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von 5 auf 100Mbit/sek?


08.12.2015 04:40 - Gestartet von postb1
Ich bin zwar kein Glasfaserfetischist und befürworte auch Technologien die, weil schneller machbar und kostengünstiger, auf das bestehende System aufsetzen, aber die Aussage "von 5 auf 100Mbit" scheint mir doch etwas zu optimistisch.
Ein heutiger 5Mbit DSL-Anschluss ist indoor am Hvt angebunden, bei Kupfer-TAL-Längen von etwa 4km kommen beim Kunden noch etwa 5Mbit an.
Das dann plötzlich auf 100 aufbohren ist aber doch nur möglich, wenn die TAL verkürzt wird, also mittels FTTC-Ausbau. Ich interpretiere den Artikel so, daß das die Telekom eigenwirtschaftlich stemmen will? Kann ich kaum glauben, denn meist sind doch solche eher abgelegenen Dorf-Anschlüsse bislang aus wirtschaftlichen Gründen von allen Providern vernachlässigt worden, und wenn ausgebaut wird, dann dort fast ausschließlich unter Zuhilfenahme staatlicher Förderprogramme.
Richtig gebaut wird diesbezüglich derzeit nur im direkten Umfeld von Hvt. Der Nahbereich wird ohnehin überall mit VDSL abgedeckt und an Hvt-Standorten ist derzeit überall rege Bautätigkeit festzustellen: Die innerörtlichen Gebiete welche mehr als etwa 500m vom Hvt entfernt sind, werden derzeit (nach meinen Beobachtungen darf man von flächendeckend sprechen) überall mit Glasfaser versorgt, sodaß zumindest an Hvt-Standorten auch die innerörtlichen Randgebiete mit FTTC ausgebaut und damit VDSL- und auch Vectoring-fähig werden. Da in den entsprechenden Städten und Gemeinden keine Förderprogramme beantragt wurden ist davon auszugehen, daß zumindest diesen Ausbau die Telekom auf eigenes Kostenrisiko durchführt.
Ob aber das mehrere Km entfernte Nachbardorf auch davon profitiert? Kaum zu glauben.
Bei den 1,4Mio Vectoring-fähigen Anschlüssen würden mich mal konkrete Ortsangaben interessieren.
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[1] marius1977 antwortet auf postb1
08.12.2015 08:36
Benutzer postb1 schrieb:
Richtig gebaut wird diesbezüglich derzeit nur im direkten Umfeld von Hvt. Der Nahbereich wird ohnehin überall mit VDSL abgedeckt und an Hvt-Standorten ist derzeit überall rege Bautätigkeit festzustellen:
Was meinst Du für Bautätigkeiten? Die werden doch wohl kaum die eh schon überdimensionierten Gebäude noch weiter vergrößern?
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[1.1] postb1 antwortet auf marius1977
08.12.2015 11:47
Benutzer marius1977 schrieb:
Was meinst Du für Bautätigkeiten? Die werden doch wohl kaum die eh schon überdimensionierten Gebäude noch weiter vergrößern?

Natürlich nicht. Mit Bautätigkeiten meine ich Tiefbauarbeiten im gesamten Ort. Teils klassisch, teils auch mit Horizontalbohrverfahren. Einziehen von LWL. Teilweise eingraben neuer klassischer Erdkabel (keine Ahnung, ob Kupfer oder Glas). An vielen passiven Kvz wird ebenfalls gegraben. Setzen neuer Fundamente, sieht aus als ob neue Kvz bzw. ODSLAM/OMSAN hinkommen werden. Insgesamt eben Arbeiten, die weiter draußen auf dem abgelegenen Dorf dann anfallen, wenn dort Outdoor/FTTC ausgebaut wird.
Meine Vermutung daher, daß der gesamte Ort mit VDSL hochgerüstet wird, da bislang VDSL nur im direkten Umfeld des Hvt (um die 500m Kabellänge, der vielzitierte Nahbereich eben) angeboten werden konnte.
Diese Arbeiten sind sowohl an kleineren Orten mit nur einem Hvt, als auch in größeren Städten mit mehreren Hvt zu beobachten.
Innerörtlich scheint sich sowas für die Telekom zu lohnen, aufgrund des verhältnismäßig kleinen Aufwandes. Nach meinen Recherchen werden solche Ausbauten eigenwirtschaftlich durchgeführt; keiner der betreffenden Orte hat Fördergelder beantragt - sie würden wohl auch die Fördervoraussetzungen nicht erfüllen, da im Ort sowieso schon der Hvt vorhanden ist.