung als o2/E-Plus.

Wie aus anbietereigenen Zahlen im Rahmen des IC-Verfahrens hervorgeht, ist die Netzauslastung der E-Netze fast so hoch wie die der D-Netze. Die E-Netze haben zwar weniger Kunden, der E-Kunde telefoniert aber wegen des niedrigeren Minutenpreises mehr. Die E-Netze lasten ihre an sich schwächeren Netze also stärker aus (besonders bemerkbar macht sich das im Datenbereich). Allerdings sind auf 1800 MHz die Netzkosten höher, so dass von daher eine kleine Umverteilung zwar meiner Meinung nach nicht die E-Netze besser machen würde, weil deren schlechtere Qualität primär an fehlenden Investitionen und nicht an fehlenden Frequenzen liegt, aber E-Plus' Ende zumindest etwas hinauszögern könnte.

Hinzu kommt die wachsende Bedeutung von Datendiensten, auf die sich immer mehr Umsatz verlagert. Die D-Netze sind hier relativ frei, zumal nach der GSM-Richtlinie die BNetzA gezwungen ist, das ganze Spektrum für alle Dienste freizugeben. O2 kann wenigstens auf 800 MHz LTE anbieten, aber E-Plus kann nicht mal das. Wenn sie ihren (erbettelten) 900-er-Block für UMTS verwendet, muss Sprache wieder ganz oder fast auf 1800 MHz zurückverlagert werden. Mit LTE könnte man den Block zwar theoretisch mischen, aber beeindruckende Datenraten wären da auch nicht zu erwarten und die LTE-Ausbaukosten müsste man von diesen geringen Einnahmen auch noch abziehen. Geld zum Ersteigern von Frequenzen hat die überschuldete E-Plus nicht. Es liegt also ein Wettbewerbsnachteil vor, bei dem die Frage ist, wie lange er noch kompensiert werden kann.
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[2.1.1.1.1.1.1] Robophone antwortet auf spaghettimonster
15.05.2012 16:12
Benutzer spaghettimonster schrieb:



Die E-Netze lasten ihre an sich schwächeren Netze also stärker aus (besonders bemerkbar auf 1800 MHz die Netzkosten höher, so dass von daher eine kleine Umverteilung zwar meiner Meinung nach nicht die E-Netze besser machen würde, weil deren schlechtere Qualität primär an fehlenden Investitionen und nicht an fehlenden Frequenzen liegt, aber E-Plus' Ende zumindest etwas hinauszögern könnte.

Hinzu kommt die wachsende Bedeutung von Datendiensten, auf die sich immer mehr Umsatz verlagert. Die D-Netze sind hier relativ frei, zumal nach der GSM-Richtlinie die BNetzA gezwungen ist, das ganze Spektrum für alle Dienste freizugeben. O2 kann wenigstens auf 800 MHz LTE anbieten, aber E-Plus kann nicht mal das. Wenn sie ihren (erbettelten) 900-er-Block für UMTS verwendet, muss Sprache wieder ganz oder fast auf 1800 MHz zurückverlagert werden. Geld zum Ersteigern von Frequenzen hat die überschuldete E-Plus nicht. Es liegt also ein Wettbewerbsnachteil vor, bei dem die Frage ist, der zur Zeit noch kompensiert werden kann. Das wird aber nicht ewig so bleiben.



Kannst du mir etwas näher erläutern, inwieweit E+ schlechter steht, als O2.

Du sagst jetzt, daß E+ stark überschuldet ist.

Was meinst du damit?

Das gesamte KPN Konzern in Belgien, oder nur ein Teil des Konzerns Und warum ist er überschuldet, wenn E+ doch günstige Tarife anbietet und es ihm logischerweise doch gut gehen sollte.

Oder hat er hohe Fehlinvestitionen getätigt, die kein Geld erwirtschaftet hatten. Irgendwie scheint mir keine Logik bei E+ vorhanden zu sein, was KPN überhaupt da macht.


Bei 02 Spanien ist auch eine schwierige Situation mit Überschuldung und 25 % Entlassungen, um Rendite zu erhöhen.

Altbekannte kapitalistische Trickserei, um trotz Überschuldung an das geld zu kommen.

Aber kannst du erläutern, ob beide Unternemen am Abgrund stehen, oder nur eines von beiden?
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[2.1.1.1.1.1.2] handytim antwortet auf spaghettimonster
15.05.2012 16:43
Benutzer spaghettimonster schrieb:
Wie aus anbietereigenen Zahlen im Rahmen des IC-Verfahrens hervorgeht, ist die Netzauslastung der E-Netze fast so hoch wie die der D-Netze.

"Fast".

O2 kann wenigstens auf 800 MHz LTE anbieten, aber E-Plus kann nicht mal das.

E-Plus hätte 800er Frequenzen kaufen können, aber ihre Strategie ist nun einmal "Smart Follower". Sie haben sich bewusst gegen 800 MHz entschieden, also haben sie nun ganz einfach "Pech", dass sich mobile Datendienste schneller weiterentwickelt haben als E-Plus vermutet hat.


Wenn sie ihren (erbettelten) 900-er-Block für UMTS verwendet, muss Sprache wieder ganz oder fast auf 1800 MHz zurückverlagert werden. Mit LTE könnte man den Block zwar theoretisch mischen, aber beeindruckende Datenraten wären da auch nicht zu erwarten und die LTE-Ausbaukosten müsste man von diesen geringen Einnahmen auch noch abziehen.

E-Plus hat mobile Daten durch falsche Unternehmensentscheidungen komplett verpennt.

Es liegt also ein Wettbewerbsnachteil vor, bei dem die Frage ist, wie lange er noch kompensiert werden kann.

Das ist kein Wettbewerbsnachteil, es ist eine Fehlentscheidung des Managements gewesen.
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[2.1.1.1.1.1.2.1] spaghettimonster antwortet auf handytim
15.05.2012 18:01
Benutzer handytim schrieb:
Benutzer spaghettimonster schrieb:
Wie aus anbietereigenen Zahlen im Rahmen des IC-Verfahrens hervorgeht, ist die Netzauslastung der E-Netze fast so hoch wie die der D-Netze.

"Fast".

2-3% niedriger.

E-Plus hätte 800er Frequenzen kaufen können, aber ihre Strategie ist nun einmal "Smart Follower".

Ach was, das ist eine PR-Ausrede dafür, dass E-Plus kein Geld zum Netzausbau hat, weil sie einen Großteil Ihrer Einnahmen zur Rückzahlung ihrer Milliardenschulden bei KPN aufwenden muss. Das verbreitet E-Plus nur nicht in ihren Pressemeldungen, sondern in ihren Geschäftsberichten, die zu lesen die meisten Teltarif-Forumsleser nur nicht imstande sind.

Das Einzige was für eine Firma zählt, ist Cash. Nur Cash sichert das Überleben, sonst nichts. Keine PR-Blenderei und keine Strategie. Und da ist E-Plus Schlusslicht in DE. Spricht das für *irgendeine* erfolgreiche Strategie? Nein.

Wer das glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die KPN-Aktionäre glauben es jedenfalls nicht, wenn ich mir den Kurs anschaue. Die Ratingagenturen glauben es auch nicht, wenn ich mir das KPN-Rating und den Zinssatz der KPN-Anleihen anschaue.

Inwieweit soll die "Smart follower"-Strategie überhaupt Frequenzen ersetzen? Selbst, wenn E-Plus zwecks Kostenersparnis einige Jahre mit der Entwicklung hinterherhinkt, wofür "smart follower" ja ein anderes Wort ist, dann braucht sie die Frequenzen eben einige Jahre später. Und dann?

Sie haben sich bewusst gegen 800 MHz entschieden,

Sie haben sich "bewusst" dagegen entschieden, weil man mit 17 Mrd. Schulden keinen Spielraum mehr hat und Mama KPN als Kreditgeberin selbst in Schwierigkeiten steckt.

also haben sie nun ganz einfach "Pech", dass sich mobile Datendienste schneller weiterentwielt haben als E-Plus vermutet hat.

Das war natürlich überhaupt nicht abzusehen, nachdem das mobile Datenvolumen seit 2005 jährlich um bis zu 300 Prozent ansteigt... :) Natürlich hat E-Plus das auch gewusst.
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[2.1.1.1.1.1.2.1.1] handytim antwortet auf spaghettimonster
15.05.2012 19:09

einmal geändert am 15.05.2012 19:09
Benutzer spaghettimonster schrieb:
Ach was, das ist eine PR-Ausrede dafür, dass E-Plus kein Geld zum Netzausbau hat, weil sie einen Großteil Ihrer Einnahmen zur Rückzahlung ihrer Milliardenschulden bei KPN aufwenden muss. Das verbreitet E-Plus nur nicht in ihren Pressemeldungen, sondern in ihren Geschäftsberichten, die zu lesen die meisten Teltarif-Forumsleser nur nicht imstande sind.

Und wer zwingt E-Plus zu den absoluten Billigtarifen? Man hätte das Preisniveau auch nur minimal senken können und die Marge noch deutlicher vergrößern können. Sind die Preise einmal unten, bleiben sie da.


Das Einzige was für eine Firma zählt, ist Cash. Nur Cash sichert das Überleben, sonst nichts. Keine PR-Blenderei und keine Strategie. Und da ist E-Plus Schlusslicht in DE. Spricht das für *irgendeine* erfolgreiche Strategie? Nein.

Und wieso setzen die auf konsequente Billigstrategie? Wieso senken ausgerechnet die mit Yourphone die Allnet-Flats um fast 50%?


Inwieweit soll die "Smart follower"-Strategie überhaupt Frequenzen ersetzen? Selbst, wenn E-Plus zwecks Kostenersparnis einige Jahre mit der Entwicklung hinterherhinkt, wofür "smart follower" ja ein anderes Wort ist, dann braucht sie die Frequenzen eben einige Jahre später. Und dann?

So läuft der Hase nun nicht. Die Frequenzen kauft man nicht "bei Bedarf", sondern wenn sie angeboten werden. Das weiß auch E-Plus.


Sie haben sich "bewusst" dagegen entschieden, weil man mit 17 Mrd. Schulden keinen Spielraum mehr hat und Mama KPN als Kreditgeberin selbst in Schwierigkeiten steckt.

E-Plus hat also entschieden, dass man die Lizenzkosten und Kosten für den LTE-Netzausbau nicht wieder einfährt. Oder die Banken gaben kein Geld mehr... Im ersten Fall hat E-Plus im Gegensatz zu den anderen drei offenbar falsch kalkuliert, im zweiten Fall verstehe ich die extreme Preispolitik seitens E-Plus nicht (s.o.).


Das war natürlich überhaupt nicht abzusehen, nachdem das mobile Datenvolumen seit 2005 jährlich um bis zu 300 Prozent ansteigt... :) Natürlich hat E-Plus das auch gewusst.

Wenn ich mir manche Aussage von Dirks so durchlese wäre ich mir da nicht so sicher. Aber wie schon gesagt: E-Plus konnte niemals davon ausgehen die Frequenzen irgendwann einmal billig nachzukaufen. Insofern war deren Smart Follower-Strategie am Anfang nett und vielleicht sogar mutig, inzwischen rächt sie sich.
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[2.1.1.1.1.1.2.1.2] Hallenser antwortet auf spaghettimonster
15.05.2012 19:27

einmal geändert am 15.05.2012 19:29
Benutzer spaghettimonster schrieb:


Ach was, das ist eine PR-Ausrede dafür, dass E-Plus kein Geld zum Netzausbau hat, weil sie einen Großteil Ihrer Einnahmen zur Rückzahlung ihrer Milliardenschulden bei KPN aufwenden muss.


Immer der gleiche der hier Müll schreibt....In seinem blinden Hass auf E+.Das seit einiger Zeit deutschlandweit der UMTS Ausbau auf Hochtouren läuft,scheint dir entgangen zu sein.Aber Hauptsache mal wieder gegen E+ getrollt,wie in der Vergangenheit wo E+ angeblich kaum E-GSM nutzt.
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[2.1.1.1.1.1.2.1.2.1] spaghettimonster antwortet auf Hallenser
15.05.2012 21:20
Benutzer Hallenser schrieb:
Müll

1. keine Antwort und
2. bei der nächsten Zurschaustellung deiner fehlenden Kinderstube -> Abmahnung.
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[2.1.1.1.1.1.2.1.2.1.1] Hallenser antwortet auf spaghettimonster
15.05.2012 21:48

einmal geändert am 15.05.2012 21:51
Benutzer spaghettimonster schrieb:
Benutzer Hallenser schrieb:
Müll

1. keine Antwort und 2. bei der nächsten Zurschaustellung deiner fehlenden Kinderstube -> Abmahnung.

Mach dich nicht lächerlich...Sachen schreiben die nicht der Tatsache entsprechen und dann sich wichtig machen.
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[2.1.1.1.1.1.2.1.2.2] minimi antwortet auf Hallenser
23.05.2012 21:33


Immer der gleiche der hier Müll schreibt....In seinem blinden Hass auf E+.Das seit einiger Zeit deutschlandweit der UMTS Ausbau auf Hochtouren läuft,scheint dir entgangen zu sein.Aber Hauptsache mal wieder gegen E+ getrollt,wie in der Vergangenheit wo E+ angeblich kaum E-GSM nutzt.

Ich muss sagen ich finde das auch nur langweilig!
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[3] tosho antwortet auf alexander-kraus
17.05.2012 11:49
gäbe es schon, wenn man das Ganze einmal rational angehen würde.

Zur Zeit ist es ja so, dass jeder Anbieter seine eigenen Funktürme aufstellt, uns mit Netzen dicht strahlt, die wir gar nicht benutzen können, massenhaft Energie verbraucht und die Gegend verschandelt.

Einzig Sinnvoll wäre es m.E. wen die Anbieter gezwungen würden, ihre Masten und Sender auch der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen (so, wie es ja auch die Telekom mit ihren Leitungen tun muss).
Damit wären viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Abdeckung ALLER Netze wäre plötzlich praktisch Flächendeckend, Die Bevölkerung würde nicht vier mal bestrahlt, sondern nur noch ein mal, Die Kosten würden für alle sinken und die frei gewordenen Frequenzkapazitäten könnten anderweitig benutzt werden.
Ich ärgere mich z.B. jedes Mal, wenn ich von Oldenburg nach Emden fahre. Da habe ich praktisch ständig einen Sendemast in Sicht, kann aber trotzdem 40 Minuten lang nicht einmal telefonieren (Vodafone-Netz). Das ist doch einfach nur krank.

Aber da wir ja nun mal den schönen freien Markt haben wird dieser Traum wohl einer bleiben. Alle werden weiterhin Ressourcen, Energie und Geld verschwenden, uns bestrahlen auf Teufel komm raus, und das alles für einen schlechteren Service. In den Großstädten werden wir demnächst 4 mal LTE haben, und auf dem Land wird weiterhin mit DSL 1000 vor sich hin gezockelt.

Es ist eine Tragödie, wie sich der Staat immer mehr aus seiner Verantwortung für die Infrastruktur(en) schleicht. Mittlerweile gibt es sogar schon Gebiete, in denen nicht einmal mehr die Wasserversorgung funktioniert, Bahnlinien werden abgebaut, usw. usw. Der Markt wird's schon regeln, zumindest für die Aktionäre :(

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[3.1] helmut-wk antwortet auf tosho
17.05.2012 16:04
Benutzer tosho schrieb:
Einzig Sinnvoll wäre es m.E. wen die Anbieter gezwungen würden, ihre Masten und Sender auch der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen (so, wie es ja auch die Telekom mit ihren Leitungen tun muss).

Das würde ich zwar nicht als das *einzig* Vernünftige bezeichnen, aber schön wäre schon, wenn es so käme.

Allerdings ist der Nutzen weniger groß als du denkst.

Die Bevölkerung würde nicht vier mal bestrahlt, sondern nur noch ein mal,

Das ist ne Milchmädchenrechnung.

Jeder einzelne Sender kann nur eine begrenzte Anzahl von Kanälen (wenn ich mich nicht irre: 3) verwalten, also nur drei (oder wie viel auch immer) Gespräche gleichzeitig übertragen. Weshalb an den meisten Sendemasten mehrere solcher Sender stehen, um möglichst alle gewünschten Gespräche übertragen zu können. Wenn alle Kunden der bisherigen Anbieter in einen Pool geworfen werden, muss der Pool mehr Sender haben als jeder einzelne Anbieter, was die Verstrahlung angeht, dürfte sich da nicht allzu viel ändern. Vielleicht in dünn besiedelten Gebieten, oder in besonders kniffligen Gebieten mit viel "Schatten", also dort, wo erwartet werden kann, dass nie viele Kunden telefonieren, weil es da wenig Menschen gibt (kleine Ecke oder eben dünn besiedelt).

Allzu viel Orte dürften das nicht sein, die meisten Menschen wohnen woanders.

Ich ärgere mich z.B. jedes Mal, wenn ich von Oldenburg nach Emden fahre. Da habe ich praktisch ständig einen Sendemast in Sicht, kann aber trotzdem 40 Minuten lang nicht einmal telefonieren (Vodafone-Netz). Das ist doch einfach nur krank.

Das ist natürlich ein Punkt, der für deine Idee spricht. Aber wenn alle VF-Kunden im Emsland (?) über die Masten der Konkurrenz telefonieren könnten, wäre da wohl bald das Netz zeitweise dicht, also müssten so oder so neue Sender (mit entsprechender Strahlung) her. Womöglich auch neuen Masten?

Es ist eine Tragödie, wie sich der Staat immer mehr aus seiner Verantwortung für die Infrastruktur(en) schleicht.

Hängt damit zusammen, dass wir lange über unsere Verhältnisse gelebt haben. Und solange die Leute am liebsten da wählen, wo niedrige Steuern versprochen werden, wird sich daran nix ändern.


Der Markt wird's schon regeln, zumindest für die Aktionäre :(

Reine Marktwirtschaft sorgt dafür, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Die Idee der sozialen Marktwirtschaft war ja, den goldenen Mittelweg zwischen reiner Marktwirtschaft und Sozialismus zu finden, also die Nachteile der beiden Extreme zu vermeiden. So was war mal Allgemeinbildung, nur ist bei den jungen Leuts offenbar nichts von angekommen.
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[3.1.1] ippel antwortet auf helmut-wk
20.05.2012 06:32
Benutzer helmut-wk schrieb:
Reine Marktwirtschaft sorgt dafür, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden.

Die Erde ist eine Scheibe!
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[3.1.1.1] helmut-wk antwortet auf ippel
26.05.2012 10:01
Benutzer ippel schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Reine Marktwirtschaft sorgt dafür, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden.

Die Erde ist eine Scheibe!

Meinst du?

Ich weiß, dass sie keine ist, und ich kenne die Erfahrungen von "Deregulierung", vom "Frühkapitalismus" im 16. Jh. über die Gewerbefreiheit im 19. Jh. bis hin zu etlichen Sachen im 20. Jh (z.B. Chile: die Verarmung nach dem Sturz Allendes, einer der ersten "Erfolge" der neoliberalen Wirtschaftsschule) - und natürlich ist die aktuelle Entwicklung in Deutschland auch ein Beispiel dafür.

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[3.1.1.1.1] ippel antwortet auf helmut-wk
26.05.2012 10:10
Benutzer helmut-wk schrieb:
Meinst du?

Nein, ICH nicht. Wohin die Freiheit des Menschen führt, haben wir in der Vergangenheit ja zur Genüge gesehen. Das kann nicht passieren, wenn wir Sklaven sind und andere sich um uns kümmern. Sklaverei ist Freiheit, wußte schon Orwell.
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[3.1.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf ippel
26.05.2012 10:38
Benutzer ippel schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Meinst du?

Nein, ICH nicht. Wohin die Freiheit des Menschen führt, haben wir in der Vergangenheit ja zur Genüge gesehen. Das kann nicht passieren, wenn wir Sklaven sind und andere sich um uns kümmern. Sklaverei ist Freiheit, wußte schon Orwell.

Ich finde, die Zeit, als in der sozialen Marktwirtschaft Jeder sozial abgesichert war und der Unterschied zwischen Reichen und Armen allmählich geringer wurden (also die BRD in den 50-er bis 70-er Jahren), war keine Zeit der Sklaverei.

Du scheinst zu denen zu gehören, für die schon die soziale Marktwirtschaft ein übler Sozialismus ist, der direkt zu "1984" führt.

Aber schau mal: es gibt nicht nur die Extreme der reinen Marktwirtschaft (die zu Massenarmut führt, siehe 19. Jh., siehe "3.Welt") einerseits und Stalinismus andererseits - es gibt jede Menge Zwischenstufen. Und die liegen nicht alle in einer Dimension, siehe China, das viel Marktwirtschaft mit wenig Freiheit kombiniert hat.

Zu viel Freiheit kann langfristig ungünstig sein - beispielsweise gab es seinerzeit keine Möglichkeit, die NSDAP zu verbieten, bevor sie gefährlich wurde. Aber wir können uns sicher darauf einigen, dass es so viel Freiheit wie möglich geben sollte.

Und was die wirtschaftliche Freiheit angeht: zu viel Freiheit für die ganz Reichen kann die Freiheit der Mehrheit bedrohen. Wer in Lohnsklaverei schuften muss (z.B. als Ich-AG bzw. "Subunternehmer"), der hat nicht viel von der Freiheit, sich alles kaufen zu dürfen, wofür sein Geld langt. Auch hier brauchen wir die goldene Mitte zwischen zu viel Freiheit für die Wirtschaftlich stärksten und zu viel Bürokratie bzw. Staatslenkung.

Propaganda, die das eine Extrem als abschreckendes Beispiel benutzt, um das andere Extrem als Ideal hinzustellen, hilft da nicht wirklich, die Dinge zu verstehen. Egal ob Linksradikale die Schrecken des Kapitalismus malen oder Marktradikale die Schrecken des Sozialismus.
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[3.1.1.1.1.1.1] ippel antwortet auf helmut-wk
26.05.2012 11:12
Benutzer helmut-wk schrieb:
Aber schau mal: es gibt nicht nur die Extreme der reinen Marktwirtschaft (die zu Massenarmut führt,
siehe 19. Jh., siehe
"3.Welt")

Die Marktwirtschaft führte nicht zu irgend einer Massenarmut im 19. Jahrhundert. Ganz im gegenteil: Diese Zeit legte den Grundstein für den enormen Fortschritt in Wissenschaft, Kultur und Industrie, den wir seitdem genießen.

Und in der 3. Welt sind die Menschen nicht bitterarm, weil sie unbehelligt von der Regierung ihren Geschäften nachgehen können, sondern weil es in jedem dieser Länder immer irgend einen Diktator gibt, der weiß, was für die Menschen am besten ist - oder zumindest für sich.

Zu viel Freiheit kann langfristig ungünstig sein - beispielsweise gab es seinerzeit keine Möglichkeit, die NSDAP zu verbieten, bevor sie gefährlich wurde.

Die NSDAP wurde in freien Wahlen an die macht gebracht - kein Putsch, kein Staatsstreich. Vollkommen demokratisch. Aber vielleicht hätte man sich ja schon damals, so wie die Kommunisten später auch wollten, einfach ein neues Volk schaffen sollen, was "richtig" wählt.

Aber wir können uns sicher darauf einigen, dass es so viel Freiheit wie möglich geben sollte.

Nein, darauf können wir uns ganz bestimmt nicht und nicht in tausend Jahren einigen. Ich hasse Diktaturen, ich in einer aufgewachsen. Und ich hasse es, wenn Menschen glauben, ihren Mitmenschen vorschreiben zu müssen, was sie zu denken, kaufen, lesen, hören oder wählen haben. Abartig so etwas!

zu viel Freiheit für die ganz Reichen kann die Freiheit der Mehrheit bedrohen.

Zu viel Freiheit für den Pöbel, kann den Staat bedrohen... Woher kenne ich das nur.

Wer in Lohnsklaverei schuften muss (z.B. als Ich-AG bzw. "Subunternehmer"), der hat nicht viel von der Freiheit, sich alles kaufen zu dürfen, wofür sein Geld langt.

Muß? Jeder kann den Beruf wählen, den er möchte. Niemand hindert ihn. Und niemand hindert mich, das Gewerbe zu eröffnen oder die Dienstleistungen anzubieten, die ich anbieten will.

Propaganda, die das eine Extrem als abschreckendes Beispiel benutzt, um das andere Extrem als Ideal hinzustellen, hilft da nicht wirklich, die Dinge zu verstehen.

Da gibt es nicht viel nicht zu verstehen: Ich schreibe meinem Nachbarn nicht vor, wie er sein Leben zu führen hat und erwarte dasselbe auch von ihm. Fertig.

Aber leider gibt es immer wieder Leute, denen einer abgeht, wenn sie über andere macht ausüben können.
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[3.1.1.1.1.1.1.1] RE: Eine "Ideale" Lösung (OT)
Telly antwortet auf ippel
26.05.2012 12:54
Off topic.

Telly
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[3.1.1.1.1.1.1.1.1] Sorry
helmut-wk antwortet auf Telly
26.05.2012 13:47
Hab den Hinweis auf off-topic erst gesehen, nachdem ich meine Antwort an ippel abgeschickt hatte.
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[3.1.1.1.1.1.1.2] helmut-wk antwortet auf ippel
26.05.2012 13:13
Benutzer ippel schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Aber schau mal: es gibt nicht nur die Extreme der reinen Marktwirtschaft (die zu Massenarmut führt,
siehe 19. Jh., siehe
"3.Welt")

Die Marktwirtschaft führte nicht zu irgend einer Massenarmut im 19. Jahrhundert.

Noch nie was von der "sozialen Frage" gehört, die im damaligen Sprachgebrauch darin bestand, dass es zu viele arme Leute gab?

Ganz im gegenteil: Diese Zeit legte den Grundstein für den enormen Fortschritt in Wissenschaft, Kultur und Industrie, den wir seitdem genießen.

Ja, aber dieser Fortschritt wurde teilweise auf Kosten der Arbeiter erwirtschaftet.

Und dass daraus ein Wohlstand für alle wurde, hat auch mit Leuten wie Charles Wesley (bzw. seinen Anhängern, direkt weniger), Pfarrer Raiffeisen, Pfarrer Wichern, Pfarrrer Bodelschwingh und anderen zu tun - und mit Bismarck, der die ersten Sozialgesetze 8u.a. auf dr5uck von SPD und Leuten wie Bodelschwingh) zu tun.

Und in der 3. Welt sind die Menschen nicht bitterarm, weil sie unbehelligt von der Regierung ihren Geschäften nachgehen können, sondern weil es in jedem dieser Länder immer irgend einen Diktator gibt, der weiß, was für die Menschen am besten ist - oder zumindest für sich.

Das ist auch ein Grund - aber es gibt noch weitere Effekte:
-> solche Diktatoren sind häufig angenehm für die Verfechter der freien Marktwirtschaft. beispielsweise Mubarak, der so intensiv vom Westen gefördert wurde.
-> da es kein Pendant zur sozialen Marktwirtschaft auf internationaler Ebene gibt, haben es insbesondere die armen Länder schwer, sich gegen die Risiken der Weltwirtschaft abzusichern, und leiden unter "ungerechten" Rahmenbedingungen. Länder die es geschafft haben, haben sich meist (eine Zeit lang) vom Markt abgeschottet, durch Protektionistische Handelspolitik. Beispiele: Deutschland, das sich im 19, Jh. von der englischen Vorherrschaft lösen konnte, Japan, das von einem "3.Welt-Land" um 1880 zur Industrienation aufstieg, Korea im 20. Jh.

Feier Welthandel nützt den Ländern, die schon Wohlstand haben, und schadet i.d.R. den anderen Ländern.

Die NSDAP wurde in freien Wahlen an die macht gebracht - kein Putsch, kein Staatsstreich. Vollkommen demokratisch.

Erstens habe ich von der Zeit gesprochen, bevor sie gefährlich werden konnte 8also vor 1928), und zweitens stimmt das, was du sagst, nicht ganz. die "nationale Revolution" von 1933 brachte war von vielen Rechtsbrüchen begleitet, ohne die es kaum das Wahlergebnis mit 45% für die NSDAP gegeben (die Wahl Ende 1932 hatte die NSDAP verloren, ihr Stimmenanteil sank von 38% auf 34%). Die Wahl vom März 33 war nicht mehr wirklich frei, sondern nur zum teil, ungefähr wie die Wahlen zu den Länderparlamenten in der sowjetischen Besatzungszone 1946/47.

Der wichtigste Rechtsbruch ist aber nicht mal der Hitlerbewegung (die übliche Bezeichnung wurde von der automatischen Zensur moniert) anzulasten: nach einem Urteil des Reichsgerichts hätte bei der Abstimmung zum Ermächtigungsgesetz im Reichsrat Preußen von der (im "Preußenschlag" abgesetzten) SPD-Regierung Braun vertreten sein sollen - wäre es nach Recht und Gesetz gegangen, wäre das Gesetz damit gescheitert und nie in Kraft getreten. Und ohne dieses Gesetz war so ziemlich alles, was danach zur Abschaffung der Demokratie getan wurde, schlicht illegal.

Streng juristisch gesehen ist Hitler also durch Bürgerkriegsähnliche Zustände, die zu einem für seine Regierung günstigen Wahlergebnis führten, durch Manipulation des Rechts und undemokratische Vorgehensweise zu dem Diktator geworden, der er war. Mit demokratischer Vorgehensweise wäre er vermutlich noch 1933 gescheitert.

Nein, darauf können wir uns ganz bestimmt nicht und nicht in tausend Jahren einigen. Ich hasse Diktaturen, ich in einer aufgewachsen.

Ich bin zwar in keiner Diktatur aufgewachsen, aber habe Eltern, denen das passiert ist, und auch darüber erzählt haben. Den Hass auf Diktaturen haben wir gemeinsam.

Und ich hasse es, wenn Menschen glauben, ihren Mitmenschen vorschreiben zu müssen, was sie zu denken, kaufen, lesen, hören oder wählen haben. Abartig so etwas!

Wie kommst du auf die Idee, dass ich zu denen gehöre, die du beschreibst?

Zu viel Freiheit für den Pöbel, kann den Staat bedrohen... Woher kenne ich das nur.

Irgendwie passt "Pöbel" nicht ganz auf die Superreichen, von denen ich sprach. Bei "Pöbel" fällt mir eher die occupy-Bewegung ein - und ich habe den Verdacht, dass du deren Proteste am liebsten verbieten würden, weil sie ja mir ihrer Kritik unsere Freiheit bedrohen ;-)

Wer in Lohnsklaverei schuften muss (z.B. als Ich-AG bzw. "Subunternehmer"), der hat nicht viel von der Freiheit, sich alles kaufen zu dürfen, wofür sein Geld langt.

Muß? Jeder kann den Beruf wählen, den er möchte. Niemand hindert ihn.

Außer natürlich der Notwendigkeit, Geld zu verdienen, und den Begrenzungen des Arbeitsmarkt. Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen jeder, der wollte, auch die Arbeit bekam, die er wünschte. In dem Betrieb, in dem mein Vater arbeitete, wurde sogar jemand eingestellt, von dem bekannt war, dass er Alkoholiker war: besser den als gar keinen. Die Zeiten sind aber inzwischen längst vorbei - oder glaubst du wirklich, Leute, die 12 und mehr Stunden für weniger als 30 Euro netto am Tag arbeiten, haben sich das freiwillig ausgesucht?

Und niemand hindert mich, das Gewerbe zu eröffnen oder die Dienstleistungen anzubieten, die ich anbieten will.

Wenn du diese Freiheit real hast, also z.B. ne Ausbildung, die es dir ermöglicht, so ein Gewerbe zu betreiben, dann gehörst du schon zur oberen Mittelschicht. Die meisten müssen als Arbeitnehmer arbeiten, zum Glück meist in halbwegs anständigen Arbeitsverhältnissen und nicht als Sklave für DHL oder ne Zeitarbeitsfirma.

Da gibt es nicht viel nicht zu verstehen: Ich schreibe meinem Nachbarn nicht vor, wie er sein Leben zu führen hat und erwarte dasselbe auch von ihm. Fertig.

Aber du tust nix dagegen, wenn die Macht des Geldes jemanden dazu zwingt. Wenn in Griechenland zigtausende auf der Straße stehen, weil ihr Arbeitgeber pleite ging oder die Pleite nur durch Entlassungen verhindern konnte - und das, weil Banken die Regierungen mit der Drohung erpressen: wenn wir pleite gehen, bricht das Chaos aus. Diese Freiheit möchte ich ihnen nehmen - gerade auch im Interesse der Kleinunternehmer, für die ich mehr Freiheit wünsche.
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[3.1.1.1.1.1.1.2.1] RE: Eine "Ideale" Lösung (OT)
Telly antwortet auf helmut-wk
26.05.2012 13:28

einmal geändert am 26.05.2012 13:29
Off Topic markiert. Dann kann man das hier besser automatisch ignorieren.

Falls jemand einen anderen Beitrag aus dem Thread zitiert, bitte ebenfalls ändern. Danke.

Telly
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[3.1.1.1.1.1.1.2.2] RE: Eine "Ideale" Lösung.... (OT)
ippel antwortet auf helmut-wk
26.05.2012 15:20

einmal geändert am 26.05.2012 15:21
Benutzer helmut-wk schrieb:
Feier Welthandel nützt den Ländern, die schon Wohlstand haben, und schadet i.d.R. den anderen Ländern.

Deutschland war ein 3. Weltland nach dem Krieg. Seit Jahrzehnten ist es Exportweltmeister. Das war nur durch freien Welthandel möglich, wo allein der Kunde entscheidet, wann er wo und zu welchem Preis was von wem kaufen oder nicht kaufen will. Japan wäre ohne die Globalisierung nach dem 2. Weltkrieg niemals zu einer Wirtschaftsmacht geworden. Die Tigerstaaten: Alles Ergebnisse des freien Handels. China: China ist mittlerweile die größte Wirtschaftsmacht der Welt, weil wir fleißig die Produkte von dort kaufen und China im Gegenzug fleißig bei uns einkauft und uns 8inbesondere den USA) Billionen an Dollar bzw. Euro leiht.

Wie kommst du auf die Idee, dass ich zu denen gehöre, die du beschreibst?

Verbieten, verbieten, verbieten. Deshalb.

und ich habe den Verdacht, dass du deren Proteste am liebsten verbieten würden, weil sie ja mir ihrer Kritik unsere Freiheit bedrohen ;-)

Ich finde diese Bewegung abartig dumm, ja. Sie demonstriert nicht gegen die Regierungen, die unser Geld nehmen udn es den Banken geben. Sie protestieren nicht gegen die Zentralbanken, die einfach Billionen an Spielgeld drucken und uns Bürger dadurch enteignen. Nein, sie protestieren gegen die Banken. Intelligenz scheint für diese Demonstranten nicht das einzige Fremdwort zu sein.

Und selbstverständlich war ich zutiefst empört über die Demonstrationsverbote in Frankfurt. Jeder, auch der dümmste, auch ein Kommunist, ein N*a*z*i oder wer auch immer, hat das Recht seine Meinung friedlich zum Ausdruck zu bringen. Dabei ist es vollkommen egal, ob ich seine Meinung teile oder nicht.

Ich teile bestimmt nicht die Meinung der NPD. Dennoch hat sie dieselben Rechte wie die PDS, wie du oder ich. Die tatsächlichen Feinde der Demokratie und dieser Republik sind die Leute, die Demonstrationen verbieten, nicht die, die friedlich demonstrieren (wollen).

Außer natürlich der Notwendigkeit, Geld zu verdienen,

So ist es. Ich muß nun mal selbst für mein Leben sorgen. Ich bin für mein leben verantwortlich - niemand sonst.

Wenn in Griechenland zigtausende auf der Straße stehen, weil ihr Arbeitgeber pleite ging oder die Pleite nur durch Entlassungen verhindern konnte - und das, weil Banken die Regierungen mit der Drohung erpressen: wenn wir pleite gehen, bricht das Chaos aus.

Die Banken erpressen niemanden. Könnten sie gar nicht, würde die Regierung nicht bereitwillig ihnen Milliarden zuschustern. In einer Marktwirtschaft würden die banken, die sich verzockt haben pleitegehen. Profitieren (durch den Wegfall der Konkurrenz) würden die Banken, die anständig gewirtschaftet haben. Dank unserer Regierung ist es jetzt genau andersherum.

Niemand zwingt die Griechen nur soviel auszugeben, wie sie auch haben (etwas, was sie in ihrer Geschichte wohl noch nie getan haben). Sie müssen dann nur eben mit den Konsequenzen einer Staatspleite leben. Und das wollen sie nicht. Und das kann nicht funktionieren.
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[3.1.1.1.1.1.1.2.2.1] RE: Eine "Ideale" Lösung (OT)
Telly antwortet auf ippel
26.05.2012 15:34
Habe die Punkte weggelöscht, weil sonst das OT nicht auf der Startseite zu sehen ist, was ja Sinn der Sache ist.

Telly