Benutzer koelli schrieb:
Ja, bei der Telekom war es lange so, dass bei ihren Komplettpaketen eine echte Telefonleitung zum Telefonieren vorhanden war. Aber bei neuen Verträgen ist auch die Rede von VoIP-Telefonie über den DSL-Router.
Das meinte ich mit "auf dem Vormarsch" ;-) Alle Anbieter incl. Telekom versuchen, vermehrt NGN-Anschlüsse an den Mann/die Frau zu bringen. Aber zum einen gelingt das nicht immer (insbesondere dann nicht, wenn der Kunde die Wahl hat), und zum anderen wird es noch eine ganze Weile dauern, bis NGN-Anschlüsse in der Mehrheit sind. Derzeit dürfte nicht einmal ein Viertel aller Festnetzanschlüsse NGN-Anschlüsse sein.
NGN ist zwar auf dem Vormarsch, aber nach wie vor nur eine Nischentechnik.
Also Nischentechnik würde ich das nicht nennen: Alle großen DSL-Anbieter wie 1&1, Vodafone, o2-Alice usw. bieten in ihren Komplettpaketen Telefonie fast nur noch via NGN oder VoIP an.
Kommt drauf an, was man unter "groß" versteht. Alle genannten Anbieter haben zusammen deutlich weniger Festnetzkunden als die Telekom. Und auch die Kunden der Konkurrenz haben teilweise noch konventionelles Festnetz. Bei Vodafone kann man es sogar noch gezielt bestellen, und es kostet dasselbe wie vergleichbar ausgestattetes NGN. Bei Alice wiederum schätze ich den Anteil konventionellen Anschlüsse auf über 50%. Beispielsweise haben fast alle Alice-Kunden in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Potsdam, Essen, Frankfurt/M., Stuttgart oder München konventionelle Anschlüsse, und zusammengenommen dürfte allein deren Anzahl die Millionengrenze deutlich überschreiten. Hinzu kommen noch Alice-Kunden in anderen Städten und Gemeinden innerhalb des Hansenet-Ausbaugebiets, die ebenfalls echtes Festnetz haben (zur Erinnerung: Telefonica hat derzeit ca. 2,6 Mio. DSL-Kunden). Die Wahrscheinlichkeit, dass das aber nicht mehr lange so bleibt, ist seit Anfang des Jahres gestiegen, denn Telefonica schaltet seit Januar auch im Ausbaugebiet keine neuen, konventionellen Festnetzanschlüsse mehr (dafür haben sie die DSL-Tarife so teuer und unattraktiv gemacht, dass ich mich nicht wundern würde, wenn bei Telefonica auch der Verkauf von NGN-Anschlüssen demnächst deutlich zurückginge). Nur Bestandskunden können ihre konventionellen Anschlüsse bis auf weiteres behalten.
Nur in den Gebieten mit eigenen Netzen kann man noch einen echten Telefonanschluss bekommen, dann aber gegen Aufpreis wegen angeblicher ISDN-Features.
Bei echtem ISDN sind die Features nicht "angeblich", sondern tatsächlich vorhanden. Und bei den Telekom-Konkurrenten, die noch echtes ISDN anbieten (also Vodafone und Versatel), ist echtes ISDN auch nicht teurer als Pseudo-ISDN über VoIP (nur bei der Telekom selbst spart der Kunde etwas, wenn er NGN bestellt). Angesichts dessen wüsste ich auch genau, was ich bestellen würde, wenn ich jetzt zu Vodafone oder Versatel wechseln wollte. Das will ich aber frühestens dann, wenn Telefonica auf die Idee kommt, meinen echten Alice-ISDN-Anschluss gegen meinen Willen auf NGN umzustellen.
Und nicht vergessen: Neben NGN gibt es auch normales VoIP!
Um genau zu sein: es gibt eigentlich nichts anderes als VoIP. Kaum ein NGN-Anschluss kann mehr als ein konventioneller Anschluss und damit auch nur einen Bruchteil dessen, was NGN eigentlich können soll. Also sind heutige NGN-Anschlüsse im Prinzip nur ein mehr oder weniger unausgegorener Festnetz-Ersatz auf VoIP-Basis, von dessen einzigem Vorteil (nämlich den geringeren Kosten) im Wesentlichen auch nur der Anbieter profitiert, nicht der Kunde. Mit NGN im Sinne des Erfinders hat das relativ wenig zu tun.
Tja, ich persönlich würde auch niemals auf ein Smartphone setzen, dass nicht entweder mit iOS oder Android läuft.
Dafür gibt es gute Gründe, sicher. Es gibt aber auch gute Gründe, von iOS und Android die Finger zu lassen.
Und wenn sich ein Anbieter entschließt, nur iOS und Android zu unterstützen, dann muss er eben damit leben, dass er auf einen Teil potentieller Kunden verzichten muss. Zumindest mir fällt der Verzicht auf peterzahlt.de aber nicht sonderlich schwer ;-)
Gruß
niknuk