Der Ausbau eines eigenen Netzes würde durch neue Technologien immer günstiger, wird Dommermuth in der Zeitung zitiert. Ein Ausbau eines eigenen Netzes wäre für 1&1 also heute leichter als noch vor einigen Jahren. "Aber wir > haben derzeit keine Pläne dazu", so der 1&1-Chef gegenüber der Welt.
Naja, kommt halt darauf an, was man unter "eigenes Netz" versteht. Zeugs für den IPTV-Betrieb bundesweit an Verzweigen ranzuflanschen um IPTV-Casts auszusenden (was der Dommi wohl meint) entspricht nicht meiner Vorstellung. Glasfaser wird durch "neue Technologien" leider nicht billiger...
1&1 setzt bislang vor allem auf die Telekom als Netzlieferanten, hat aber auch > Verträge mit QSC.
Das ist nicht ganz richtig. 1&1 hat mit allen größeren bundesweiten DSL-Providern und mit etlichen lokalen Anbietern solche Verträge, obschon hauptsächlich Telekom und QSC (wo verfügbar weil günstiger) genutzt werden. Es geht hierbei um 1. maximale Reichweite, 2. optimale Risikostreuung und 3. Bestpreise im Vorleistungseinkauf. Diese Verträge haben ansonsten keine tiefere Bedeutung für 1&1. Über allem thront das über die letzten Jahre deutlich aufgewertete Qualitätsmanagement von 1&1 bzw. United Internet. Man hat keine Scheu in aller Härte und Konsequenz gegen die eigenen Vorleister vorzugehen.
Das wirkt! Und dieses Modell ist einer der Stützpfeiler des Erfolgs von 1&1. Ebenso wie das durchgehend konsequente Setzen auf AVM für die verwendeten Routermodems (der zweite Stützpfeiler). Der Dritte und letzte Stützpfeile sind günstige Endkundenpreise bei einem (inzwischen) ordentlichen Supportlevel.
1&1 benötigt kein eigenes Netz.
Und sollte 1&1 bzw. Dommi irgendwann mal der Meinung sein, dass man nun doch eines benötigt, so genügt ein kurzer Griff in die Rücklagen um - ich erinnere an der Stelle gerne wieder kurz an die bestehende Beteiligung von knapp über 25 % - KKR weitere oder gar alle Anteile an der "Victorian Fibre Holding" abzukaufen. Innerhalb kürzester Zeit könnte sich 1&1 die Versatel GmbH einverleiben. Der Basiszugriff auf eine bedeutende nationale Netzinfrastruktur ist also schon längst gesichert.
Dommermuth ist ein Fuchs. Stratege durch und durch. Sein bisheriger Erfolg gibt ihm recht.