Glasfaser: Mehr Tempo beim Hamburger Netzausbau
SPD und Grüne wollen das Tempo beim Ausbau des Hamburger Glasfaser-Netzes erhöhen. „Mit dem konsequenten Ausbau der Glasfasernetze stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern erhöhen auch die Lebensqualität in Hamburg insgesamt“, teilte der SPD-Wirtschaftspolitiker Hansjörg Schmidt am Wochenende mit.
Kooperationen oder Beteiligungen
Der Glasfaserausbau in Hamburg soll beschleunigt werden.
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Die Regierungsfraktionen fordern den Senat auf, künftig auch
Kooperationen oder Beteiligungen mit Unternehmen einzugehen. Zudem
wollen sie den Genehmigungsprozess vereinfachen. Über einen
entsprechenden Antrag soll die Bürgerschaft am 10. April beraten.
Nach Angaben der beiden Fraktionen hat bereits jeder zweite Haushalt in der Hansestadt Zugang zu schnellem Internet per Glasfaserkabel. „Die Stadt soll nun eine aktivere Rolle einnehmen, damit wir gemeinsam mit Bezirken und Wirtschaft das Tempo anziehen und den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes vorantreiben können“, sagte Schmidt. Ziel sei bis 2030 eine flächendeckende Versorgung für Hamburg.
Alle sollen profitieren
Die Grünen-Digitalisierungspolitikerin Eva Botzenhart verwies auf die hohe Bedeutung für die Stadt, dass perspektivisch alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen von schnellem Internet profitieren. „Bestehende Regelungen und Verfahren zur Beantragung und Genehmigung des Glasfaserausbaus sollen überprüft und optimiert werden.“
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Der Glasfaserausbau in der Großstadt ist einfacher möglich als auf dem Land, weil pro Fläche viel mehr Menschen leben und arbeiten, die einen Anschluss buchen (und bezahlen). Kooperationen sind der richtige Weg, schneller zum Ziel zu kommen.
Auch auf dem Land könnten viele Kosten gespart werden, wenn es gelänge, die Aktivitäten von Telekom und privaten Konkurrenten unter einen Hut zu bekommen, bis hin zum wirklich Open Access oder dem Vermieten von Leerrohren oder unbeleuchteten Glasfasern. Die Kunden wollen nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag warten, sondern jetzt einen Anschluss haben.