Benutzer base station schrieb:
Aber die Telefónica liegt sicher auf der Lauer. Wird den Markt beobachten und wenn sie höhere Preise durchsetzen kann wird sie es tun. Denen steht das Wasser nämlich auch bis zum Hals.
Telefonica hat ebenso wie andere Telekom-Mitbewerber immer niedrigere Preise genommen und dafür mehr Leistungen geboten als die Telekom. Ich gehe davon aus, dass das auch in Zukunft so bleibt ;-) Es ist zwar möglich, dass auch Telefonica eines Tages nur noch gedrosseltes DSL anbietet. Die Limits dürften aber höher und damit praxisnäher sein als bei der Telekom. Vergleiche mal mobile O2-Datentarife mit gleich teuren (!) von der Telekom. Die O2-Tarife enthalten ein Vielfaches des ungedrosselten Volumens der Telekom-Tarife.
Mobile Breitbandzugänge werden Festnetz-Zugängen immer unterlegen sein, auch bei flächendeckendem Ausbau.
Heute schon benutzen viele, wenn nicht sogar die meisten, WLAN oder DECT.
Im Unterschied zu LTE oder HSPA sind WLAN und DECT keine shared media. Ob ich einen oder zwanzig Rechner bzw. Schnurlostelefone an der Basisstation anmelde, ist für die Bandbreite weitgehend egal.
Da kann man das mobile Endgerät doch gleich an LTE anschließen.
Aha. Und wie greifst du dann von einem Gerät aufs andere zu?
Bei HSPA oder LTE haben die telcos erst gar nicht damit angefangen ungedrosselte flat rates anzubieten.
Ich erwähnte es bereits: shared medium. Ein Mobilfunknetz würde zusammenbrechen, wenn man es genauso belasten würde wie Festnetz-Breitbandzugänge. Ein Festnetz hält hohes Datenaufkommen dagegen aus, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat. Das ist auch der Grund, warum viele trotz HSPA und LTE lieber DSL, Breitbandkabel oder Glasfaser den Vorzug geben.
Der Grund liegt vor allem darin, dass Mobilfunk ein Shared Medium ist.
Auch bei ADSL2+ gibt es irgendwo im Netz einen Flaschenhals, Ressourcen die Du Dir mit anderen Nutzern teilen mußt.
Selbstverständlich. Aber dieser Flaschenhals ist schon rein technisch bedingt wesentlich weiter als beim Mobilfunk. Es ist vergleichsweise einfach, im Festnetz hohe Bandbreiten und damit auch hohe Bandbreiten-Reserven bereitzustellen. Im Mobilfunk ist das nicht unbegrenzt möglich. Beispielsweise setzen die zugewiesenen Frequenzspektren da eine natürliche Grenze.
Daher ja auch die Drosselung um die Auswirkung dieses bottlenecks zu minimieren.
Bisher haben sich die Bottlenecks auch ohne Drosselung kaum bemerkbar gemacht. Die Flaschenhälse außerhalb der Netze der Breitband-Provider (z. B. Serveranbindung von Diensteanbietern) waren z. T. wesentlich enger.
Kabelinternet ist auch ein shared medium
Na, dann konzentrieren wir uns eben auf Glasfaser.
und die Probleme bei DSL durch Übersprechen auf den Adern das dann durch vectoring beseitigt werden soll, zeigen die Grenzen dieser Technik.
Mein Reden seit '45. Vectoring ist Rumgebastel an längst überholter Technik. Rausgeschmissenes Geld, das man besser in zukunftsträchtigere Technologien investiert hätte.
Es geht nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um Zuverlässigkeit.
Es geht auch um Mobilität. Ich kennen kein smartphone oder tablet mit RJ-45 Anschluß.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ein WLAN-Anschluss ist so gut wie ein Ethernet-Anschluss. Ein HSPA- oder LTE-Modem kann dagegen WLAN nicht ersetzen. Nicht ohne Grund nutzt kaum jemand HSPA oder LTE, wenn WLAN verfügbar ist. Ich käme z. B. niemals auf die Idee, zuhause mit meinem Smartphone per HSPA ins Internet zu gehen. Dafür nutze ich immer WLAN. Nur unterwegs nutze ich den HSPA-Zugang.
Wenn Du dann hinter Deinem router oder media converter WLAN benutzt ist die Zuverlässigkeit des Lichtwellenleiters wieder weg. Wenn ich sehe wie überlastet WLAN im 2.4 GHz Band ist.
Die Zuverlässigkeit ist vor allem für (VoIP-)Telefonie wichtig. Und ich käme nie auf die Idee, über WLAN zu telefonieren, allenfalls nutze ich DECT. Davon abgesehen, kann ich, wenn mal ein DECT-Telefon ausfällt, problemlos auf ein schnurgebundenes Telefon ausweichen. Wenn jedoch der ganze Anschluss ausfällt, weil DSL mal wieder weggebrochen ist, nutzt mir das schnurgebundene Telefon genau gar nichts.
Glasfaser wurde für Breitbandverbindungen entwickelt und die Technik an den beiden Enden einer Glasfaser ist vergleichsweise simpel.
Deshalb ist das Glasfaserkabel hervorragend dazu geeignet die LTE eNodeBs zu vernetzen.
Du kannst einen Glasfaser-versorgten LTE-Node mit 11 MBit/s-WLAN an VDSL 50 vergleichen: du hast zwar einen schnellen Anschluss, der nutzt dir aber mit so lahmem WLAN genau gar nichts.
Auch Störeinflüsse von außen beeinträchtigen eine optische Verbindung nicht.
Die Zukunft ist mobil. Kabel geht nicht.
Kabel geht sehr wohl. Seit einem Jahrhundert liegen Kabel in der Erde, die bis heute funktionieren. Es ist an der Zeit, diese durch eine zeitgemäßere Lösung zu ersetzen. Die muss aber nicht unbedingt "Mobilfunk" heißen. Vielmehr haben beide Technologien ihre Berechtigung. Ihre Vorteile können sie dann am besten ausspielen, wenn man sie intelligent kombiniert. Aber auch da hinkt die Telekom gewaltig hinterher: Während bei meinem Festnetzanschluss eine Community Flatrate enthalten ist, mit der ich kostenlos zwischen Handy und Festnetzanschluss telefonieren kann (kostenlos = keine Grundgebühr, kein Minutenpreis, also wirklich gratis), gibt's sowas bei der Telekom nur gegen happigen Aufpreis. Dafür ist die Telekom an anderer Stelle pfiffiger: sie ist gerade im Begriff, ihr ohnehin schon dichtes WLAN-Hotspot-Netz mit WLAN-to-go massiv zu erweitern. Das ermöglicht die mobile Nutzung ohne die Nachteile von LTE oder HSPA. Bemerkenswert: fast alle Telekom-Hotspots sind per Festnetz angebunden. Du dürftest kaum einen finden, der an einem mobilen Internetzugang hängt. Ausnahme: Hotspots in Zügen oder Flugzeugen. Die können naturgemäß nicht an einen Festnetzanschluss angeschlossen werden ;-)
Bei DSL ist das anders: da werden an beiden Enden hochkomplexe Signalprozessoren benötigt.
ADSL2+ modems gibt es für 30€
Und jetzt vergleiche das mal mit dem Preis für z. B. eine Ethernet-Netzwerkkarte oder ein optoelektronisches Bauelement zum Anschluss von Glasfasern.
oder gebraucht für 10€ incl. Versand in eBay. Das ist doch nicht das Problem.
Nein, der Preis ist nicht das Problem. Es ist die Komplexität und die damit verbundene Störanfälligkeit, und zwar nicht nur bei den Modems, sondern auf der gesamten Strecke zwischen DSLAM und Modem. Schon NF-Leitungen sind üblicherweise abgeschirmt, um ein möglichst störungsfreies Signal zu erhalten. Telefonleitungen sind dagegen nicht abgeschirmt, weil das für die konventionelle Telefonie nicht nötig war. Und jetzt schickt man über eben diese unabgeschirmten Leitungen sogar HF-Signale bis in den MHz-Bereich. Dass das eine ausgesprochen wackelige Angelegenheit ist, sollte auch dem Laien einleuchten.
Die Doppelader ist Technik von gestern. Die DA ist aber ausgelegt also kann man sie einfach nutzen.
Die Doppelader ist an ihren Grenzen angekommen. Man sollte jetzt damit anfangen, Nägel mit Köpfen zu machen und in zukunftssichere Technologien investieren, anstatt das Geld in Vectoring-Gefrickel zu investieren.
Zu allen Haushalten jetzt Lichtwellenleiter legen würde zig Milliarden kosten,
Natürlich. Irgendwann wird man diese Summen aber ausgeben müssen. Und da wäre es doch gut, wenn man jetzt schon damit beginnen würde, eine dauerhafte Lösung aufzubauen, anstatt ein Provisorium durch ein neues Provisorium zu ersetzen, welches ohnehin nur kurze Zeit Bestand haben wird. Das Geld, das man in das Provisorium gesteckt hat, fehlt nämlich dann beim Aufbau der dauerhaften Lösung.
In anderen Ländern ist Vectoring so gut wie kein Thema. Beispielsweise hat die französische Regierung kürzlich beschlossen, 20 Mrd. Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes zu stecken. Die Franzosen werden eines Tages über das wackelige deutsche DSL-Gefrickel lachen.
Ich benutze seit Jahren VoIP Telfonie. Wenn damit Probleme auftraten war nicht die TAL die Ursache.
Logisch. Die TAL ist ja auch das unkaputtbarste an der ganzen Sache. Bei einem konventionellen Anschluss ist aber kaum mehr als eine TAL nötig, um dein Telefon mit der Vermittlungsstelle zu verbinden. Bei VoIP ist der Aufwand erheblich größer. Und entsprechend größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass etwas ausfällt.
VoIP ist eine gute Sache ich nutze es oft über WLAN mit meinem smartphone.
Ich habe etwas höhere Ansprüche an meinen Telefonanschluss. Daher nutze ich VoIP nur in meinem LAN (hohe Bandbreite, kurze Strecken, geringe Latenzen, hohe Zuverlässigkeit) und nur in seltenen Ausnahmefällen für Gespräche "nach draußen" (z. B. ins Ausland). Der Löwenanteil meiner Telefonate läuft über ISDN, und es gibt keinen VoIP-Anschluss, der damit in Sachen Zuverlässigkeit und Verbindungsqualität auch nur annähernd mithalten kann, zumindest in der Praxis nicht. Zwar existieren bereits HD-Telefonanschlüsse, aber dass man HD-Telefonie wirklich nutzen kann, ist selten. Ich gehe auch davon aus, dass sich daran nicht viel ändern wird, solange die Mehrzahl aller Breitbandanschlüsse auf dem vergleichsweise schmalbandigen und instabilen DSL basiert. Mit steigender Verbreitung von echten Breitbandanschlüssen wie z. B. Glasfaser dürften neue Telefon-Technologien ebenfalls einen Verbreitungsschub erfahren. Dann bin ich auch gerne bereit, meinen ISDN-Anschluss aufzugeben und durch einen modernen Glasfaser-Anschluss zu ersetzen. Das Vectoring-Gefrickel kommt mir aber nicht ins Haus. Lieber verzichte ich auf mehr Bandbreite, anstatt eine Frickel-Lösung durch eine andere zu ersetzen.
Aber bei 75 GB kommt man in einen Bereich, in der die Anzahl der Kunden, denen das nicht mehr reicht, zu groß wird.
Wer beschwert sich denn?
Mehr-Personenhaushalte mit "Säuglingen"?
Exakt die, aber auch Cloud- und Video-on-demand-Nutzer sowie Leute, die Software online kaufen. Auch die immer umfangreicheren Updates für alle möglichen Programme zehren am Volumen-Kontingent. Außerdem kann man Otto Normaluser nicht zumuten, für mehrere Rechner in seinem Netz einen zentralen Update-Server einzurichten. Er wird also weiterhin für jeden Rechner die Updates einzeln herunterladen.
Ich bezweifele, daß die meisten die in den Foren über die Telekom-Drossel meckern überhaupt Telekom Kunden sind.
Auch nicht betroffene Kunden haben das Recht, Missstände und Fehlentscheidungen anzuprangern.
Guck Dir die Marktkapitalisierung der global größten Telekommunikationskonzerne an, da ist die Telekom nicht vorne dabei.
Spielt das eine Rolle? Es gibt unzählige kerngesunde und profitable Unternehmen, die bei der Marktkapitalisierung nicht vorne dabei sind.
Auf dem Heimatmarkt kann die Telekom kaum noch wachsen.
Dann wächst sie eben nicht. Meine Güte, diese Wachstums-Hysterie wird uns noch alle ruinieren. Da vermeldet eine AG, dass ihr Wachstum geschrumpft sei (was wohlgemerkt heißt, dass sie immer noch wächst, nur langsamer!), und schon rauschen die Aktienkurse in den Keller, und das auch dann, wenn die Firma solide Geschäftszahlen vorgelegt hat und nach wie vor mehr erwirtschaftet, als sie zum Leben braucht. Ich möchte nicht wissen, wieviele Billiarden auf diese Weise schon sinnlos ins Klo gespült wurden.
Gruß
niknuk