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E-Plus-Chef: "Wir wollen nicht einholen, wir wollen überholen"

Thorsten Dirks kündigt LTE-Netz auf 2,1 GHz an
Von Marc Kessler

E-Plus-Chef Thorsten Dirks hält den vom Düsseldorfer Netzbetreiber eingeschlagenen Kurs in punkto künftigem Netzausbau für richtig und sieht sich nach dem Ergebnis der Frequenz-Auktion weiterhin als den eigentlichen Gewinner. In einer Veranstaltung für die Mitarbeiter der E-Plus-Zentrale erklärte Dirks: "Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht. Wir haben am wenigsten bezahlt, wir waren am besten organisiert und wir haben genau das bekommen, was wir wollten. Vielen Dank an das Team!"

Dirks: "Wir haben genug Mittel" für den Netzausbau

Thorsten Dirks E-Plus-Chef Dirks gibt sich weiter als Gewinner der Frequenz-Auktion
Foto: E-Plus
Dirks verwies darauf, dass die Frequenzen der Digitalen Dividende nicht die einzigen gewesen seien, die versteigert wurden - und aus seiner Sicht die weiteren Frequenzblöcken deutlich relevanter sind: "Der eigentliche Gewinner der Auktion sind wir. Wir haben bei 2,1 GHz, also dem Spektrum, wo wir heute schon UMTS betreiben (...), noch einmal 10 MHz ersteigert. Wir haben jetzt bei 2,1 [GHz] 20 Megahertz - das meiste Spektrum, verglichen mit allen Operatoren im deutschen Markt. Das heißt, da können wir heute UMTS, HSPA, HSPA+ machen. (...) Wir sind jetzt dabei, auszurollen. Wir haben genug Mittel - es möge mir keiner mehr sagen, es liegt am Geld. Es ist einzig und allein jetzt in unseren Händen; es ist unsere Fähigkeit, jetzt möglichst schnell auszurollen. Und das, was ich immer gesagt habe, dann auch Wahrheit werden lassen: Wir wollen nicht nur einholen, wir wollen überholen!"

LTE-Netz soll auf 2,1 GHz starten

Der E-Plus-Geschäftsführer kündigte an, künftig auch LTE auf den 2,1-GHz-Frequenzen einsetzen zu wollen und dazu die bestehende Infrastruktur kostengünstig aufzurüsten: "Wir werden (...) sehr schnell erleben, dass auch bei 2,1 GHz (...) LTE standardisiert wird (...) und wir das ausgerollte Equipment, das wir jetzt mit ZTE ausrollen, dann auch sofort nutzen und upgraden auf LTE. Und da wir 20 MHz am Block haben, können wir damit auch die höchsten Übertragungsbandbreiten - auch unter LTE, und dann bis zu 100 Megabit pro Sekunde - auf der Luftschnittstelle übertragen."

Dirks sieht E-Plus hinsichtlich seiner Netzausbaupläne bestätigt und verwies darauf, auch intern Rückhalt von seinen Mitarbeitern zu haben. Der E-Plus-CEO wörtlich: "Ich habe mit unseren Funknetzplanern gesprochen, die auch alle an der Auktion beteiligt waren. Mit dem Spektrum, was wir hinzugekauft haben bei 2,1 und 1,8 GHz sind wir bestens ausgestattet. Und die Jungs in der Funknetzplanung, die haben wirklich gejubelt gesagt und gesagt: 'Das ist genau das, was wir brauchen, das ist genau das, was uns die Zukunft sichert.' "

Kritik an den anderen Mobilfunkern

Kritisch betrachtet der E-Plus-Chef die hohen Beträge, die T-Mobile, Vodafone und o2 für die Frequenzen der Digitalen Dividende gezahlt haben und bezweifelt, dass diese so einfach refinanziert werden können. "Die drei anderen, die alle 800 MHz gekauft haben und jeder 1,2 Milliarden dafür gezahlt hat, die müssen ja nicht nur ihren Gesellschaftern, sondern auch den Märkten sagen: 'Wofür haben wir jetzt eigentlich soviel Geld ausgegeben?' Es wird sich nur rechnen für die, wenn sie wirklich auch Verkehr aufs Netz bekommen. Und da machts vielleicht der eine Bauernhof in ländlichen Regionen dann doch nicht (...). Sondern dann muss man sehen, es macht keinen Sinn, in diesen Regionen drei Netze aufzubauen. Selbst zwei Netze ist wahrscheinlich zuviel. Da wird nur einer bauen! Und um das alles zu tun, haben die 1,2 Milliarden gezahlt."

Weitere Informationen zu den Ausbau-Plänen von E-Plus

Vor kurzem hat E-Plus bereits Informationen zu Netzausbau-Plänen bekannt gegeben - alle Details finden Sie in einem weiteren Artikel zum E-Plus-Netzausbau.

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