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Kabel & Co., wo leben die eigentlich ?


16.10.2013 08:44 - Gestartet von kommissbrot
Till Eulenspiegel lässt grüßen !
Das wäre in etwa so, als ob der Lebensmittelhersteller dem Supermarkt eine Prämie zahlt, damit der seine Produkte in die Regale stellt.
Im Falle des ZDF würden am Ende die ( Zwangs) Gebührenzahler den Kabelnetzanbietern zu satten Gewinnen verhelfen. Hallo!
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[1] Olga< antwortet auf kommissbrot
17.10.2013 11:18
Benutzer kommissbrot schrieb:

Das wäre in etwa so, als ob der Lebensmittelhersteller dem Supermarkt eine Prämie zahlt, damit der seine Produkte in die Regale stellt.

Das ist aber auch genau so. Die Stellplätze z.B. in Zigarettenregalen, aber auch andere, werden gemietet und sind auch hart umkämpft. Und da fliessen nicht unerhebliche Summen. Man kann sich das so vorstellen, dass ein Ladenbesitzer seine Fläche an die jeweiligen Lieferanten vermietet. Von den Margen alleine bei den Produkten könnte nämlich ein Supermarkt nicht überleben.


Jeder Sender zahlt an die Kabelnetzbetreiber Gebühren, dass sein Programm da durchgeleitet wird. Warum sollten ARD und ZDF nicht bezahlen?
Seit Jahresbeginn 2013 soll jeder Haushalt, ganz gleich, ob er das Programm von ARD und ZDF sieht oder hört, monatlich über 17 Euro bezahlen. Eine Berechtigung für diese Gebühren sieht ein Professor Kirchhof (ehemaliger Verfassungsrichter) u.a. darin, dass man ja Nachbarn habe, die diese Programmvielfalt nutzen und die einen in einem Gespräch von dem dort erworbenen Wissen und News teilhaben lassen. So hat er zumindest in einem von den GEZahlern bezahlten Gutachten, was er für ARD und ZDF zusammenschusterte, argumentiert. Völlig abstruse, an der Realität vorbeigehende These. Erstens kennen viele ihre Nachbarn gar nicht oder wechseln kaum mehr als ein "Guten Tag" miteinander, noch diskutieren sie die in der Hauptsache an Rentnerbedürfnissen orientierte Programmvielfalt der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

Wenn das ZDF da von sparen spricht, wo nun JEDER Haushalt bezahlen muss, und sie zuvor mit Hilfe ihrer z.T. mit Stasimethoden arbeitenden Schnüffler im Aussendienst nicht mal einen Bruchteil der Nichtzahler erreicht haben, dann ist das eine glatte Lüge.

Dort kann einfach nicht gehaushaltet werden, bzw. man schleudert das Geld zum Fenster raus oder verwendet es artfremd. So liess sich z.B. Kurt Beck als Ministerpräsident seine Geburtstagsfeier von den Rundfunkgebühren bezahlen. Man zahlt einem Günther Jauch umgerechnet 6000 Euro pro Sendeminute und andere Kapriolen.

Warum sollten diese öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dann nichts an die Kabelnetzbetreiber bezahlen, dafür dass ihre Programme da durchgeleitet werden???
Ist ja nicht so, dass man am Fernseher nur den Knopf anschaltet und dann das Programm da rauspurzelt. Die Kabelnetzbetreiber haben nicht unerhebliche Kosten für das Netz, nicht nur für den Erwerb, den Betrieb, die Instandhaltung oder Aufrüstung. Sollen alle, die in irgendeiner Form mit oder für diese Kabelbetreiber arbeiten, umsonst arbeiten, nur weil sich ARD und ZDF weigern zu bezahlen und sich auf eine gesetzlich verankerte "Must-Carry" Lösung berufen, welche ihre Wurzeln in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts?

Alle anderen Sender finanzieren sich ohne staatliche Gebühren und zahlen auch an die Netzbetreiber. Sollen die nun, weil sie wirtschaftlich arbeiten, noch die öffentlich-rechtlichen mitfinanzieren, die schon die Bürger mit jährlich knapp 200 Euro auspressen? Ich denke nicht.




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[1.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf Olga<
17.10.2013 16:05
Benutzer Olga< schrieb:

[Oh-Gottohgottohgott! Wall of Text... zahlreiche bemühte hinkende Vergleiche..


Liebe Olga, für welchen Kabelnetzbetreiber arbeitest du?

Ist ja nicht so, dass man am Fernseher nur den Knopf anschaltet und dann das Programm da rauspurzelt. Die Kabelnetzbetreiber haben nicht unerhebliche Kosten für das Netz, nicht nur für den Erwerb, den Betrieb, die Instandhaltung oder Aufrüstung. Sollen alle, die in irgendeiner Form mit oder für diese Kabelbetreiber arbeiten, umsonst arbeiten, nur weil sich ARD und ZDF weigern zu bezahlen und sich auf eine gesetzlich verankerte "Must-Carry" Lösung berufen, welche ihre Wurzeln in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts?

Brrr. So ein Quark! Die Kabelnetzbetreiber haben marginale Kosten für ihr bestehendes Netzt. Es ist ja nicht so, dass täglich einer rausfährt und die Koaxkabel fleißig abschrubbt. Doch die KNB tun kostenproklamationstechnisch leider völlig unbehelligt (da zum leidwesen aller gänzlich unreguliert!) so, als ob es in der Realität tatsächlich so wäre. Das ist dreist. Das ist infam. Bei den KNB muss keiner "umsonst arbeiten". "Umsonst arbeiten" (im Sinne von "für den Kunden unbefriedigend und ergebnislos") tun bei den Kabelnetzbetreibern höchstens die Leute im Kundenservice. ;-) Die KNB bekommen alle ihre netzbetriebsnotwendigen Kosten bereits über die (über)hohe Kabelgebühr beim Endkunden (17,90 € im Einzel-HH bei KDG + UMKBW) problemlos wieder reingespült. Ich behaupte sogar: Da bleibt garantiert noch fett was über! Wie komme ich darauf? Nun, man muss nur mal die offengelegten Kosten der DTAG für die im Vergleich zu Koax weit anfälligere und problematischere CuDa betrachten, damit es einem wie Schuppen von den Augen fällt...

Ich kann die übrigens eine sehr schöne Gegenfrage stellen;
Sollen die Sender, völlig entgegengesetzt zu der weltweit üblichen Praxis (dass die KNB eigentlich die Sender für den gelieferten Content bezahlen) und nur aus antiquierten vertraglichen Regelungen mit der Deutschen Bundespost heraus (die einzig und allein der ANSCHUBFINANZIERUNG zum raschen Aufbau des Koaxnetzes durch die Post dienen sollte) für ALLE EWIGKEITEN an diesem völlig verqueren Überkreuz- und Überquerfinanzierungsmodell hängen bleiben? Ich sage: NEIN!
Denn es zahlt am Ende sowieso nur einer die Zeche für diesen Mist - der Endkunde!

Alle anderen Sender finanzieren sich ohne staatliche Gebühren und zahlen auch an die Netzbetreiber. Sollen die nun, weil sie wirtschaftlich arbeiten, noch die öffentlich-rechtlichen mitfinanzieren, die schon die Bürger mit jährlich knapp 200 Euro auspressen? Ich denke nicht.

Ja die finanzieren sich v. a. aus (SCHLEICH-)WERBUNG und anderen krummen Deals; "Die Moderatoren wurden ausgestatten von laberlaber..." Genau das dürfen die ÖR nicht bzw. nur sehr sehr eingeschränkt. Zu recht. Denn sie bekommen ihr Geld schließlich direkt von den Zuschauern, die brav ihren Rundfunkbeitrag abdrücken damit sie ein - theoretisch* - gutes Programm machen können. * = Das ist hier nicht das Thema!

Die Privaten "finanzieren" mit ihren Einspeisegebühren ÜBERHAUPT NICHTS für die Öffentlich-Rechtlichen "mit". Die geringen Instanhaltungsaufwendungen für's Koaxkabel rechtfertigen ja schon die 17,90 € nicht (siehe oben). Warum sollen ARD/ZDF und Gemeinschaftsprogramme also auch nochmal was an die KNB bezahlen? Und woher nehemen die ÖR das Geld dafür? Richtig - aus dem Gebührensäckl. Und wer finanziert das? Du und ich. Der letzte in der Nahrungskette ist immer der Gelackmeierte. Ich könnte jetzt außerdem noch das ganz große Faß aufmachen und die beinahe philosophische Frage stellen, warum "Eh-da-Kosten" von den KNB überhaupt von irgendwem finanziert werden sollen. Denn sind die Koaxnetze heutzutage seitens der KNB nicht zuförderst für die Bereitstellung von hochlukrativen (da durch Kabelgebühren vom Kunden und Einspeiseentgelten der Sender quersubventioniert) Telefonie- und Internetprodukten vorgesehen? TV ist heutzutage doch eher das "Randprodukt". Nur Einnahmeseitig sprudelt es überproportional aus diesem Bereich, da man da ja für eine Art "Sockelfinanzierung" des ganzen Netzes überproportional stark zuschlägt?

Ableitungen hieraus:
1. Der Schatten der Regulierung möge sich endlich auch über die paradiesischen, ungestörten Koaxkabeloasen der KNB erstrecken!
2. Kostentransparenz tut im Koaxkabel dringend not!
3. Die Einspeiseentgelte müssen fallen! Für ALLE Sender. Dann kann sich auch im TV-Bereich, insbesondere im Free-TV endlich wieder was bewegen.
4. Kostentransparenz tut im Koaxkabel dringend not!
5. Die Regulierungsverfügung oder freiwillige gerechte Kostenrechnung der KNB muss so ausgestaltet sein, dass jeder kosten- und verursachungsgerecht nur die Beträge in seine gebuchten Produkte eingepreist bekommt, die tatsächlich anfallen. DVB-C ist heute kostentechnisch ganz eindeutig zu teuer und Kabel Internet definitiv zu billig.
6. Kostentransparenz tut im Koaxkabel dringend not!


Und jetzt bist du wieder dran, liebe Olga...
Es würde mich schwer wundern, wenn von dir oder anderen Kabellobbyisten hierauf noch irgendetwas qualifiziertes kommt.
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[2] Fony antwortet auf kommissbrot
17.10.2013 19:54
Benutzer kommissbrot schrieb:
Till Eulenspiegel lässt grüßen ! Das wäre in etwa so, als ob der Lebensmittelhersteller dem Supermarkt eine Prämie zahlt, damit der seine Produkte in die Regale stellt.

Willkommen in der Realität. Das ist längst so. Und wer nicht zahlt, fliegt raus aus dem Regal. Bitter aber wahr. Man nennt es Werbekostenzuschuss glaube ich.

Fony