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Die totale Überwachung lässt grüßen


08.08.2014 11:29 - Gestartet von F_Stefan
Heute beschränkt man sich bei der E-Mail Kontrolle auf kinderpornografische oder strafrechtsrelevante Inhalte. Und Morgen? Dann werden vielleicht Inhalte auf politische Meinungsäußerungen, Einkaufsverhalten oder persönliche Kontakte durch staatliche Stellen, Geheimdienste oder weltbeherrschende Konzerne gescannt. Die Technik ist ja heute schon vorhanden. Wer verhindert, dass sie eingesetzt wird? Wer kontrolliert, wie sie eingesetzt wird? Ehrlichkeit der "Regierigen" darf man in dieser Hinsicht nicht erwarten. Die Freiheit des Einzelnen empfinden die USA ja heute schon als die größte Bedrohung. Eine Frage der Zeit, wann man das bei uns ebenso sieht.
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[1] Hohes Niveau antwortet auf F_Stefan
08.08.2014 11:57

einmal geändert am 08.08.2014 13:55
Benutzer F_Stefan schrieb:
Die Freiheit des Einzelnen empfinden die USA ja heute schon als die größte Bedrohung. Eine Frage der Zeit, wann man das bei uns ebenso sieht.

Na und?
Wir dürfen doch heute schon nicht mehr laut sagen, was wir denken, ohne dass man von einer armseeligen Minderheit niedergeschrien und undemokratisch durch Machtmanipulation (Erpressen unter Beihilfe der Großparteien, mit Koalitionsversprechen, die nicht im entferntesten eine wirkliche demokratische Mehrheit hätten) in die Ecke gedrängt wird.
Sollte die Anonymität des Internets so aufgeweicht werden, dass meine Meinung unter Strafe gestellt werden kann, ist es sowieso zu spät.
Bis dahin gilt: Solange dadurch anderer Gesundheit und Leben geschützt und Verbrechen verhindert werden können, ist mir die Überwachung meines gesetzeskonformen Privatlebens scheixegal!
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[1.1] GrößterNehmer antwortet auf Hohes Niveau
11.08.2014 01:07
Benutzer Hohes Niveau schrieb:
Bis dahin gilt: Solange dadurch anderer Gesundheit und Leben geschützt und Verbrechen verhindert werden können, ist mir die Überwachung meines gesetzeskonformen Privatlebens scheixegal!
Eigentlich könnte es ja wirklich jedem (der sich sowas nicht anschaut) egal sein, ob die eigenen Emails von einem Programm gescannt werden, dass nach Hashes sucht. Um so ein System zu implementieren und dies vor der Öffentlichkeit zu verteidigen und Akzeptanz zu gewinnen, "eignet" sich Kinderpornographie auch sehr gut. Kindesmißbrauch ist so ziemlich das Widerlichste, was man sich vorstellen kann. Wenn man dieses also durch "Lesen" privater Emails von (potentiell) allen Menschen eindämmen könnte, wären viele sicher geneigt dies zu akzeptieren.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass hier alle Nutzer diverser Email-Dienste unter Generalverdacht gestellt werden. Es wäre natürlich auch kein Problem dem Filter Hashes von rechtlich geschützten Inhalten, wie Musik oder Filmen "beizubringen". Dies geht natürlich z.B. auch mit Dateien radikaler Organisationen, aber auch mit Dateien von Gruppen, die gegen eine brutale Diktatur kämpfen.

Und vielleicht wollen die Hilfssheriffs der Email-Anbieter ja demnächst nicht nur tatsächlich versendete Filme oder Bilder finden, sondern auch schon die Anbahnung einer solchen Transaktion. Das geht nämlich auch prima, indem man nach bestimmten Stichwörtern sucht. Das könnte man dann ja auch schon mal vorsorglich an die Behörden weiterleiten. Auch diese Filter könnte man dann noch super für andere Sachen einsetzen.

Am besten wäre es natürlich, wenn allen Nutzern eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet würde, in wie weit diese kinderpornographisches Material konsumieren könnten. Alle anderen Nutzer, die in irgendeiner Art und Weise mal mit einem Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit kommuniziert haben oder sonst irgendwie in sozialen Netzen mit ihm in Verbindung gebracht werden können, sollten dann automatisch auch eine höhere Wahrscheinlichkeit zugeordnet kriegen.

Wer der Meinung ist, er hat ja nichts zu verbergen, und wenn es hilft diese Verbrecher zu stoppen, könnten seine Mails ruhig durchsucht werden, denkt ein bisschen kurz. Neben der möglichen Überwachung, die aus so einem "Einstiegsfilter" entstehen kann, könnte man ihn auch prima als Waffe einsetzen. Was hält denn jemanden, dem mein Hut nicht gefällt, davon ab, sich irgendwo aus den Tiefen des Netzes einen Kinderporno zu besorgen und ihn mir aus einem Internet-Café von einer anonymen Email-Adresse zuzuschicken? Dann steht bei mir am nächsten Tag die Kripo vor der Tür und ich werde den Ruf als Pädophiler bis an mein Lebensende nicht mehr los.

Die Rechtfertigung für die Durchsuchung ist übrigens die Gleiche, mit der an US-amerikanischen Flughäfen ohne Verdachtsmoment Computer und Smartphones beschlagnahmt werden können oder man sich unter Umständen einer sogenannten Body Cavaty Search (zu Deutsch: Leibesvisitation [mit Körperöffnungen]) unterziehen lassen muss.

Und bringen tut das Ganze höchstwahrscheinlich sowieso nicht viel. Durch die Berichterstattung dürfte es ja nun allgemein bekannt sein, dass Emails nach entsprechendem Material durchsucht werden. Außerdem: wer so dumm ist Straftaten unverschlüsselt per Email zu begehen, würde wahrscheinlich auch ohne so einen Filter allein durch seine Dummheit relativ bald auffliegen.

Wer jetzt immer noch der Meinung ist, dass sowas eine gute Idee ist, für den habe ich noch ein paar gute Vorschläge. Mit folgenden Maßnahmen könnte man noch mehr Straftäter aufspüren:

- nicht nur Emails, sondern auch alle Briefe und Pakete durchsuchen
- Telefongespräche nach Schlagwörtern filtern
- Mikrofone in allen Häusern und Wohnungen installieren und Gespräche und Geräusche filtern
- Kameras in allen Häusern und Wohnungen installieren und die Video-Feeds filtern

Wer nichts zu verbergen hat, für den sollte das ja eigentlich kein Problem sein, wenn dadurch Straftäter gefasst werden können...

Ist jetzt zwar etwas überspitzt, aber aufpassen sollte man schon. Das Argument "wer nichts Falsches tut, hat auch nichts zu befürchten" wird ja gerne mal für alles Mögliche genutzt, denn wer dagegen argumentiert, erzeugt ja in einigen Augen das Bild, dass er was zu verbergen hätte.

Klar könnten viele Verbrechen verhindert werden, wenn man jeden jederzeit und überall überwachen würde. Was das aber bedeuten würde, kann sich so ziemlich jeder ausmalen.
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[1.1.1] JochenAB antwortet auf GrößterNehmer
11.08.2014 13:20
Klar könnten viele Verbrechen verhindert werden, wenn man jeden jederzeit und überall überwachen würde. Was das aber bedeuten würde, kann sich so ziemlich jeder ausmalen.

Es bedeutet, das Kinder mehr Schutz erfahren. Diese Tatsache sollte im Vordergrund stehen, wer da weiter denkt, der tut es auf kosten der Kinder und schützt Verbrecher. Kinderpornograpie? NEIN!
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[1.1.1.1] ArnoN antwortet auf JochenAB
15.11.2014 22:38

2x geändert, zuletzt am 15.11.2014 22:43
Benutzer JochenAB schrieb:
Klar könnten viele Verbrechen verhindert werden, wenn man jeden jederzeit und überall überwachen würde.

Es bedeutet, das Kinder mehr Schutz erfahren. [..]

Ich finde es traurig, das Sie ihre Freiheit zugunsten ihrer Sicherheit aufgeben.

Jemand der permanent Konsequenzen aufgrund von Überwachung befürchten muss, ist nicht frei. Das kann man sich auch mit noch so vielen verhinderten Straftaten/Terroranschlägen oder sonstigen Begründungen nicht schön reden.

Dazu kommt noch das Thema Datenmissbrauch: Wer garantiert denn, das der Dorfpolizist von nebenan aus reiner Böswilligkeit meine privaten E-mails liest oder gar weiterverbreitet? Nur Daten die nicht anfallen können nicht von Fremden missbraucht werden.

Totale-Überwachung = Scheißé. Bitte merken, oder sich bei der StaSi bewerben.


Wer da weiter denkt [...] schützt Verbrecher.

Das hat etwas von "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich". Grausam.
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[1.1.1.1.1] Bibo1971 antwortet auf ArnoN
15.11.2014 23:15

3x geändert, zuletzt am 15.11.2014 23:19
Benutzer ArnoN schrieb:
Benutzer JochenAB schrieb:
Klar könnten viele Verbrechen verhindert werden, wenn man jeden jederzeit und überall überwachen würde.

Es bedeutet, das Kinder mehr Schutz erfahren. [..]

Ich finde es traurig, das Sie ihre Freiheit zugunsten ihrer Sicherheit aufgeben.

Jemand der permanent Konsequenzen aufgrund von Überwachung befürchten muss, ist nicht frei. Das kann man sich auch mit noch so vielen verhinderten Straftaten/Terroranschlägen oder sonstigen Begründungen nicht schön reden.

Dazu kommt noch das Thema Datenmissbrauch: Wer garantiert denn, das der Dorfpolizist von nebenan aus reiner Böswilligkeit meine privaten E-mails liest oder gar weiterverbreitet? Nur Daten die nicht anfallen können nicht von Fremden missbraucht werden.

Totale-Überwachung = Scheißé. Bitte merken, oder sich bei der StaSi bewerben.


Wer da weiter denkt [...] schützt Verbrecher.

Das hat etwas von "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich". Grausam.

GRAUSAM ist es Kinder sexuell zu missbrauchen ! DARUM geht es hier. Wer sich nicht als Täter sieht, braucht keine Konsequensen zu befürchten. Versteh das Problem, der angeblichen Unfreiheit nicht. Unfreiheit im Sinne, ich nehme mir ein Kind und missbrauche es. OK. Wer dies will - dem steht keine Freiheit zu. Ich gehe davon aus, das Sie dies nicht tuen. Warum nur, regen Sie sich auf, wenn Kindern Schutz widerfährt und sehen es als Einschränkung ihrer Freiheit? Ich bin so frei - Schutzbedürftige zu achten. Das tun Sie. Davon gehe ich ebenfalls aus. Wo nur ist Ihr Problem, wenn Sie keine Straftat begehen? Sie fühlen sich unfrei, ok. Ich fühle mich besser, wenn Kinder geschützt sind. Da gebe ich gerne meine persönliche "Freiheit", wie sie es nennen ab. Wenn dem so sein sollte. Ansatzweise verstehe ich Sie ja. Aber der Schutz von Kindern geht da, was mich angeht - vor meinen Bedürfnissen. Ich bin Erwachsen und kann mich wehren. Kinder nicht. Wo kann ich da egoistisch auf meine Bedürfnisse sehen ? DAS muss jeder für sich rausfinden.

Das hat etwas von "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich". Grausam.

Grausam ist der Schmerz eines Missbrauchten Kindes.