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Sturrheit ist nicht gut


27.05.2015 14:44 - Gestartet von LtotheH
einmal geändert am 27.05.2015 14:45
Was ich problematisch finde ist inwiefern man mit Datenschutz nun Mal ein Menschenleben gegenrechnen kann? Es mag sein das es nun etwas ruhiger um den Terrorismus geworden ist, nur wer hätte den schon gedacht das 2 Flugzeuge in das WTC reingejagt werden? Man darf nicht stur und nur aus Prinzip an Datenschutz hängen, den wen auch nur 1 einziges Menschenleben dadurch gerettet worden ist glaub ich das es schon wert wäre. Auf der anderen Seite sollte der Staat natürlich nicht alles machen dürfen was er will. Was mir jedoch einfach auffällt ist das nun Mal die Befürworter der Datenspeicherung immer mehr und mehr Kompromisse eingehen während die Datenschützer einfach starr vor sich hin ein und das Mantra sprechen und das finde ich einfach nicht in Ordnung.
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[1] AzureBlue antwortet auf LtotheH
27.05.2015 15:25
Benutzer LtotheH schrieb:
Was ich problematisch finde ist inwiefern man mit Datenschutz nun Mal ein Menschenleben gegenrechnen kann? Es mag sein das es nun etwas ruhiger um den Terrorismus geworden ist, nur wer hätte den schon gedacht das 2 Flugzeuge in das WTC reingejagt werden? Man darf nicht stur und nur aus Prinzip an Datenschutz hängen, den wen auch nur 1 einziges Menschenleben dadurch gerettet worden ist glaub ich das es schon wert wäre. Auf der anderen Seite sollte der Staat natürlich nicht alles machen dürfen was er will. Was mir jedoch einfach auffällt ist das nun Mal die Befürworter der Datenspeicherung immer mehr und mehr Kompromisse eingehen während die Datenschützer einfach starr vor sich hin ein und das Mantra sprechen und das finde ich einfach nicht in Ordnung.

Das Problem mit der Datenspeicherung ist auch weniger das irgendjemand ein Problem damit hätte damit eventuell möglicherweise vielleicht unter Umständen einen Angriff vorraus zu sehen...

Wobei ich hier die Erklärung kurz mit einer anderen Unterbrechen möchte; Die Annahme das dass jetzt auf wundersame Weise Terroristen aufhält ist absoluter Blödsinn im Quadrat. Welche Terrororganisation plannt ihre Vorgehen denn bitte regulär über verfolgbare Kanäle? Die USA hört seit ewigkeiten Telefongespräche ihrer Bürger ab und verhindern lassen haben sich geschehnisse wie der Boston-Marathon trotzdem nicht... Und aufgeklärt wurden die ebenfalls mit konventionellen Mitteln...

Das Problem mit der Vorratsdatenspeicherung gilt eher der konstanten Beobachtung, dem Gedankengang des Allgemeinverdachts und - was für mich viel gravierender ist - der Tatsache das so eine Änderung ganz schnell einen haufen anderer Änderungen nach sich zieht deren Begründung dann absolut nicht mehr einläuchtend ist, weil man ja unter vermeindlich gutem Vorwand Tür und Tor geöffnet hat.

Zur Veranschaulichung: Das ist genau der Grund wieso die Leute ein Problem mit der EU und der Netzneutralität haben. Es heißt man prüft ob man das für wichtige Dienste einführen kann, das die im Internet immer leicht zu erreichen sind. Das klingt erstmal gut, wenn man nicht weiß das es für sowas keinen Grund gibt, da die Verfügbarkeit eigentlich nur durch den Hoster beeinflusst werden. Von so einer Regelung an dauert es nicht lange bis die Provider jeden bevorzugen können der viel viel Geld zahlt. So wird dann aus dem Internet als Chance wo gewünschter Content groß wird ein Internet wo die großen Firmen ihren Webcontent vor alle anderen stellen können. Kleine oder Private Anbieter sind dann sofort Chancenlos weil die weniger verfügbaren Traffic kaufen können.
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[2] spaceman antwortet auf LtotheH
31.05.2015 22:12
Benutzer LtotheH schrieb:
den wen auch nur 1 einziges Menschenleben dadurch gerettet worden ist glaub ich das es schon wert wäre.
Da hat der Vorredner schon viel geschrieben. Es ist eben nicht so, dass durch Voratsdatenspeicherung der Terrorismus verhindert wird.
Attentate wie Boston, Paris beweisen ja grade das Gegenteil.

Was mir jedoch einfach auffällt ist das nun Mal die Befürworter der Datenspeicherung immer mehr und mehr Kompromisse eingehen während die Datenschützer einfach starr vor sich hin ein und das Mantra sprechen und das finde ich einfach nicht in Ordnung.
Es ist ja gerade andersrum. Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof haben klar gesagt, dass VDS nur in einem sehr sehr begrenzten Rahmen möglich sein könnte. Dass dann die Regierung hingeht und trotzdem eine VDS auf die Beine stellt, das halte ich für _Stur_ in höchstem Maße.
Nicht die Kritiker sind hier anzukreiden, die Befürworter!

Das die VDS keinerlei Auswirkung auf die Aufklärungsquote hat, hat ja schon damals die Studie des Freiburger Max-Planck-Institut für Strafrecht gezeigt. Trotzdem wird seit Jahr und Tag von den CxU Parteien nach der VDS gerufen als sei es der Heilsbringer, der Seegen der ganzen Menschheit bringt. Warum? Welche Begründung gibt es, wenn es (so gut wie) nichts bringt?
Und das man in Zeiten von NSA, GCHQ und BND noch mehr Überwachung einführen will, ist schon ziemlich dreist.

Trotzdem stellt man aber 80 Millionen in den Generalverdacht. Das dadurch Freiheit beschnitten wird, ist glaube ich unbestritten. Wer das nicht so sieht sollte sich eventuell mal 1984 von George Orwell durchlesen.

Der Angriff auf den Bundestag zeigte auch, dass nichts sicher ist. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass Daten welche beim Provider liegen sicherer sind als im Bundestag?

Es gibt also mehr was gegen als dafür spricht.
Das ist ungefähr so wie die Maut. Bringt nichts, kommt trotzdem.

Gruß
Spaceman