Benutzer alexander-kraus schrieb:
Es kann dem Wettbewerb nur dienlich sein, wenn die Hardware-Voraussetzungen annähernd gleich sind. - Und wenn e+ dann auch mal zum "Billig-Image" auch mal endlich mit "Leistung" punkten kann, dann kann und das ja im Bezug auf die Preise für Endkunden nur Recht sein...
Dachte ich früher auch. Aber der Netztest der Stiftung Warentest belegt ja, dass E-Plus datenmäßig deutlich inperformanter als selbst O2 ist. Da beide mengenmäßig das gleiche EGSM-Frequenzspektrum haben, kann es an fehlenden Frequenzen nicht liegen.
Dann hat Warentest noch bei beiden festgestellt, dass relativ oft der Sprach-Verbindungsaufbau wegen meist fehlender Kapazitäten (selten wegen fehlender Abdeckung) scheitert, sowohl auf dem Land als in der Stadt. Der 5-MHz-Block auf EGSM wird aber bei O2 ganz und bei E-Plus fast ganz für Sprache genutzt. E-Plus selbst hat in der Stellungnahme auf das sog. Wiener Gutachten der BNetzA behauptet, der Block würde erst annähernd ausgelastet, sobald man gleichzeitig UMTS darauf fährt. Ergo ist die jetzige Überlastung auf dem Land nicht auf fehlendes Frequenzspektrum zurückzuführen. Gleiches gilt für die fehlenden Kapazitäten in der Stadt, denn dort wird ja noch viel mehr telefoniert, so dass man viele Bassisstationen mit 1,8 GHz braucht und nicht wenige mit reichweitenstarken 900 MHz, die noch viel überlasteter wären. So macht E-Plus das auch, wie die hauseigene Netzkarte zeigt. Auf 1,8 GHz haben E-Plus und O2 aber mehr als genug Spektrum, trotzdem treten die Probleme auf. Auch die Überlastung in der Stadt kann nicht an fehlenden Frequenzen liegen.
Die schlechte Qualität bei E-Plus ist also nicht frequenzbedingt. E-Plus würde auch mit neuen Frequenzen schrottig bleiben. Das ist gewollt. Was man auch daran sieht, dass E-Plus datenmäßig immer gezielt auf Technik von gestern setzt und Investitionen für morgen vernachlässigt, weil Sparen wichtiger ist, so will Dirks ja auch jetzt plötzlich UMTS-900 ausbauen, statt bei LTE mal gleichzuziehen. Dabei hat ihm seine bisherige Strategie ja eindeutig den Titel "schlechtestes Datennetz" eingebracht und zwar unabhängig von Technologiedebatten, sondern schlicht von der Datenrate her. Wenn Dirks, der die steigende Bedeutung von Datendiensten einräumt, gleichzeitig behaupten will, die Datenrate würde Kunden nicht interessieren, dann dürfte das für sich selbst sprechen. Dementsprechend will E-Plus auch mit dieser Aktion einfach Geld sparen und hintenrum an gute Frequenzen kommen, nachdem man bei der Auktion im 800-MHz-Band bei 500 Mio. Euro die Segel gestrichen hat, mehr nicht.
Dirks hat schließlich nach der Auktion darauf verwiesen, die E-Plus'ler hätten "genau das bekommen, was wir wollten", und "Wir wollen nicht nur einholen, wir wollen überholen!" (
https://www.teltarif.de/e-plus-ceo-dirks-...). Also bitte. Jetzt soll er mal machen. :)