Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
legt nahe, dass hier innerhalb der nächsten 5 - 10 Jahre der erste deutsche Provider die 2G-Abschaltung betrieben wird.
Warum sollten sie das tun? Es sind so viele uralt-Handys noch draußen unterwegs, und die meist gut zahlenden Kunden mit uralt-Vertrag möchte niemand vergraulen. Zudem wickeln die Carrier Telefonate immer noch mit hoher Priorität im GSM-Netz ab. Mal aufs Display schauen, wie oft es vorkommt, dass man ein Telefonat beginnt, und man dann von 4G oder 3G auf 2G zurückgestuft wird. Gut, Telefonate mit 4G gehen derzeit ja mit den meisten Endgeräten noch nicht, aber man fällt dann eben oft nicht zurück auf 3G, sondern gleich auf 2G. Auf dem 2G-Netz ist noch richtig Volumen drauf!
Dass wir bis dahin UMTS 900
Eher kommt LTE-900 oder 5G-900. Voraussetzung für eine (teilweise!) Umrüstung von GSM-900 auf LTE-900 ist, dass VoLTE gut funktioniert, auch und gerade am Zellenrand und mit der Mehrzahl der Endgeräte und nicht nur einzelnen ausgewählten. Bis all diese Voraussetzungen erfüllt sind, vergehen also noch ein paar Jahre.
Aber so richtig Spaß an LTE-900 dürfte allenfalls die Telekom haben, weil sie drei 900er Blöcke hat, und somit zwei davon (zusammen 10 MHz) mit LTE nutzen kann. Wie gesagt, mit der Voraussetzung, dass VoLTE-900 so gut funktioniert, dass sie die nach der Umstellung im GSM-900 fehlende Kapazität durch VoLTE-900 ersetzen kann!
(und später ggf. sogar UMTS 800)
Das kommt erst recht nicht, wir haben ja schon LTE-800. Die Netzbetreiber wollen auch nicht mehr in UMTS investieren. LTE kann Daten besser, GSM kann Sprache besser als UMTS. Best case ist, dass VoLTE irgendwann genauso gut funktioniert wie GSM. Dann wird von GSM auf LTE umgerüstet. Und wenn VoLTE nicht funktioniert (was ich für wahrscheinlich halte), dann wird halt 2G und 4G parallel betrieben. Eher wird 3G abgeschaltet als 2G. Bei Telefónica erwarte ich zum Beispiel, dass sie eher UMTS-2100 zu LTE-2100 umrüsten, als GSM-900 zu LTE-900.
Zunächst muss das Netz nicht nur zusammengeschaltet, sondern eben auch komplett neu aufgestellt werden um endlich die notwendige Flächenpräsenz herzustellen und die Kundenzahl als Marktführer zu halten.
Nach meiner Erfahrung hat sich mit dem UMTS-Roaming schon viel verbessert. Die Probleme anderer Kunden - Hängenbleiben im falschen Netz - habe ich bisher nicht beobachtet.
Die Telekom als Qualitätsführer und Nr. 2 als Kunden hat sich in der Auktion wie erwartet gut behauptet und einen Vorsprung erkämpft.
Das war zu erwarten. Aber auch die Telekom kann sich nicht ausruhen.
Spannend wird für mich, was die Mobilfunker in Zukunft mit dem 700er-Band anstellen werden. Ich sehe dafür eigentlich auch nur eine sinnvolle Verwendung im UMTS-Bereich. Für LTE, LTE Advanced und sämtliche darfauffolgende hochbandbreitigen Mobilfunkstandards werden ohnehin immer kleinere Zellengrößen erfordern,
LTE-800 funktioniert prima und bietet eine Grundversorgung in der Fläche. Auf LTE-800-BTS einfach noch LTE-700 aufzuschalten dürfte ohne viel Aufhebens möglich sein, da in vielen Fällen wahrscheinlich dieselben Antennen weiterverwendet werden können. So verdoppelt man die Kapazität ohne große Umbauen.
die genausogut bzw. sogar besser im Bereich von 1,5 bis 3,5 GHz betrieben werden können.
In dicht besiedelten Gebieten werden wir immer höhere Frequenzen sehen, ohne Zweifel. Mit denen kann man aber nicht "das flache Land" versorgen. Jeder künftige Mobilfunkstandard muss daher über einen großen Frequenzbereich funktionieren, von noch tieferen Frequenzen (z.B. 450 MHz) bis hinauf in den zweistelligen GHz-Bereich.
Wenn das mit den Bandbreiten im Mobilfunk so weitergeht, dann wird der Backhaul der Provider zum immer größeren Problem bzw. zum Flaschenhals.
JA! Hier wird man um die Glasfaser zur Anbindung nicht umhin kommen. Schon heute kann eine gut ausgebaute UMTS-/LTE-Basisstation etliche GBit/s "in die Luft pusten". Man denke an die "ultra high sites" von E-Plus mit 12 Sektoren: Wenn pro jeweils 20 MHz UMTS und 30 MHz LTE (10 MHz bei 1800 und 20 MHz bei 2600) anliegen, dann ergibt sich eine theoretische Spitzen-Gesamtdatenrate von 3 GBit/s. Kommen jetzt noch Massive-MIMO, Beamforming, Frequenzen bei 3,5 GHz usw. usf. hinzu, dann wird die Datenrate zweistellig.
Kai