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kaufe gerne bei Amazon auch wenns nicht am billigsten ist


26.10.2014 18:48 - Gestartet von wwbusch
weil das Angebot einfach am grössten ist!
Nach Möglichkeit direkt bei Amazon, wenn das nicht geht "fullfillment by amazon" und im Worst Case dann direkt bei nem Marketplace Händler

Nur weil Amazon mal ein Quartal was verloren hat gleich soonen Aufriss in den Medien...
(die haben seit Bestehen knapp 7 Milliarden unterm Strich GEWINN gemacht!)
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/204386/umfrage/gewinn-von-amazon-quartalszahlen/

Invest in neue Produkte kostet. Versandknow how auch.

Gruss Wolfgang
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[1] industrieclub antwortet auf wwbusch
26.10.2014 22:16
Benutzer wwbusch schrieb:
Nur weil Amazon mal ein Quartal was verloren hat gleich soonen Aufriss in den Medien...

Kai Petzke's Analyse halte ich nichts desto trotz für prinzipiell richtig, und ich denke, dass Amazon selbst die auch durchgeführt hat und mehr oder weniger zum gleichen Ergebnis gekommen ist. Deshalb bringen sie ja auch Kindle und
Smartphone (inkl. BS), weil sie die "Bindungsdefizite" zum Kunden reduzieren wollen...
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[1.1] GrößterNehmer antwortet auf industrieclub
27.10.2014 00:42
Benutzer industrieclub schrieb:
Kai Petzke's Analyse halte ich nichts desto trotz für prinzipiell richtig, und ich denke, dass Amazon selbst die auch durchgeführt hat und mehr oder weniger zum gleichen Ergebnis gekommen ist. Deshalb bringen sie ja auch Kindle und Smartphone (inkl. BS), weil sie die "Bindungsdefizite" zum Kunden reduzieren wollen...
Da sehe ich dann aber an erster Stelle Prime. Kindle und Fire Phone dürften in erster Linie ebooks und ein paar Apps generieren. Einige werden sicherlich über die Geräte ihr Zeugs auch direkt bei Amazon bestellen, aber die Masse wird dann doch eher vergleichen, wo sie was am günstigsten kriegt. Viele sicherlich lieber auch am Computer als auf den mobilen Geräten.

Viele gehen bei der Suche nach dem günstigsten Preis für ein Produkt über Preissuchmaschinen. Und da ist (aus meiner Erfahrung) Amazon selten am günstigsten, auch wenn man die Versandkosten einrechnet. Während man noch vor einiger Zeit bei der Suche nach einem Produkt bei Amazon und ebay (und vielleicht noch ein paar anderen Händlern) angehalten hat, ist heute oft die Preissuchmaschine der erste Anlaufpunkt. Das ist natürlich aus Sicht eines Händlers wie Amazon absolut tödlich. Dann muss man nämlich immer relativ weit oben liegen, um überhaupt in Betracht zu kommen. Wenn man allerdings einen Prime-Account hat, sieht die Sache wiederum anders aus. Dann bezahlt man ja schon dafür, dass man "kostenlosen" Express-Versand erhält. Und auch wenn der Unterschied der Lieferzeit nur ein oder zwei Tage beträgt und es einem eigentlich egal ist, ist der Mensch doch so gepolt, dass er dann lieber die Leistung in Anspruch nimmt, die er bezahlt hat, eben weil er sie bezahlt hat. Damit rechtfertigt man dann vor sich und auch vor anderen das dafür ausgegebene Geld. Selbst wenn der Artikel trotz kostenlosem Express-Versand bei Amazon 310 statt 300 Euro inkl. Versand bei einem anderen Händler kostet und man ihn sowieso erst in zwei Wochen als Geschenk für Tante Trude braucht. Durch so einen Account bzw. so eine Bindung werden Leute dazu veranlasst zuerst bei Amazon zu suchen (und vielleicht sogar zu bestellen, ohne woanders nach günstigeren Preisen zu suchen).

Der Geniestreich (meiner Meinung nach) von Amazon war es, Prime mit dem Videostreaming zu kombinieren. Im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten ist man preislich recht attraktiv und bietet dem potenziellen Käufer gleich zwei unterschiedliche Gründe das Abo zu buchen. Günstiges Streaming und kostenlosen Express-Versand. Hat erstmal überhaupt nichts miteinander zu tun, der Kunde kann sich das Abo aber leichter rechtfertigen, da man mehr kriegt als bei anderen Diensten. Und wenn man erstmal gekauft hat, greift wieder "dafür bezahle ich ja sowieso". Das ist zwar kein echter Lock-In-Effekt, aber man sollte nicht das menschliche Bedürfnis vernachlässigen getroffene Entscheidungen als korrekt zu bestätigen. Meiner Meinung nach sollte Amazon hier ansetzen und für den gleichen Preis auch Musikstreaming noch ins Angebot mit aufnehmen.

Generell sollte das Ziel sein (und ist es mit Sicherheit auch) so vielen Menschen wie möglich Prime unterzuschieben, wie möglich. Damit schaffen sie Kundenbindung im Online-Handel, und das ist eben das Kerngeschäft von Amazon. Ich denke auch mal, dass sie das nicht ändern wollen oder ohne Weiteres könnten. Am besten so viel wie möglich in das Paket "Prime" packen, aber dabei die Kosten, die ein Kunde bei einem Anbieter hätte, der nur einen Teil des Angebots von Amazon bietet unterbieten oder zumindest halten. Ist die Anzahl der Dienste bei Amazon Prime groß genug, kann man auch etwas über der Konkurrenz liegen, selbst wenn sie im einzelnen etwas schlechter sind. Also geringere Auswahl an Filmen und Musik oder niedrigere Auflösung. Hier würde es mich echt nicht wundern, wenn sie z.B. in Kooperation mit einem Netzbetreiber DSL-, Kabel- oder Mobilfunkanschlüsse mit Prime-Mitgliedschaft anbieten würden. Denn ich bin mir sicher, dass Kunden, die Prime haben, öfter bei Amazon kaufen, als andere. Mich würde es echt nicht wundern, wenn Amazon mit KFZ-Versicherungen, Stromanbietern oder Ähnlichem kooperiert, um Prime möglichst weit zu verbreiten.
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[1.1.1] Stuttgarter antwortet auf GrößterNehmer
27.10.2014 07:59
Sehe ich genauso wie Sie. Bin mit Amazon sehr sehr zufrieden und zwar in jeglicher Hinsicht (Preis, Lieferzeit, Kundendienst etc.). Wäre sehr schade wenn die sich durch ihre sehr schnelle Expansion selbst in massive Probleme bringen würden. Ich habe schon öfters bei Amazon gekauft auch wenn es woanders ein bisschen billiger gegangen wäre weil ich den Service sehr schätze. Irgendwo sollte auch für die Beschäftigten ein größeres Stück vom Kuchen übrigbleiben, d.h. ich Wünsche den aktuell laufenden Verdi-Aktionen Erfolg.
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[1.1.2] industrieclub antwortet auf GrößterNehmer
27.10.2014 21:23
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Da sehe ich dann aber an erster Stelle Prime.... Mich würde es echt nicht wundern, wenn Amazon mit KFZ-Versicherungen, Stromanbietern oder Ähnlichem kooperiert, um Prime möglichst weit zu verbreiten.

Habe deinen Beitrag (wieder mal) genossen! Ganz gut nachgedacht! <Ich selbst hatte dafür weit weniger 'Hirnschmalz' verbraten, weil mir (persönlich) das Thema
nicht SO wichtig war / ist. Aber Kai Petzke's Artikel sind eben (meistens) auch ein Genuss für mich, und deshalb gebe ich dann da schon mal ganz gerne einen Response...>
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[1.1.3] Amazon schaufelt sein eigenes Grab
tommy0910 antwortet auf GrößterNehmer
13.11.2014 09:54
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Der Geniestreich (meiner Meinung nach) von Amazon war es, Prime mit dem Videostreaming zu kombinieren. Im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten ist man preislich recht attraktiv und bietet dem potenziellen Käufer gleich zwei unterschiedliche Gründe das Abo zu buchen.

Das sehe ich komplett anders. Ich war rund 15 Jahre lang relativ treuer und zufriedener amazon-Kunde. Aber was da in letzter Zeit abgeht, veranlasst mich immer mehr dazu, mich anderweitig umzusehen. Eine Verschlechterung jagt die nächste.

Beispiel Versandkosten: Früher ab 20 Euro versandkostenfrei, jetzt ab 29 Euro. Wäre jetzt für sich genommen nicht weiter tragisch. Aber nur Monate zuvor(!) hat man den Prime-Versand an das Videostreaming gekoppelt und damit fast doppelt so teuer gemacht. Mich intressiert der Videokram nicht die Bohne und ich sehe nicht ein, warum ich ihn mitfinanzieren sollte. Im Zuge der erhöhten Grenze für Versandkostenfreiheit wäre dafür das klassische Prime für mich jetzt attraktiv, gibt's aber nicht mehr. Und deshalb bestelle ich inzwischen weit seltener, weil sich gerade Kleinigkeiten nicht mehr lohnen. Auf 20 Euro Bestellwert kommt man rasch, aber auf 29 Euro tu ich mich schwer.

Beispiel Versand: Früher (vor der Prime-Video-Fusion) hat amazon auch als Nicht-Prime-Kunde meine Bestellungen immer schnellstmöglich versendet. In aller Regel hatte ich sie am nächsten Tag, was ich sehr geschätzt habe. Inzwischen habe ich den Eindruck, als Nicht-Prime-Kunde nur Kunde zweiter Klasse zu sein und vermute, dass amazon den Versand künstlich hinauszögert. Bestellungen treffen jetzt frühestens am übernächsten Tag ein, was zwar immer noch gut ist, aber da amazon in puncto Versand selbst Maßstäbe gesetzt hat, nimmt man das eben doch als deutliche Verschlechterung war.

Beispiel Blurays: Früher versandkostenfrei, jetzt nicht mehr.

Beispiel Verfügbarkeit: Immer öfter sind Artikel erst einmal nicht verfügbar und brauchen 1-2 Wochen zum Versand. Das sind durchaus Artikel, die ich öfter bestelle (bestimmte Lebensmittel), und die früher stets sofort verschickt wurden. Früher war auch die Bestellung von Haushaltsgroßgeräten (z.B. Kühl- und Gefrierschränke) bei amazon kein Problem. Inzwischen Fehlanzeige, kaum noch im Sortiment.

Paradebeispiel E-Books: Mit seiner Kunden"bindung"sstrategie Kindle erreicht amazon bei mir genau das Gegenteil: Weil der Kindle kein epub-Format darstellen kann, habe ich mir als E-Book-Reader eben keinen Kindle gekauft. Weil es bei amazon aber nur Kindles gibt, habe ich meinen Reader woanders gekauft. Und weil amazon sich weigert, E-Books auch im epub-Format zu vertreiben, habe ich bislang kein einziges E-Book bei amazon gekauft und werde es wahrscheinlich auch nie tun.

Beispiel Website: amazon war früher eigentlich Vorbild, was einen übersichtlichen Bestellprozess angeht. Inzwischen ist die Website viel zu überfrachtet und unübersichtlich. Und die ganze Javascripteritis, weil man ja unbedingt die Eingaben der Kunden automatisch vervollständigen muss, macht alles noch dazu quälend langsam. Früher konnte man auch problemlos "Bestellungen zusammenfügen". Heute Fehlanzeige.

Beispiel Versand: Früher wurde ausschließlich über Deutsche Post DHL versendet, heute muss ich mich mit etwas Pech mit den Pappnasen der anderen Transportunternehmen herumschlagen, die es dann, wenn sie mich nicht zu Hause antreffen, nicht schaffen, die Sendung irgendwo zu lagern, damit ich sie abholen kann.

Ich warte eigentlich nur noch auf die nächsten ein, zwei Verschlechterungen, dann kann amazon mich weitgehend als Kunden abschreiben. So unersetzbar wie sie denken sind sie nämlich nicht. Und nein, daran ist nicht die böse Konkurrenz Schuld, sondern amazon selbst. Würden die sich mal wieder auf ihre Stärken besinnen, dann hätte ich nämlich auch garkeinen Grund zu einem Wechsel. Insbesondere sehe ich amazon als Warenhaus. Ich habe kein Interesse daran, dass die eigene Produkte entwickeln, eigene Videoportale aufmachen, etc. Die sollten einfach ihr Kerngeschäft attraktiv und im Sinne des Kunden abwickeln, denn damit sind sie auch groß geworden, das ist das, was amazon mal richtig gut konnte.
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[1.1.3.1] pinkepinke antwortet auf tommy0910
13.11.2014 13:30
Benutzer tommy0910 schrieb:
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Der Geniestreich (meiner Meinung nach) von Amazon war es, Prime mit dem Videostreaming zu kombinieren. Im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten ist man preislich recht attraktiv und bietet dem potenziellen Käufer gleich zwei unterschiedliche Gründe das Abo zu buchen.

Das sehe ich komplett anders. Ich war rund 15 Jahre lang relativ treuer und zufriedener amazon-Kunde. Aber was da in letzter Zeit abgeht, veranlasst mich immer mehr dazu, mich anderweitig umzusehen. Eine Verschlechterung jagt die nächste.

Beispiel Versandkosten: Früher ab 20 Euro versandkostenfrei, jetzt ab 29 Euro. Wäre jetzt für sich genommen nicht weiter tragisch. Aber nur Monate zuvor(!) hat man den Prime-Versand an das Videostreaming gekoppelt und damit fast doppelt so teuer gemacht. Mich intressiert der Videokram nicht die Bohne und ich sehe nicht ein, warum ich ihn mitfinanzieren sollte. Im Zuge der erhöhten Grenze für Versandkostenfreiheit wäre dafür das klassische Prime für mich jetzt attraktiv, gibt's aber nicht mehr. Und deshalb bestelle ich inzwischen weit seltener, weil sich gerade Kleinigkeiten nicht mehr lohnen. Auf 20 Euro Bestellwert kommt man rasch, aber auf 29 Euro tu ich mich schwer.

Das ist dann aber gewollt. So kleine Bestellungen lohnen sich ja eh ab 29 Euro schon kaum, wenn man bedenkt, dass Amazon für Pakete ca. 3,50 Euro pauschal zahlt (manche Kleinigkeit wird hingegen als Warensendung, etc. verschickt, was noch günstiger ist).
Ich sammle inzwischen Bestellungen, aber vor allem weil ich es praktischer finde und besser den Überblick habe als bei zig Einzelbestellungen. Da komme ich locker auf 100-200 Euro pro Bestellung, die dann leider auch wieder auf zig Einzelpakete aufgeteilt wird wegen Marketplace, etc.. Aber wird alles rucki zucki geliefert, das ist schon toll mit Prime.

Beispiel Versand: Früher (vor der Prime-Video-Fusion) hat amazon auch als Nicht-Prime-Kunde meine Bestellungen immer schnellstmöglich versendet. In aller Regel hatte ich sie am nächsten Tag, was ich sehr geschätzt habe. Inzwischen habe ich

Amazon liefert trotzdem noch zuverlässiger und schneller als die Konkurrenz. Und was ist bitte schlimm daran, wenn sie Pakete von Prime-Kunden oder Express-bestellern bevorzugen. Für eine Zusatzleistung darf man auch zusätzlich GEld verlangen, finde ich.



Beispiel Blurays: Früher versandkostenfrei, jetzt nicht mehr.
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Naja, lohnt sich halt nicht mehr. Haben sie gemacht um den Absatz anzukurbeln. Sei doch froh, dass es mal günstiger war. Jetzt bestellste halt 2-3 auf einmal und hast wieder die Versandkostenfreiheit. Ist auch besser für die Umwelt.

Beispiel Verfügbarkeit: Immer öfter sind Artikel erst einmal nicht verfügbar und brauchen 1-2 Wochen zum Versand. Das sind durchaus Artikel, die ich öfter bestelle (bestimmte Lebensmittel), und die früher stets sofort verschickt wurden. Früher war auch die Bestellung von Haushaltsgroßgeräten (z.B. Kühl- und Gefrierschränke) bei amazon kein Problem. Inzwischen Fehlanzeige, kaum noch im Sortiment.

Kann ich so nicht nachvollziehen. Vor allem was kann Amazon schon dafür, wenn etwas beim Lieferanten nicht lieferbar ist? Und Weißware finde ich da auch genug. Aber wenn nicht, bestell ich halt woanders. Kennst du geizhals.de?

Paradebeispiel E-Books: Mit seiner Kunden"bindung"sstrategie Kindle erreicht amazon bei mir genau das Gegenteil: Weil der Kindle kein epub-Format darstellen kann, habe ich mir als E-Book-Reader eben keinen Kindle gekauft. Weil es bei amazon aber nur Kindles gibt, habe ich meinen Reader woanders gekauft. Und weil amazon sich weigert, E-Books auch im epub-Format zu vertreiben, habe ich bislang kein einziges E-Book bei amazon gekauft und werde es wahrscheinlich auch nie tun.
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Dann tust du mir leid. Die Lösung heisst Calibre. Damit bekommst du komfortabel jeedes eBook auf Kindle,. von DRM mal abgesehen, das zu knacken wäre eh illegal.
Das schöne fand ich beim Kindle, dass ich vieles günstiger oder gar gratis bekommen habe. Also, draufgezahlt habe ich da sicher nicht.

Beispiel Website: amazon war früher eigentlich Vorbild, was einen übersichtlichen Bestellprozess angeht. Inzwischen ist die Website viel zu überfrachtet und unübersichtlich. Und die ganze Javascripteritis, weil man ja unbedingt die Eingaben der Kunden automatisch vervollständigen muss, macht alles noch dazu quälend langsam. Früher konnte man auch problemlos "Bestellungen zusammenfügen". Heute Fehlanzeige.

Kann ich nicht nachvollziehen. Ich empfehle dir aber über einen neuen Rechner nachzudenken.

Beispiel Versand: Früher wurde ausschließlich über Deutsche Post DHL versendet, heute muss ich mich mit etwas Pech mit den Pappnasen der anderen Transportunternehmen herumschlagen, die es dann, wenn sie mich nicht zu Hause antreffen, nicht schaffen, die Sendung irgendwo zu lagern, damit ich sie abholen kann.
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Kann man nicht sogar den Versender wählen bei manchen Bestellungen? Dann kannst du ja auf jeden Fall auch Abholshops (meist Kioske, etc.) wählen.

Ich warte eigentlich nur noch auf die nächsten ein, zwei Verschlechterungen, dann kann amazon mich weitgehend als Kunden abschreiben. So unersetzbar wie sie denken sind sie nämlich nicht. Und nein, daran ist nicht die böse Konkurrenz Schuld,

Ach, ich glaube die können ganz gut verzichten auf Leute wie dich oder vergraulen solche evtl. sogar absichtlich.
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[1.1.3.2] GrößterNehmer antwortet auf tommy0910
13.11.2014 17:57
Benutzer tommy0910 schrieb:
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Der Geniestreich (meiner Meinung nach) von Amazon war es, Prime mit dem Videostreaming zu kombinieren. Im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten ist man preislich recht attraktiv und bietet dem potenziellen Käufer gleich zwei unterschiedliche Gründe das Abo zu buchen.

Das sehe ich komplett anders. Ich war rund 15 Jahre lang relativ treuer und zufriedener amazon-Kunde. Aber was da in letzter Zeit abgeht, veranlasst mich immer mehr dazu, mich anderweitig umzusehen. Eine Verschlechterung jagt die nächste.
Da bist du wahrscheinlich aber eine aussterbende Rasse. Letztendlich kriegt man den gleichen Mixer oder das gleiche Radio, egal wo man bestellt. Für die meisten dürfte das Produkt und der Preis im Vordergrund stehen, nicht wo man es bestellt. Der Markt verändert sich halt. Früher hat man bei Amazon und vielleicht ebay nach etwas gesucht, heute ist es für viele eher eine Preissuchmaschine und ebay.

Beispiel Versandkosten: Früher ab 20 Euro versandkostenfrei, jetzt ab 29 Euro.
Mal ganz ehrlich: wo gibt es sonst noch kostenlosen Versand ab 20 oder sogar 29 Euro? Das kann sich eigentlich nicht lohnen, wenn man einen Toaster für 25 Euro kauft und Amazon übernimmt die Versandkosten. Im Elektronik-Bereich kriegt man woanders den Versand ab 100 Euro oder drüber kostenlos, wenn überhaupt. Das ist eben auch eine Kundenbindungsmaßnahme, allerdings tragen Kunden, die immer nur knapp über den 29 Euro bleiben wohl in den seltesten Fällen zu "schwarzen Zahlen" bei.

Kleiner Tipp: es gilt ja immer noch, dass Bestellungen, die ein Buch enthalten kostenlos sind. Im Netz findet man Seiten, die dich Bücher auf Amazon für um die 1 Euro finden lassen.

Aber nur Monate zuvor(!) hat man den Prime-Versand an das Videostreaming gekoppelt und damit fast doppelt so teuer gemacht. Mich intressiert der Videokram nicht die Bohne und ich sehe nicht ein, warum ich ihn mitfinanzieren sollte. Im Zuge der erhöhten Grenze für Versandkostenfreiheit wäre dafür das klassische Prime für mich jetzt attraktiv, gibt's aber nicht mehr. Und deshalb bestelle ich inzwischen weit seltener, weil sich gerade Kleinigkeiten nicht mehr lohnen. Auf 20 Euro Bestellwert kommt man rasch, aber auf 29 Euro tu ich mich schwer.
Also hast du vorher auch kein Prime gekauft. Werden wohl auch nicht viele gemacht haben, weil es sich nicht sonderlich gelohnt hat. Wenn ich mal bei Amazon bestellt habe und die voraussichtliche Lieferdauer vom Standard- mit dem Expressversand verglichen habe, wurde mir meist der gleiche Tag angezeigt. Somit lohnte sich Prime einfach objektiv nur für Kunden, die oft Bestellungen unter der Freigrenze bestellt haben und das lohnte sich wiederum für Amazon nicht. Kann man sich eigentlich ausrechnen, dass 20 Euro im Jahr nicht für den Versand von 20 Paketen im Jahr ausreichen, die vielleicht im Schnitt 15 Euro Warenwert enthalten.

Ich bin mir sicher, dass Amazon jetzt mit dem teureren Prime deutlich mehr Prime-Kunden hat, als bevor das Videostreaming dabei war. Für Leute, denen es auf den Expressversand ankam, ist das Produkt natürlich deutlich uninteressanter geworden. Ich würde aber mal behaupten, dass nicht Prime teurer geworden ist, sondern eher, dass es jetzt eine kostenlose Zugabe zum Videostreaming ist, da sich Prime an sich wahrscheinlich nicht gelohnt hat. Mit dem Dienst schafft man jetzt Anreize für Leute, die vorher vielleicht nicht oder selten bei Amazon bestellt haben.

Beispiel Versand: Früher (vor der Prime-Video-Fusion) hat amazon auch als Nicht-Prime-Kunde meine Bestellungen immer schnellstmöglich versendet. In aller Regel hatte ich sie am nächsten Tag, was ich sehr geschätzt habe. Inzwischen habe ich den Eindruck, als Nicht-Prime-Kunde nur Kunde zweiter Klasse zu sein und vermute, dass amazon den Versand künstlich hinauszögert. Bestellungen treffen jetzt frühestens am übernächsten Tag ein, was zwar immer noch gut ist, aber da amazon in puncto Versand selbst Maßstäbe gesetzt hat, nimmt man das eben doch als deutliche Verschlechterung war.
Ich würde eher vermuten, dass es jetzt einfach mehr Prime-Kunden gibt, deren Bestellungen bevorzugt behandelt werden. Dadurch dauert es bei den anderen Bestellungen im Schnitt einfach etwas länger. Es macht keinen Sinn für Amazon den Versand künstlich zu verzögern, also die Pakete in der Ecke stehen zu lassen. Wegen einem Tag weniger bei ein paar Bestellungen im Jahr bucht keiner Prime. Amazon hätte also nichts zu gewinnen, wenn sie die Pakete absichtlich stehen lassen, sondern eher Kunden zu verlieren.

Beispiel Blurays: Früher versandkostenfrei, jetzt nicht mehr.
Warum sollten sie es sein? Bei Büchern hat es sich so etabliert, da diese in D preisgebunden sind. Blurays sind das aber nicht.

Beispiel Verfügbarkeit: Immer öfter sind Artikel erst einmal nicht verfügbar und brauchen 1-2 Wochen zum Versand. Das sind durchaus Artikel, die ich öfter bestelle (bestimmte Lebensmittel), und die früher stets sofort verschickt wurden. Früher war auch die Bestellung von Haushaltsgroßgeräten (z.B. Kühl- und Gefrierschränke) bei amazon kein Problem. Inzwischen Fehlanzeige, kaum noch im Sortiment.
Kann ich jetzt nicht viel dazu sagen. Denke mal, dass die Artikel, die nicht so häufig gekauft werden, eben nicht mehr in entsprechenden Mengen eingelagert werden. Weiße Ware in großen Mengen einzulagern ist natürlich teuer. Es wird sich wohl nicht lohnen von jedem Herd und Kühlschrank 10 Stück auf Lager zu haben. Wenn es sich lohnen würde, gäbe es garantiert Händler im Marketplace, die die Lücke füllen würden, selbst wenn Amazon selbst die Artikel nicht mehr anbietet.

Paradebeispiel E-Books: Mit seiner Kunden"bindung"sstrategie Kindle erreicht amazon bei mir genau das Gegenteil: Weil der Kindle kein epub-Format darstellen kann, habe ich mir als E-Book-Reader eben keinen Kindle gekauft. Weil es bei amazon aber nur Kindles gibt, habe ich meinen Reader woanders gekauft. Und weil amazon sich weigert, E-Books auch im epub-Format zu vertreiben, habe ich bislang kein einziges E-Book bei amazon gekauft und werde es wahrscheinlich auch nie tun.
Amazon will keine Kunden, die einen Kindle kaufen, aber keine Bücher. Es würde mich nicht wundern, wenn die die Teile mit negativem Gewinn verkaufen, also damit den Content-Verkauf subventionieren.

Beispiel Website: amazon war früher eigentlich Vorbild, was einen übersichtlichen Bestellprozess angeht. Inzwischen ist die Website viel zu überfrachtet und unübersichtlich. Und die ganze Javascripteritis, weil man ja unbedingt die Eingaben der Kunden automatisch vervollständigen muss, macht alles noch dazu quälend langsam.
Weiß jetzt nicht, was du meinst. Mein Notebook ist von 2008 und hat keine Probleme auf der Webseite (oder irgendeiner anderen). Automatisch Vervollständigen macht im übrigen meist der Browser.

Beispiel Versand: Früher wurde ausschließlich über Deutsche Post DHL versendet, heute muss ich mich mit etwas Pech mit den Pappnasen der anderen Transportunternehmen herumschlagen, die es dann, wenn sie mich nicht zu Hause antreffen, nicht schaffen, die Sendung irgendwo zu lagern, damit ich sie abholen kann.
Wenn das so ist, ist das allerdings tatsächlich ein Nachteil. Könnte natürlich aber dem Preisdruck geschuldet sein, der mit dem kostenlosen Versand einher geht. Aber hier siehst du doch schon das Problem: einerseits willst du für jede Computermaus den Versand kostenlos haben, andererseits möchtest du aber den "Premium-Versand" von DHL, die ja eben auch Kosten für das Filialnetz haben, auf das es dir anscheinend auch ankommt.

Ich warte eigentlich nur noch auf die nächsten ein, zwei Verschlechterungen, dann kann amazon mich weitgehend als Kunden abschreiben. So unersetzbar wie sie denken sind sie nämlich nicht. Und nein, daran ist nicht die böse Konkurrenz Schuld, sondern amazon selbst. Würden die sich mal wieder auf ihre Stärken besinnen, dann hätte ich nämlich auch garkeinen Grund zu einem Wechsel. Insbesondere sehe ich amazon als Warenhaus. Ich habe kein Interesse daran, dass die eigene Produkte entwickeln, eigene Videoportale aufmachen, etc. Die sollten einfach ihr Kerngeschäft attraktiv und im Sinne des Kunden abwickeln, denn damit sind sie auch groß geworden, das ist das, was amazon mal richtig gut konnte.

Ohne das jetzt negativ zu meinen: du bist auch nicht unersetzbar für Amazon. Wenn du tatsächlich hauptsächlich Bestellungen knapp über der Grenze zur Versandkostenfreiheit machst, kann es sein, dass Amazon dich gar nicht als Kunden haben will.

Was ist denn Amazons Kerngeschäft? Einfach nur Waren schnell und günstig verticken? Das reicht heute aber nicht mehr aus, um einen loyalen Kundenstamm zu halten. Da man bei Amazon fast alles kriegen kann, können die auch nicht überall am günstigsten sein. Es gibt einfach zu viel Konkurrenz und eben das Internet, was Amazon so groß gemacht hat, ist jetzt für sie in gewisser Weise ein Problem. Denn über Preissuchmaschinen kann man heute innerhalb von Sekunden Preise vergleichen. Und für die meisten Kunden ist eben der Preis das wichtigste Kriterium, wenn es darum geht, wo man etwas kauft. Wenn Amazon sein Versandgeschäft langfristig am Leben halten will, brauchen sie wieder Kunden, die einfach ihre Waren bei Amazon bestellen, ohne vorher woanders zu gucken. Guckt der Kunde erst woanders bzw. bei einer Preissuchmaschine, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er das Produkt irgendwo günstiger findet. Dann werden nicht viele trotzdem bei Amazon bestellen, weil sie den Service dort schätzen. Deswegen ist es für Amazon sinnvoll Prime praktisch allen Streaming-Kunden zu schenken. Ich bin mir absolut sicher, dass Prime nie konzipiert war, um durch den Service selbst Geld zu verdienen, sondern von Anfang an nur dazu bestimmt war, Kunden an Amazon zu binden. Genauso ist es mit ihren Telefonen, Tablets und TV-Boxen.