Telekom plant Test von Drahtlos-Anschlüssen in Neubaugebieten
Deutsche Telekom plant Pilotprojekt
Bild: dpa
Die Deutsche Telekom will testen, ob sie in einzelnen
Neubaugebieten Festnetzanschlüsse durch drahtlose Anschlüsse ersetzen
kann. Dies werde für Neubaugebiete überlegt, in denen sich eine
Festnetzversorgung gegenüber einer drahtlosen Lösung als
unwirtschaftlich erweise, teilte die Deutsche Telekom AG
in Bonn auf dpa-Anfrage mit.
"Voraussetzung dafür (...) ist jedoch, dass sich in der Qualität der Versorgung durch einen drahtlosen Anschluss nichts ändert und auch die Kosten für den Kunden nicht höher sind", so das Unternehmen weiter. Im Einvernehmen mit der Bundesnetzagentur und den kommunalen Spitzenverbänden solle es demnächst einen Pilotversuch mit freiwilliger Teilnahme geben.
Deutsche Telekom plant Pilotprojekt
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Wo, wann und mit wie viel Teilnehmern sei noch unklar, sagte ein
Telekom-Sprecher der dpa. Der Pilotversuch soll mindestens ein Jahr
laufen. Die betroffenen Neubaugebiete sollen währenddessen parallel
mit Festnetz wie bisher auch ausgebaut werden. Erst nach dem Test
soll festgestellt werden, ob sich ein drahtloser Anschluss als
gleichwertige Alternative eignet.
Telekom-Pläne stoßen bei Bundespolitikern auf Kritik
Das bisherige Telefongerät soll dabei weiter genutzt werden können. Auch alle anderen Funktionen des Festnetzanschlusses sollen verfügbar bleiben. Die Saarbrücker Zeitung [Link entfernt] und die Nordsee-Zeitung [Link entfernt] hatten zuerst über die Pläne berichtet. Die Bundesnetzagentur in Bonn war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Wie die Zeitungen weiter berichteten, stoßen die Pläne auf Kritik bei Bundespolitikern: Die Telekom habe nicht nachgewiesen, dass das Mobilangebot gleichwertig mit dem Festnetz sei. "Da bestehen hohe Zweifel", sagte Bernhard Kaster (CDU), parlamentarischer Geschäftsführer der Union im Bundestag, den Zeitungen. Kaster ist auch Mitglied des Beirats bei der Bundesnetzagentur. "Wir werden darauf pochen, dass es zu keiner Verschlechterung kommt."
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Bärbel Höhn, sagte den Zeitungen: "Was nicht eintreten darf, ist, dass die Kunden für weniger Qualität mehr bezahlen müssen."
Laut Nordsee-Zeitung ist der Konzern gemäß Telekommunikationsgesetz bundesweit zur Mindestversorgung verpflichtet. Neben öffentlichen Telefonzellen gehört dazu ein Festnetzanschluss für jeden Haushalt zu einem erschwinglichen Preis, Universaldienst genannt.