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Zweifelhafte Medienprognosen...


13.05.2015 19:32 - Gestartet von industrieclub
"Lineare Media-Kanäle (z.B. das klassische Programm­fernsehen) werden bald verschwinden." - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ....kennen wir seit vielen Jahrzehnten! Das Radio sollte verschwinden, die Zeitung
sollte verschwinden, das Kino sollte verschwinden, das Buch sollte verschwinden, das Fernsehen sollte verschwinden...Gerade Letzteres erfreut sich zurzeit in DE
so großer Beliebtheit (Nutzungsdauer!) wie nie zuvor!
Merke dir, Blogger Pallenberg, DEN Menschen (als genormtes Einheitswesen)
gibt es nicht, und er ist auch nicht 24 Stunden am Tag in Hyperaktiv-Stimmung!!
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[1] tokiox antwortet auf industrieclub
13.05.2015 20:37
Benutzer industrieclub schrieb:
"Lineare Media-Kanäle (z.B. das klassische Programm­fernsehen) werden bald verschwinden." - - - - - - - - - - - - - - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ....kennen wir seit vielen Jahrzehnten! Das Radio sollte verschwinden, die Zeitung sollte verschwinden, das Kino sollte verschwinden, das Buch sollte verschwinden, das Fernsehen sollte verschwinden...Gerade Letzteres erfreut sich zurzeit in DE so großer Beliebtheit (Nutzungsdauer!) wie nie zuvor! Merke dir, Blogger Pallenberg, DEN Menschen (als genormtes Einheitswesen) gibt es nicht, und er ist auch nicht 24 Stunden am Tag in Hyperaktiv-Stimmung!!

klassisch fern sehen, nur noch in der freien Natur, das andere wrd aufgenommen und dann geschaut wanns passt. Zeitung les ich nicht mehr, komm ich im Netz an aktuellere News. Streaming nutze ich auch. Glaube nicht so übermäßig außergewöhnlich zu sein. Die gestiegenen Nutzungszeiten beweisen ja keinen höheren aktiven Genuss, nur eine geringere Abschaltwilligkeit.

Prognosen können ja nur eine näherungsweise Vermutung auf Basis von aktuellen Zahlen nennen und natürlich irren. Mal schauen.
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[1.1] bholmer antwortet auf tokiox
13.05.2015 22:00
Benutzer tokiox schrieb:
Benutzer industrieclub schrieb:
"Lineare Media-Kanäle (z.B. das klassische Programm­fernsehen) werden bald verschwinden." - - - - - - - - - - - - - - - - - -


Es wird noch einige Zeit dauern, aber der Trend ist da.

Vor ein paar Wochen habe ich meinem 20 j Sohn geholfen sein Studenten-WG-Zimmer einzurichten.
Ich begann eine Diskussion über den Fernsehanschluss Kabel oder Sat oder DVB-T. Am Studienort alles verfügbar in der Wohnung.
Statement: Papa das brauche ich nicht, wenn ich was sehen will streame ich über I-Net. Musik: Habe doch Spotify. CD kaufen? Warum? Radio? Warum?
Für unterwegs: Da wird die Offline-Playlist eben vorher zusammengestellt.
Kabelanschluss wird nur als Internetzugang benötigt.

Ich habe einige Zeit gebraucht zu kapieren, warum das so ist. Diese Generation setzt sich nicht mehr vor die Glotze und zappt mal durch was da wohl gerade kommt und ob was brauchbares gesendet wird. Wieso auch: Man klickt die Folge seiner Lieblingsserie an und guckt sie eben zu dem Zeitpunkt, wann man gerade Zeit hat oder Lust darauf. Wozu sich das Zeitfenster für den Medienkonsum von einem Programmverantwortlichen diktieren lassen?
Und das wird sich auch in der älteren Bevölkerung durch das zunehmende Breitbandangebot auch immer weiter durchsetzen. Da bin ich inzwischen von überzeugt als Mittfünfziger, der seine Kindheit noch mit 3 Fernsehprogrammen verlebt hat und als Student ohne Handy und Internet auskommen musste.
Ach ja ohne Navi musste ich mich auch noch zurechtfinden.

Ich nutze inzwischen Skygo auf meinem PC häufiger als Sky auf dem Fernseher obwohl ich lange die Internetbandbreite als kostbares Gut betrachtet hatte.
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[1.1.1] Moneysac antwortet auf bholmer
14.05.2015 11:58
Warum "klassisches" Fernsehen? Alles, was man sehen will kann man in Zukunft on demand abrufen, so wie heute schon viele Videoinhalte im Internet, auch klassisches Radio braucht kein mensch in Zeiten, in denen fast überall Internet verfügbar ist (internet radio). Ob man nun Radiowellen oder Internetsignale emfängt, macht ja nicht den unterschied.

In Deutschland wird natürlich erstmal bewahrt und diskutiert, aber letztendlich braucht man nur noch internetzugang und kann dann alles nutzen. Ich habe schon seit mehr als 10 jahren keinen Fernseher, mehr Zeit und vermisse nichts.
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[1.2] industrieclub antwortet auf tokiox
15.05.2015 18:57
Benutzer tokiox schrieb:
Prognosen können ja nur eine näherungsweise Vermutung auf Basis von aktuellen Zahlen nennen und natürlich irren. Mal schauen.

Ja, mir ging's ja auch nicht darum, was DU tust (oder ich tue)...,sondern dass das
ganze Gewäsch von den angeblich sterbenden Medien seit fast 100 Jahren von
der Realität Lügen gestraft wird. Natürlich gibt es immer wieder Debütanten auf dem
Medienmarkt (wie seit ca. 20 Jahren - massenrelevant - das Internet) und allein
schon deshalb immer wieder MARKTANTEILSVERSCHIEBUNGEN, Modeerscheinungen, Hypes etc. Nichtsdestotrotz sind in dieser ganzen Zeit das Radio, das (lineare) Fernsehen, das Kino, das Buch, die LP (="Vinyl"), die CD, die
DVD, die Zeitung, die Zeitschrift, das Theater, die Oper, der Zirkus, das Ballett etc.
NICHT GESTORBEN. Genau DAS war aber allen genannten Institutionen immer
wieder von Schlauköpfen prognostiziert worden. Im Gegenteil: vielen der genannten
Institutionen (z.B. dem Radio, dem Fernsehen, dem Buch) geht es heute geradezu
bestens. Wir haben heute z.B. die längsten Fernsehnutzungszeiten "ever" in DE...
Nebenbei bemerkt: die Bevölkerung besteht nicht nur nicht überwiegend aus
jungen Leuten, sie besteht - ganz im Gegenteil!! - inzwischen überwiegend aus
ÄLTEREN LEUTEN! Das hat Konsequenzen...In der teltarif-Leserschaft herrschen
bestimmt die jüngeren Leute vor, aber die teltarif-Leserschaft ist nicht DIE Bevöl-
kerung, sondern nur EINE Interessengemeinschaft (unter vielen!). Es gibt auch
viele Menschen mit ganz ANDEREN Interessen...Sowas vergessen mir Leute wie
(z.B.) Blogger Pallenberg zu sehr, sie neigen dazu, ihre eigene Sichtweise zu
verabsolutieren. Darum ging's mir.
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[1.2.1] tokiox antwortet auf industrieclub
16.05.2015 23:57
Benutzer industrieclub schrieb:
Benutzer tokiox schrieb:
Prognosen können ja nur eine näherungsweise Vermutung auf Basis von aktuellen Zahlen nennen und natürlich irren. Mal schauen.

Ja, mir ging's ja auch nicht darum, was DU tust (oder ich tue)...,sondern dass das
ganze Gewäsch von den angeblich sterbenden Medien seit fast 100 Jahren von der Realität Lügen gestraft wird. Natürlich gibt es immer wieder Debütanten auf dem Medienmarkt (wie seit ca. 20 Jahren - massenrelevant - das Internet) und allein schon deshalb immer wieder MARKTANTEILSVERSCHIEBUNGEN, Modeerscheinungen, Hypes etc. Nichtsdestotrotz sind in dieser ganzen Zeit das Radio, das (lineare) Fernsehen, das Kino, das Buch, die LP (="Vinyl"), ...

Kenn ich sogar :-g, heute aber nur noch eine Randerscheinung. Tapes (MCs) nutzt meine Frau heute noch im Auto, aber nur wenn der Akku vom Smarrtphone nicht mehr für Spotify reicht.

... die CD, ...

Muss ich noch einige auf Platte ziehen, die sind nur Staubfänger. Der Trend ist allerdings weltweit eher gegen diese Silberscheiben. 2/3 selbst in D nimmt die CD gegenüber Downloads noch ein, weniger als die Hälfte weltweit. Sie ist am Ende, auch wenn es immer Spezis geben wird die in Nostalgie schweben.

... die DVD, ...

Wird gerade von der BD und in ein paar Jahren auch diese vom Streaming abgelöst. (S-)VHS, Betamax, Video2000 usw. waren auch nur Zwischenschritte, welche wegen eines geeigneten Mediums wie dem Internet einfach "notwendig" waren.

... die Zeitung, die Zeitschrift, ...

Auch hier wird die Zeit der Verschwendung von Ressourcen ein Ende finden und der Wandel zu anderen Medien (APPs, PDFen, Webinhalten) schwenken. Oder hast du noch keine BILD-APP drauf. Das war übrigens ironisch gemeint mit dem letzten Satz.

... das Theater, die Oper, der Zirkus, das Ballett etc.

Hier handelt es sich ja nicht um Kopien, wie etwa ein Video, sondern Vielmehr um Veranstaltungen. Diese hier mit aufzunehmen passt nicht so ganz.

NICHT GESTORBEN. Genau DAS war aber allen genannten Institutionen immer wieder von Schlauköpfen prognostiziert worden. Im Gegenteil:
vielen der genannten Institutionen (z.B. dem Radio, dem Fernsehen, dem Buch) geht es heute geradezu
bestens.

Dank Internetradio und VoD ja noch. Buch ist im Gegensatz zu Zeitung und Zeitschrift meist keine Einmallektüre. Dennoch sind eBooks auch hier auf dem Vormarsch, nur etwas langsamer.

Wir haben heute z.B. die längsten Fernsehnutzungszeiten "ever" in DE...

Einfach bedudeln lassen weil keine Abschaltbereitschaft herrscht ermöglicht noch lange keine qualítative Bewertung. Nebenbei läuft noch der PC oder es wird Flat telefoniert usw. Das ist Schönrederei und seitens der Medienanstalten Selbstbetrug.

Nebenbei bemerkt: die Bevölkerung besteht nicht nur nicht überwiegend aus jungen Leuten, sie besteht - ganz im Gegenteil!! - inzwischen überwiegend aus
ÄLTEREN LEUTEN!

Die Alten werden sterben und die Jungen werden alt. Und nur weil die dann Alten alt sind werden diese nicht plötzlich wieder vom Internet lassen. Der Anteil an Älteren ab Gen60+ hat immer häufiger Smartphone und Tablet.

Das hat Konsequenzen ... In der teltarif-Leserschaft herrschen bestimmt die jüngeren Leute vor, aber die teltarif-Leserschaft ist nicht DIE Bevöl- kerung, sondern nur EINE Interessengemeinschaft (unter vielen!). Es gibt auch
viele Menschen mit ganz ANDEREN Interessen...Sowas vergessen mir Leute wie (z.B.) Blogger Pallenberg zu sehr, sie neigen dazu, ihre eigene Sichtweise zu verabsolutieren. Darum ging's mir.

Nur ggf. hat man selbst auch einfach nicht die Möglichkeit das große Ganze zu überblicken und Begrenzt sich selbst mit eigenen Vorstellungen und Erfahrungen.

Ich bin fast 40 und würde nicht behaupten, dass ich zu den Jungen gehöre. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass sich hier im Forum ein guter Schnitt der Gesellschafft mit einer gewissen Affinition zu Technik und Kommunikation tummelt.

Wenn ich mir diejenigen vor Augen führe, die heute in den großen Firmen und Organisationen der IT- und TK-Branche sitzen. So Jung wie wir uns häufig fühlen sind wir nicht mehr. Bill Gates, Linus Torvalds, Steve Jobs (zu früh verstorben) und und und ..., selbst der Mark Zuckerberg ist schon jenseits der 30. Und Marco Börries ist Jahrgang 68.

Die Prognosen halte ich global für zutreffend, bei den Zeiten lässt sich schtreiten. Doch egal, ob 10, 20 oder 30 Jahre, Monate oder wie auch immer. Es wird passieren. Nur die Gefahren darf man halt nicht außer Acht lassen.