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Einfach FM abschalten


01.11.2013 21:20 - Gestartet von industrieclub
Benutzer base station schrieb:
Einfach eine Frist setzten, sagen wir mal zum 31. Dezember 2017 zu der FM abschaltet oder zumindest die Sendeleistung reduziert werden muß. Schon ist das Problem gelöst.

Tja, beim damaligen (terrestrischen Analog-)Fernsehen hat man das
ja so gemacht! Beim Fernsehen werden ja auch die BUNDESWEITEN An-
gebote viel weniger mit den berühmt-berüchtigten 'Grundgesetz-
Vorbehalten' ("Landeshoheitlichkeit") gegängelt...!
Da fließen eben ganz andere Geldbeträge, was die Politik in DIESEM Fall - interessanterweise! - etwas rationaler und etwas
weniger provinziell sein lässt. In dem Bereich der RADIO-Politik, wo eben nicht so ganz gigantische Geldbeträge fließen,
scheint man sich die Trottel und Provinz-Betonköpfe austoben zu
lassen...Ich schrieb ja hier schon vor ein paar Tagen - als wenn
ich's geahnt hätte - : für mich ist DAB+ längst zur 'Deutschland-
funk-Abspielstation' reduziert *) ('Lounge.fm' ist teilweise auch
noch erträglich; meine Schwiegermutter ist glücklich mit 'Evan-
geliumsrundfunk'...) Tja, das war,s dann auch wohl schon so ziemlich. Ansonsten: eigene Plattensammlung und Internet! That's
Germany! / *) was für NRW-Verhältnisse schon GUT ist /
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[1] industrieclub antwortet auf industrieclub
04.11.2013 19:19
Hallo!
Klar ist beides Rundfunk, nur verlaufen die Entwicklungen bei Radio und TV manchmal etwas unterschiedlich, deshalb spreche ich
dann - um Missverständnisse zu vermeiden - von 'Radio-Pol-
tik', wenn ich definitiv nur 'Radio' meine.
Dass die sog. Landesrundfunkanstalten große Verwaltungswasser-
köpfe (mit viel politischer und "beziehungsreicher" Besetzung)
sind, die so quasi "nebenbei" ein wenig Programm liefern, ist auch bekannt - und Köln ist da sicher besonders "unschlank"...
Technisch hast du auch die Problematik von DAB+ gut analysiert
(fehlende Weltnorm!). Denn es ist ja irgendwo schon ein Witz, wenn wir durch UKW-, MW-, LW- und KW-Abschaltungen dabei sind,
(Nahezu-)Weltnormen aufzugeben...(ohne neue zu installieren!).
<US-Amerikaner, Briten und Franzosen tun dies z.B. auch NICHT,
obwohl die ja auch digital ganz aktiv sind!>
Den Deutschlandfunk sehe ich doch sehr anders als du, er ist we-
nigstens nicht ganz so provinziell, rel. schlank - wenn man mal
vom über die Wende 'rübergeretteten' RIAS (="Deutschlandradio-
Kultur") absieht, der für mich persönlich sehr entbehrlich wäre und wohl hauptsächlich in der 'Hauptstadt' Arbeitsplätze erhal-
ten sollte - ...) Er ist im Übrigen recht differenziert und auch durchaus kritisch, das kriegt man aber nicht so in den 'Maga-
zinsendungen' mit, dafür müsstest du mal in die Fach- und Featuresendungen reinhören...
Dass es auf DAB+ auch noch andere Sender gibt, ist mir bekannt -
ich habe ja DAB+! - aber musikmäßig ist für mich eben nur 'LoungeFM' (wenigstens halbwegs) erträglich und wortmäßig eben der DLF (plus vielleicht einzelne Feature-/Fachsendungen
auf DLRKultur oder WDR5 (die ich aber beide auch - noch - pro-
blemlos auf UKW bekäme...
Traurig ist eben hauptsächlich, dass das DAB+ bisher nicht an-
nähernd in seinem Potenzial (attraktive Sparten, z.B.Talk/ Dis-
kussion/Diskurs auf den verschiedensten Gebieten, Jazz, Chancon, Lieder, Musical, Operette, Filmmusik, Latino, Weltmusik, Motown, Soul, Funk, Rap, Bossa Nova, Oldie-Perlen, Wissenschaft, Technik etc. etc. etc. Für all das - und noch viel mehr - könnten Spartenkanäle eingerichtet werden...
Aber die Hindernisse sind ja auch (inzwischen) ziemlich bekannt - zu wenige Leute sehen hier funktionierende Geschäftsmodelle (zumal allen das Internet als gegebene Konkurrenz im Bewusst-
sein ist), zu wenig Mut, viele Widerstände (Lobbying!) der (auf UKW) Etablierten (vor allem Privaten, nördlich des Mains aber auch Öff.-Rechtl.)...
Es sollten ausländische Investoren in diese Lücke springen!
Eg gibt ja im Ausland perfekte Spartenanbieter, musikalisch z.B. 'sky.fm' aus New York...Die haben da natürlich (im Ver-
gleich zu hier tolle (heimische) Rahmenbedingungen, UKW und MW in New York, dazu den (UKW-und/oder MW-kompatiblen) US-amerika-
nischen Digitalfunk - und Internet sowieso.
Es ist eben fraglich, ob solche Anbieter Lust und Interesse hätten, hier für DAB+-Kanäle zu bezahlen...
Meine persönliche Prognose: OHNE politischen Ruck (z.B. der UKW-Abschaltung) wird das Ganze zum reinen 'Abspielmedium' für
Deutschlandradio (DLF, DLRK u. DWissen) und Missionssender (ERF, RHoreb) 'verkümmern', denn diese zeichnet Folgendes aus: keine (oder nur unzureichende) UKW-Abdeckung, keine Geldsorgen, hohe Motivation und (rel. treue), sozusagen 'eingefleischte' Zuhörer! Es ist ja auch kein Zufall, dass genau diese Stationen/Sen-
der DERZEIT die einzigen echten DAB+-Fürstreiter sind und alle anderen - genau genommen - nur 'herumdrucksen' und bestenfalls eine Art 'Pflichtbeitrag' liefern, z.B. WDR2, WDR5...
All diese sind nämlich - bis auf Weiteres - der Meinung, sie (selbst) hätten durch diese Entwicklung "nichts zu gewinnen"... - Im engeren Sinne - wobei WIR natürlich einen SO engen Sinn nicht akzeptieren können - mag das sogar stimmen!
<Ich werde mich übrigens von nun an aus den Thema 'raushal-
ten, ich hab' dazu alles gesagt, wer wollte, konnte es lesen -
ich hab' keine Lust mehr...(es geht eh' nicht nach Einsicht!)>
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[1.1] x-user antwortet auf industrieclub
05.11.2013 13:26

einmal geändert am 05.11.2013 13:37
Benutzer industrieclub schrieb:

Technisch hast du auch die Problematik von DAB+ gut analysiert (fehlende Weltnorm!). Denn es ist ja irgendwo schon ein Witz, wenn wir durch UKW-, MW-, LW- und KW-Abschaltungen dabei sind, (Nahezu-)Weltnormen aufzugeben...(ohne neue zu installieren!).
<US-Amerikaner, Briten und Franzosen tun dies z.B. auch NICHT...

UKW-Abschaltung wäre auch fatal. UKW ist eine erfolgreiche weltweite Norm und wird es auch noch Jahrzehnte lang bleiben. Eher sollten bei uns einige Regional-TV Sender abgeschaltet bzw. zusammengelegt werden, damit mehr Geld für eine Renovierung/Neuordnung der Radio-Angebote zusammenkommt.

Traurig ist eben hauptsächlich, dass das DAB+ bisher nicht an- nähernd in seinem Potenzial (attraktive Sparten, z.B.Talk/ Dis- kussion/Diskurs auf den verschiedensten Gebieten, Jazz, Chancon, Lieder, Musical, Operette, Filmmusik, Latino, Weltmusik, Motown, Soul, Funk, Rap, Bossa Nova, Oldie-Perlen, Wissenschaft, Technik etc. etc. etc. Für all das - und noch viel mehr - könnten Spartenkanäle eingerichtet werden... Aber die Hindernisse sind ja auch (inzwischen) ziemlich bekannt
- zu wenige Leute sehen hier funktionierende Geschäftsmodelle (zumal allen das Internet als gegebene Konkurrenz im Bewusst- sein ist), zu wenig Mut, viele Widerstände (Lobbying!) der (auf UKW) Etablierten (vor allem Privaten, nördlich des Mains aber auch Öff.-Rechtl.)...
Es sollten ausländische Investoren in diese Lücke springen! Eg gibt ja im Ausland perfekte Spartenanbieter, musikalisch z.B. 'sky.fm' aus New York...Die haben da natürlich (im Ver- gleich zu hier tolle (heimische) Rahmenbedingungen, UKW und MW in New York, dazu den (UKW-und/oder MW-kompatiblen) US-amerika-
nischen Digitalfunk - und Internet sowieso.
Es ist eben fraglich, ob solche Anbieter Lust und Interesse hätten, hier für DAB+-Kanäle zu bezahlen...
Meine persönliche Prognose: OHNE politischen Ruck (z.B. der UKW-Abschaltung) wird das Ganze zum reinen 'Abspielmedium' für Deutschlandradio (DLF, DLRK u. DWissen) und Missionssender

Das sehe ich inzwischen genauso. Ich bin von der traurigen Entwicklung beim DAB+ Programmangebot maßlos enttäuscht und habe da wenig Hoffnung auf Abbau der verkorksten Strukturen.

Selbst die über Astra-TV ausgestrahlten europäischen Radioprogramme bieten bessere Alternativen. Dort findet man schon eher mal ein Spartenprogramm, wie etwa FIP oder JAZZ-RADIO, beide aus Frankreich. (Warum macht 'arte' eigentlich kein Dreiländereck-Radio??)

DLF-Radio war ein guter Tip, der beste Info-Sender.
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[1.1.1] industrieclub antwortet auf x-user
05.11.2013 20:33
Benutzer x-user schrieb:

DLF-Radio war ein guter Tip, der beste Info-Sender.

DAS freut mich, wenigstens ETWAS! Für mich ist dein Satz auch ir-
gendwie "rührend", da ICH den jetzt seit so ca. 45 Jahren höre.
Der DLF ist jetzt 51 Jahre alt. Früher (bes. so zur 'Wende-Zeit')
war er noch wesentlich 'knackiger' (weil da ja auch die DDR-Be-
völkerung informiert werden sollte!). Inzwischen sind die allg.
Polit-Magazine etwas abgeflacht, leider, aber die spez. Fach- u.
Sachsendungen/Features haben es nach wie vor "in sich", z.B.
"Europa Heute, Tag für Tag (=Religion u. Gesellschaft), Umwelt u.
Verbraucher, Verbrauchertipp, Wirtschaft am Mittag, Forschung Ak-
tell, Forschung im Brennpunkt, Feature, Studiozeit etc. pp...
Es hat einigermaßen 'Nivau', für mich irgendwie witzig, das der
vielen jungen Leuten völlig unbekannt ist...Da gibt's vielleicht
auch Vorurteile, so ähnlich wie z.B. gegenüber dem ZDF, dem an-
geblichen "Rentner-Programm Nr.1". Ich finde ZDF seit ein paar
Jahren kritischer (berichtend) als ARD.
DKultur ist dagegen für mich kein so gelungenes Programmkonzept,
ich hab' eher den Verdacht, da sollten die Arbeitsplätze für die
Ex-RIAS (Berlin) Mitarbeiter erhalten werden.
Und für DWissen bin ich wohl nicht mehr jung genug (der ist auch
- als Informationsmedium - im Internet wesentlich effektiver als
ihn linear (=traditionell) zu hören.
DLF hörst du (noch!) in ganz Europa auf Langwelle (153), in West-
falen z.B. (noch!) auf Mittelwelle (549) ganz gut...