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Funkerschließung durch Telekom


23.05.2013 08:44 - Gestartet von kat_karl
Mit der Funkerschließung u.a. von Neubaugebieten wird die sichere Alarmierung von Rettungskräften im Katastrophenfall (Gewitter, Sturm o.ä. oder Ausfall der Stromversorgung) verhindert. Dies widerspricht den öffentlichen Aufgaben eines Netzbetreibers, welcher hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln entstanden ist. Es lebe die Gewinnmaximierung! Eine Mobilfunkversorgung ist eben noch nicht so ausfallsicher wie ein durch Zentralbatterien versorgtes Telefonnetz mit elektromechanischen Telefonen!
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[1] Zündi antwortet auf kat_karl
23.05.2013 13:14
Benutzer kat_karl schrieb:
Mit der Funkerschließung u.a. von Neubaugebieten wird die sichere Alarmierung von Rettungskräften im Katastrophenfall (Gewitter, Sturm o.ä. oder Ausfall der Stromversorgung) verhindert. Dies widerspricht den öffentlichen Aufgaben eines Netzbetreibers, welcher hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln entstanden ist. Es lebe die Gewinnmaximierung! Eine Mobilfunkversorgung ist eben noch nicht so ausfallsicher wie ein durch Zentralbatterien versorgtes Telefonnetz mit elektromechanischen Telefonen!

Die Anzahl der Leute, die ein elektromechanisches Telefon benutzen, dürfte mitlerweile eher gering sein. Bei Stromausfall funktionieren die meisten Telefone nicht. Mit dem Handy kann man hingegen meistens noch telefonieren und erst recht einen Notruf absetzen, weil man hierfür alle vorhandenen Mobilfunknetze nutzen kann. Und das alle Netze gleichzeitig ausfallen ist ziemlich unwahrscheinlich, außer vielleicht bei einem flächendeckenden Stromausfall. Aber dann geht ohnehin nix mehr, auch kein Festnetz.
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[1.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf Zündi
24.05.2013 01:28
Benutzer Zündi schrieb:
Die Anzahl der Leute, die ein elektromechanisches Telefon benutzen, dürfte mitlerweile eher gering sein. Bei Stromausfall funktionieren die meisten Telefone nicht.

1. Bitte wirklich belastbare Zahlen zu der Behauptung!
2. Hast du in deine Überlegungen einbezogen, dass so ein Alttelefon oft irgendwo noch als "Notfallbackup" bereit liegt oder zumindest noch im Haushalt irgendwo verstaut ist?

Ich habe hier im Schrank auf der die Gigaset-ISDN-Basis steht ein 15 Jahre altes "Binatone ISDN 100" eingelagert. Für alle Fälle. Dann wird es in die Starterbox gestöpselt und ich kann telefonieren. Erst im vergangenen Jahr hatte es noch einen großen
Einsatz als beim Badumbau hier große Baustelle war...

Mit dem Handy kann man hingegen meistens noch telefonieren und erst recht einen Notruf absetzen, weil man hierfür alle vorhandenen Mobilfunknetze nutzen kann.

Aber bitte SIM-Karte einlegen nicht vergessen. ;-)
Die These halte ich bei einem größeren regionalen Ereignis und auch je nach Art für höchst gewagt. Vor allem bei starkem Unwetter... Auch das Thema Netzüberlastung ist neben einem möglichen Teil- oder Totalausfall nicht zu vernachlässigen.

Und das alle Netze gleichzeitig ausfallen ist ziemlich unwahrscheinlich, außer vielleicht bei einem flächendeckenden Stromausfall.

In dem von dir genannten Szenario ist das sogar HÖCHST Wahrscheinlich.

Aber dann geht ohnehin nix mehr, auch kein Festnetz.

Und das ist nunmal einfach falsch. Eine echte Vermittlungsstelle hat einen Notstrom-Diesel oder u. U. eine andere Art der USV um die Telekommunikationsnetzdienste für mehrere Stunden am Laufen zu. Ein hieraus notgespeistes Endgerät beißt als allerletzter technischer Dienst im Katastrophenfall ins Gras. Das ist nunmal so, ob man es nun wahrhaben möchte oder nicht. Ich sag's gerne nochmal an dieser Stelle: Unser deutsches ISDN-Netz war integraler Bestanteil stategischer Überlegungen im Kalten Krieg. Es hat immer eine Militärische Dimension. Nur Irrsinnige wären damals darauf gekommen, die "G1"-Netze als adäquate Alternative zur soliden Festnetztechnik anzupreisen.
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[1.1.1] fanlog antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
24.05.2013 09:07
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
>. Das ist nunmal so, ob man es nun
wahrhaben möchte oder nicht. Ich sag's gerne nochmal an dieser Stelle: Unser deutsches ISDN-Netz war integraler Bestanteil stategischer Überlegungen im Kalten Krieg. Es hat immer eine Militärische Dimension.

Ich habe seit Mitte der 80er Jahre ein altes Wähltelefon eingelagert für den Fall der Fälle. Ich habe es nie gebraucht. In den letzten 30 Jahren gabe es einen einzigen Stromausfall für längere Zeit und da war ich nicht zu Hause.
Ich werde es wohl bald entsorgen. Und dann werde ich auch gleich meine Notration für den V-Fall mitentsorgen ;-))

Mal ehrlich, wenn man nicht gerade Arzt ist oder Notfallpatient oder so was , dann kann man privat auch mal locker einige Zeit einen Stromausfall überbrücken. Und wenn alle Stricke reißen, ist man so oder so verratzt, weil irgendwas in der Kette versagt.

Ich war früher anderer Meinung, aber inzwischen kann ich die Telkos verstehen, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen umsteigen wollen.
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[1.1.1.1] SoloSeven antwortet auf fanlog
24.05.2013 09:55
Benutzer fanlog schrieb:
Ich habe seit Mitte der 80er Jahre ein altes Wähltelefon eingelagert für den Fall der Fälle. Ich habe es nie gebraucht. In den letzten 30 Jahren gabe es einen einzigen Stromausfall für längere Zeit und da war ich nicht zu Hause. Ich werde es wohl bald entsorgen. Und dann werde ich auch gleich meine Notration für den V-Fall mitentsorgen ;-))



Da habe ich eine Idee:
verkaufe es doch mit Höchstpreis an das "Kompetenzteam Euro Hawk".
Die brauchen bereits erprobte und vor allem zugelassene Modernsttechnologie.
Und die kleine Lektüre: "Cashburners are on the run!" unbedingt mit dabeilegen.
Natürlich auch ein dazugehöriges Übersetzungsbüchlein, da die Zuständigen über drei Generationen Verteidigunsminister geistig nicht besonders helle sind.
;-)
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[1.1.1.1.1] fanlog antwortet auf SoloSeven
24.05.2013 11:19
Benutzer SoloSeven schrieb:

Die brauchen bereits erprobte und vor allem zugelassene Modernsttechnologie.

Das Wähltelefon dürfte eBomb sicher sein. Wo keine Elektronik drin ist kann auch nichts kaputt gehen. Entspricht somit höchstens Standards. Da krieg ich ja noch mal viel Geld dafür.
Jetzt müssen wir uns nur noch einen eBomb Feind suchen. Die Alkaida braucht wohl noch etwas.

;-)
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[1.1.1.2] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf fanlog
26.05.2013 18:32
Benutzer fanlog schrieb:

Ich habe seit Mitte der 80er Jahre ein altes Wähltelefon eingelagert für den Fall der Fälle. Ich habe es nie gebraucht.

Ist doch wunderbar. "Bisher nie gebraucht" lässt aber nunmal nicht all zu viele Rückschlüsse auf "künftig nie zu gebrachen" zu.

In den letzten 30 Jahren gabe es einen einzigen Stromausfall für längere Zeit und da war ich nicht zu Hause.

Also ich habe hier in den 90ern im EnBW/NWS-Gebiet schon ein paar mal lokale Stromausfälle erlebt. Da saß man dann auch mit Kerzen im Zimmer und war ganz froh, wenn man über die Leitung telefonieren konnte. Allein schon um rauszufinden was eigentlich los ist und wie lange das wohl dauert. Ich meine das war tatsächlich auch das ein oder zwei Mal am Vorabend und Nachts bei schwerem Sommerunwetter. Gut, da war die ganze Mobilfunkgeschichte auch noch nicht so weit gediehen wie heute...

Ich werde es wohl bald entsorgen. Und dann werde ich auch gleich meine Notration für den V-Fall mitentsorgen ;-))

Tu das. Ich hab die die paar qcm Platz...
Zu den "Notrationen für den V-Fall" schreibe ich jetzt besser nichts. ;-)

Mal ehrlich, wenn man nicht gerade Arzt ist oder Notfallpatient oder so was , dann kann man privat auch mal locker einige Zeit einen Stromausfall überbrücken. Und wenn alle Stricke reißen, ist man so oder so verratzt, weil irgendwas in der Kette versagt.

Schon richtig. Ich gebe hierzu nur zu bedenken: Man selbst oder ein Angehöriger/sonstiger Dritter kann schnell zum "Notfallpatient" werden... Wer von statischen Betrachtungsweisen auf einen Notfall (welcher Art auch immer schließt) der macht von vorn herein etwas falsch. Welche Dynamik und welches Notfallpotential z. B. Naturkatastrophen haben, sollte eigentlich jedem klar sein. Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Fall x nur minimal ist, dann hilft das nun mal im konkreten - dann doch wider Erwarten eingetretenen Fall - keinen Millimeter weiter.

Ich war früher anderer Meinung, aber inzwischen kann ich die Telkos verstehen, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen umsteigen wollen.

Ich bin etwas anderer Meinung. Verständnis für die Telcos habe ich aus wirtschaftslogischer Seite selbstverständlich auch, nur vertrete ich nach wie vor den Standpunkt, dass Wirtschaftlichke­itsbetrachtungen nur ein EINZIGES Kriterium sein können, wenn es um solche Dienste geht. Der andere Punkt ist einfach der - wenn der Telco hier (auf meine Kosten) ein paar € spart und zugleich aber nicht bereit ist, den "NGN-Gewinn" in Form von niedrigeren Preisen mit mir zu teilen (in Form von günstigere Preisen), dann tendiert mein Verständnis und Eigeninteresse stark gegen 0 was die tolle neue Heilsbringertechnologie anbelangt.
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[1.1.2] Zündi antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
25.05.2013 13:23
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
>

Aber dann geht ohnehin nix mehr, auch kein Festnetz.

Und das ist nunmal einfach falsch. Eine echte Vermittlungsstelle hat einen Notstrom-Diesel oder u. U. eine andere Art der USV um die Telekommunikationsnetzdienste für mehrere Stunden am Laufen zu. Ein hieraus notgespeistes Endgerät beißt als allerletzter technischer Dienst im Katastrophenfall ins Gras. Das ist nunmal so, ob man es nun wahrhaben möchte oder nicht. Ich sag's gerne nochmal an dieser Stelle: Unser deutsches ISDN-Netz war integraler Bestanteil stategischer Überlegungen im Kalten Krieg. Es hat immer eine Militärische Dimension. Nur Irrsinnige wären damals darauf gekommen, die "G1"-Netze als adäquate Alternative zur soliden Festnetztechnik anzupreisen.

Nun, dann hat die Telekom hier keine echten Vermittlungsstellen oder der Diesel war zu teuer ;-). Als es vor ca 9 Jahren zu einem 3 stündigen Blackout hier in der Region Trier kam, war neben dem Strom das Festnetz jedenfalls ebenfalls komplett weg, während D1, D2 und E-Plus zumindest in der Stadt noch vorhanden waren. Offenbar haben die Notstomaggregate im Mobilfunknetz besser funktioniert ;-). Natürlich waren auch die Mobilfunknetze wegen des plötzlich auftretenden verstärkten Gesprächsbedarfs schnell überlastet, aber immerhin nicht komplett ausgefallen. Normalerweise werden Notrufe im Mobilfunknetz auch bevorzugt behandelt. An dem Tag war die Notrufzentrale allerdings für ca 30 Minuten nicht erreichbar und danach teilweise überlastet (z.B. wegen Leuten, die in Aufzügen festsaßen). Auf SWR 1 (der einzige Sender, der zu empfangen war), wurde dazu aufgerufen, im Notfall die Feuerwehrgerätehäuser aufzusuchen, da die Feuerwehr über Funk die Leitstelle erreichen könne. Nach 3 Stunden war der Strom und Telefon dann wieder da und so langsam normalisierte sich alles wieder. Eine Erklärung für den Stromausfall (an einem schönen sonnigen Tag) ist das RWE leider schuldig geblieben.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Mit-vielen-Worten-nichts-gesagt;art806,594538

http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/meinung/Meinung-Blogs-Armutszeugnis;art810,594449

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Es-haette-schlimmer-ausgehen-koennen;art754,522246


Naja, jedenfalls kann man nicht davon ausgehen, das man bei einem großen Stromausfall noch irgendwen erreicht, außer den Leuten, die man persönlich antrifft. Auf dem Land reichen dafür auch schon kleinere Stromausfälle aus, die immer wieder mal bei starken Gewittern vorkommen. Aber da sind die Leute das auch gewohnt, das Strom und Telefon manchmal weg sind. Und zusätzlich kann es auch noch sein, das Straßen unpassierbar sind und man auch noch festsitzt. Das wäre dann ein ziemlich schlechter Zeitpunkt für einen Notfall.
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[1.1.3] eu58 antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
07.06.2013 12:49
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Benutzer Zündi schrieb:
[...]
Aber bitte SIM-Karte einlegen nicht vergessen. ;-)

Notrufe können generell ohne SIM-Karte abgesetzt werden.

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[1.1.3.1] MrMarschel antwortet auf eu58
07.06.2013 13:24
Benutzer eu58 schrieb:
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Benutzer Zündi schrieb:
[...]
Aber bitte SIM-Karte einlegen nicht vergessen. ;-)

Notrufe können generell ohne SIM-Karte abgesetzt werden.

Seit 2009 ist dem nicht mehr so.