Benutzer dereinehalt schrieb:
Apple darf klauen, nur umgekehrt gibt's Klagen. Aber das war ja unter Jobs auch schon so. ;-) "Good artists copy, great artists steal"
1.
Wenn man die beiden Uhren vergleicht, dann sehe ich folgende Gemeinsamkeiten:
drei Zeiger, der Sekundenzeiger fein und rot, die Stunden- und Minutenzeiger kräftiger, größer und schwarz,
rundes Ziffernblatt in weiß
jetzt die Unterschiede:
Bei der Schweizer Uhr kreuzen sich die die Zeiger im Mittelpunkt und gehen darüber hinaus. Bei der iPhone-Uhr enden sie im Mittelpunkt, der sich in einem Kreis darstellt.
DIe Schweizer haben ihren roten Sekundenzeiger mit einem roten Kreis versehen. Der Apple-Zeiger hat diesen nicht.
Die Apple-Uhr hat Ziffern. Die Schweizer Uhr hat nur Striche für die Stunden und feinere Striche für die Minuten.
Merkwürdig mutet an, dass die Schweizer erklärt haben sollen, dass sie ja gar nicht klagen wollen, sondern sogar stolz darauf seien, dass sich ihre Uhr im iPhone wieder fände. Sie wäre nur gern gefragt worden. Warum wollen sie eigentlich nicht klagen, wenn sie doch so schamlos kopiert worden sind?
Auf das Urteil wäre ich gespannt.
Aktualisiert 14:29 Uhr: Ich hätte den Teltarif-Artikel aufmerksamer lesen sollen. Das tat ich deshalb nicht, weil ich diese Geschichte schon auf etlichen anderen Seiten gelesen hatte. Jedoch wäre mir dann vor dem Verfassen meines Beitrags aufgefallen, dass es nicht um die iPhone-Uhr, sondern um die des iPads mit IOS 6 geht. Die iPad-Uhr kenne ich allerdings nicht und kann daher auch nichts sagen. Mein Vergleich der beiden Uhren wird jedoch völlig unnötig. Ich muss mich hier jedoch revidieren und entschuldigen. Möglicherweise habe ich es falsch eingeschätzt.
2.
Der Spruch: "Gute Künstler kopieren, große Künstler stehlen" stammt von Pablo Picasso. Er meinte damit sinngemäß, dass ein Maler schon gut sei, der eine Kopie 1:1 herstellen kann. Ein schlechter Maler beherrscht das Handwerk gar nicht ausreichend, um eine wirklich gute Kopie herzustellen.
Ein großer Künstler aber geht weiter, er "stiehlt" eine Idee als Grundlage für Eigenes. Er greift Vorhandenes auf und verbessert es, entwickelt es weiter. So hat es z.B. auch etwa Berthold Brecht gemeint, als er meinte, dass er ohne Horaz und Shakespeare nichts zustande bringen würde. Auch hätte Gottlieb Daimler nie das Auto erfinden können, wenn vor ihm nicht schon die Kutsche und die Motoren erfunden worden wären. Beide haben im Sinne von Picasso "gestohlen", ohne im strafrechtlichen oder moralischen Sinn gestohlen zu haben.
Und in diesem Zusammenhang zitierte Steve Jobs Picasso. Er bezog sich darauf, dass er 1979 bei Xerox die graphische Benutzeroberfläche entdeckte, die von Xerox-Forschern entwickelt wurde, aber bei den Managern kein Interesse wecken konnte. Xerox-Manager interessierten sich schlicht einen feuchten Kericht darum, was dieser Steve Jobs mit den kruden Ideen von spinnerten hausinternen Forschern machte. Erst 10 Jahre später bemerkte Xerox, das der damalige Aktiendeal mit Steve Jobs nur kurzfristig ein gutes Geschäft war, und verklagte Apple auf 150 Mio. Dollar Schadenersatz. Steve Jobs hat nie behauptet, dass er die grafische Benutzeroberfläche erfunden hat, sondern er sah die Vorläufer bei Xerox und erkannte deren Potential. Er griff die Idee auf (lt. Zitat: er stahl die Idee) und entwickelte sie weiter.
Gruß, Baserin