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Kann mir das jemand erklären?


18.06.2015 20:03 - Gestartet von IMHO
"Der nach Kundenanzahl größte Anbieter" nimmt das kleinste Strück vom Frequenzkuchen? Kann mir das jemand erklären?
Sind die paar MHz die Telefonica im 2000er-Bereich über hat so wirksam, dass Telefonica mit insgesamt 4Blöcken im 1800er Bereich hinkommt, wo VF 5 und die Telekom 6Blöcke haben werden? Außerdem hat Telefonica sich auch nicht einen 1500er SDL-Block geholt.
Sind da die nächsten Schwachstellen im Telefonica-Netz nicht schon vorprogrammiert? Oder glaubt Telefonica nicht mehr an sein eigenes Wachstum? Von den Netzausrüstern hört man ja nur die Prognosen alle wieviel Monate sich der Datentraffic verdoppeln wird.
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[1] r o e s I antwortet auf IMHO
18.06.2015 20:59
"Der nach Kundenanzahl größte Anbieter" nimmt das kleinste Strück vom Frequenzkuchen? Kann mir das jemand erklären? Sind da die nächsten Schwachstellen im Telefonica-Netz nicht schon vorprogrammiert? Oder glaubt Telefonica nicht mehr an sein eigenes Wachstum? Von den Netzausrüstern hört man ja nur die Prognosen alle wieviel Monate sich der Datentraffic verdoppeln wird.
Nein das glaube ich nicht, Eplus hat die Entscheidung 2010 zum Rückzug bei 800Mhz auch nie bereut da ihnen die Nutzung des 1800 Band später für LTE genehmigt wurde. Telefonica könnte ohne nachgeben das Versprechen auf nicht steigende Preise nach der Fusion gegenüber seinen Kunden nicht mehr halten. Die nächste Auktion kommt bestimmt und dann wird die BNA das übrige DECT Band freigeben müssen.
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[1.1] Chris111 antwortet auf r o e s I
18.06.2015 22:36

2x geändert, zuletzt am 18.06.2015 22:49
Benutzer r o e s I schrieb:
"Der nach Kundenanzahl größte Anbieter" nimmt das kleinste Strück vom Frequenzkuchen? Kann mir das jemand erklären? Sind da die nächsten Schwachstellen im Telefonica-Netz nicht schon vorprogrammiert? Oder glaubt Telefonica nicht mehr an sein eigenes Wachstum? Von den Netzausrüstern hört man ja nur die Prognosen alle wieviel Monate sich der Datentraffic verdoppeln wird.
Nein das glaube ich nicht, Eplus hat die Entscheidung 2010 zum Rückzug bei 800Mhz auch nie bereut da ihnen die Nutzung des 1800 Band später für LTE genehmigt wurde. Telefonica könnte ohne nachgeben das Versprechen auf nicht steigende Preise nach der Fusion gegenüber seinen Kunden nicht mehr halten. Die nächste Auktion kommt bestimmt und dann wird die BNA das übrige DECT Band freigeben müssen.

Bitte vergesst nicht dass sich o2 und E-plus zusammengenommen 2010 deutlich mehr Frequenzen gesichert haben als Vodafone oder Telekom allein. Bisher ist nicht im Gespräch dass telefonica 02 davon jetzt was abgeben muss. Daher könnte es Taktik sein dass telefonica sich jetzt mit etwas weniger zufrieden gibt dass hinterher keine Gerichte durch die Konkurrenz bemüht werden, weil Telekom oder Vodafone anfechten, dass der fusionierte Anbieter keine Frequenzen vorzeitig abgeben muss.
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[1.1.1] Vodka-Redbull antwortet auf Chris111
19.06.2015 08:48
ich denke das ist eine Sinnvolle Aufteilung. hier: https://blog.telefonica.de/2014/11/frequenzauktion-geplante-vergabe-von-mobilfunkfrequenzen-sorgt-fuer-diskussionen/ gibt es eine Übersicht über die verteilten Frequenzen. Nach aktuellem Stand gäbe dies folgende Verteilung:

700Mhz: alle jeweils 2 Blöcke
800Mhz: alle jeweils 2 Blocke
900Mhz: Telekom 3, Vodafone 2, Telefonica 2 Blöcke
1500Mhz: Telekom 5, Vodafone 3
1800Mhz: Telekom 6, Vodafone 5, Telefonica 4 Blöcke
2100Mhz: Telekom 2, Vodafone 3, Telefonica 7!!! Blöcke
2600Mhz: Telekom 4, Vodafone 4, Telefonica 6 Blöcke

es ist anzunehmen, dass Telefonica mit den 7 UMTS Blöcken zufrieden ist und angst hat die abgeben zu müssen, falls sie zu viel ersteigern.

Gesamtblockzahlen:
Telekom 24, Vodafone 21, Telefonica 23

was die Mhz Zahlen angeht hat Telefonica definitiv nicht zu wenig. Da sie, auf Grund der Eplus Übernahme ein sehr dichtes Sendemastennetz haben, können sie es sich auch leisten die hohen Frequenzen dafür zu nutzen.
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[1.1.1.1] IMHO antwortet auf Vodka-Redbull
19.06.2015 09:55
Benutzer Vodka-Redbull schrieb:
es ist anzunehmen, dass Telefonica mit den 7 UMTS Blöcken zufrieden ist und angst hat die abgeben zu müssen, falls sie zu viel ersteigern.

Gesamtblockzahlen:
Telekom 24, Vodafone 21, Telefonica 23

Vielen Dank für die Auflistung, aber man kann die Zahlen nicht einfach nur addieren. Gerade neulich (sorry ich habe jetzt lange nach der Quelle gesucht, sie aber nicht gefunden) hat (ich meine es war Teltarif) jemand darüber geschrieben, dass O2 mehr Masten als E+ aber noch immer deutlich weniger als Telekom oder VF hat. Es war ja gerade bei E-Plus mit sein Ultrahigh-Sides erklärtes Ziel bei den Standortmieten für die Masten Geld zu sparen. Das Netz von E-Plus bestand tendenziell immer aus weniger Masten, aber mehr Sektoren pro Mast, als bei anderen Anbietern. Und das E-Plus-Netz hat zuletzt mehr UMTS2100-Standorte auf dem Land gehabt als O2. Aber offensichtlich ist es schon so, dass Telefonica dann einer der Ersten sein wird der LTE-Band1 (2100MHz) benutzen wird, sobald es auf 1800MHz eng wird.

Das Streben von VF statt der 2600er Frequenzen jetzt ordentlich Frequenzblöcke auf 1800MHz zu bekommen zeigt ja, dass es einen gewaltigen Unterschied macht ob man die Städte in den Abständen der 1800er Masten oder in den Abständen der 2600er Masten versorgen will. Mit 2600er Frequenzen ist eine Flächenversorgung nicht bezahlbar. 2600er kommen im Olympiastadion Berlin zum Einsatz und an ähnlichen Orten.

Ich habe ein wenig Sorge, dass die Indoor-Versorgung mit 1800MHz und 2100MHz in den Großstädten bei Telefonica nicht sehr berauschend sein wird (hohe Dämpfung, hoher Sendepegel, niedrige Uploadbandbreite und schnelles Aufbrauchen der Akkukapazität). Hoffentlich mache ich mir da unnötig Sorgen und die werden nach der technischen Netzfusion viele Standorte behalten, so dass die Indoorversorgung klappen wird. Die Strategie der Telekom ein ordentlich geplantes 1800er Netz in den Großstädten einzusetzen, erscheint mir da solider. Aber so schrecklich viel Detailkenntnisse über die durchschnittlichen Abstände der User in den Städten zum nächsten Masten habe ich da leider auch nicht. Die Verkündigungen von 60% Outdoor lassen gutes für Fahrradtouren etc, hoffen, aber beruhigen mich nicht gerade für Indoorversorgung. Ich hatte erwartet, dass Telefonica nicht mit weniger als 4 neuen 1800er Blöcken heimgeht um dann auf 5Blöcken Großstadt-LTE zu starten. Vodafone hat einen Block mit GSM voll und wird auf vier Blöcken mit 1800er LTE klotzen, sobald sie dürfen, davon bin ich überzeugt.

Nun mit einer Carrier-Aggregation von Band1 (2100) und Band3 (1800) kann man auch viel reißen. Vielleicht mache ich mir da nur unnötig Sorgen.
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[1.1.1.1.1] Donaldfg antwortet auf IMHO
19.06.2015 12:38
Hallo,


Benutzer IMHO schrieb:

Vielen Dank für die Auflistung, aber man kann die Zahlen nicht einfach nur addieren. Gerade neulich (sorry ich habe jetzt lange nach der Quelle gesucht, sie aber nicht gefunden) hat (ich meine es war Teltarif) jemand darüber geschrieben, dass O2 mehr Masten als E+ aber noch immer deutlich weniger als Telekom oder VF hat. Es war ja gerade bei E-Plus mit sein Ultrahigh-Sides erklärtes Ziel bei den Standortmieten für die Masten Geld zu sparen. Das Netz von E-Plus bestand tendenziell immer aus weniger Masten, aber mehr Sektoren pro Mast, als bei anderen Anbietern. Und das E-Plus-Netz hat zuletzt mehr UMTS2100-Standorte auf dem Land gehabt als O2. Aber offensichtlich ist es schon so, dass Telefonica dann einer der Ersten sein wird der LTE-Band1 (2100MHz) benutzen wird, sobald es auf 1800MHz eng wird.

also erstmal hat O2 auch nicht weniger 1800 als Vodafone denn das Band J ist ja als Schutzband nicht vollwertig nutzbar da es zu störungen mit Dect kommen kann.Die Telekom wurde sicher auch vom Bund unterstützt mehr Bänder zu ersteigern es gehört ja immer noch zur Hälfte dem Bund und braucht sicher auch für Polizei Rettungsdienste in der Zukunft diese Bänder.


Das Streben von VF statt der 2600er Frequenzen jetzt ordentlich Frequenzblöcke auf 1800MHz zu bekommen zeigt ja, dass es einen gewaltigen

Vodafone hätte gar kein 1800 gehabt wenn sie jetzt nicht wie wild gesteigert hätten.Deshalb haben sie bis jetzt in den Städten ja auf 1800 nur ein Band mit GSM genutzt.


Ich habe ein wenig Sorge, dass die Indoor-Versorgung mit 1800MHz und 2100MHz in den Großstädten bei Telefonica nicht sehr berauschend sein wird (hohe Dämpfung, hoher Sendepegel, niedrige Uploadbandbreite und schnelles Aufbrauchen der Akkukapazität).

Aber O2 hat mehr als genug im 2100 Mhz bereich für UMTS was man aber auch für LTE umnutzen könnte.
In Kombi mit 800,900 und später mal 700 Mhz sollte da auch keine Indoorprobleme geben


Telefonica nicht mit weniger als 4 neuen 1800er Blöcken heimgeht um dann auf 5Blöcken Großstadt-LTE zu starten. Vodafone hat einen Block mit GSM voll und wird auf vier Blöcken mit 1800er LTE klotzen, sobald sie dürfen, davon bin ich überzeugt.

Wie schon oben geschrieben kann Vodafonme den 5 nur begrent einsetzen wegen der Probleme mit DECT.


Nun mit einer Carrier-Aggregation von Band1 (2100) und Band3 (1800) kann man auch viel reißen. Vielleicht mache ich mir da nur unnötig Sorgen.

Ja warte mal ab es wird sicher noch dauern aber ich denke es gibt jetz bei den Frequenztechnischen Vorraussetungen erstmal gleiche Ausgangsbedingungen für alle .Was die Betreiber daraus bauen werden wir sehen.
Aber bei O2/ePLUS ist das noch sehr viel Arbeit.
D1 und D2 haben es sicher einfacher weil sie oft nur wenig Hardware in den Schaltschränken tauschen und Software updaten und den Frequenzplan aktualisieren müssen.
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[1.1.1.1.2] Kai Petzke antwortet auf IMHO
19.06.2015 14:00
Benutzer IMHO schrieb:
Gerade neulich hat jemand darüber geschrieben, dass O2 mehr Masten als E+ aber noch immer deutlich weniger als Telekom oder VF hat.

Zusammen haben o2 und E+ mehr Masten als Telekom oder VF. Sogar deutlich mehr. Die schwierige Aufgabe ist es nun, die Netzingetration im 1800er Bereich bis Ende 2016 abzuschließen, dann dann müssen fünf Blöcke zurückgegeben werden. Die größte Gefahr, die ich sehe, ist, dass Telefónica ob des engen Zeitplans ins Schludern kommt und dann alle Kunden drunter leiden.

Ansonsten: Untenrum (700 bis 900 MHz) sind 6 Blöcke (VF und Telefónica) vs. 7 Blöcke (Telekom) überhaupt kein Grund, Angst zu haben, dass der eine "auf dem Lande" schlechter performen würde. Obenrum (1800 bis 2600 MHz) hat Telefónica mit Abstand am meisten, nämlich 17 Blöcke im Vergleich zu je 12 bei Telekom und VF. Die letzten beiden haben deswegen so energisch auf 1800 geboten, weil sie eben bei 2100 so schwach ausgerüstet sind.

Das Netz von E-Plus bestand tendenziell immer aus weniger Masten, aber mehr Sektoren pro Mast, als bei anderen Anbietern.

Am Ende kommt es auf die Zahl der Sektoren an, nicht auf die Zahl der Masten!

Und das E-Plus-Netz hat zuletzt mehr UMTS2100-Standorte auf dem Land gehabt als O2.

Dafür ist UMTS-2100 bei o2 in den Städten dichter. Genau deswegen wurde genau hier von Telefónica das nationale Roaming aktiviert, damit die Nutzer nicht warten müssen, bis am jeweiligen Standort die Netze zusammengelegt sind. Ab dann versorgt natürlich eine Antenne auch jeweils E-Plus und o2-Kunden.

Aber offensichtlich ist es schon so, dass Telefonica dann einer der Ersten sein wird der LTE-Band1 (2100MHz) benutzen wird, sobald es auf 1800MHz eng wird.

Mal schauen, ob es LTE-2100 wird, oder gleich 5G auf 2100 MHz.

Mit 2600er Frequenzen ist eine Flächenversorgung nicht bezahlbar. 2600er kommen im Olympiastadion Berlin zum Einsatz und an ähnlichen Orten.

VF hat LTE bisher nur bei 800 und 2600 MHz. Die haben LTE-2600 innerstädtisch also sehr wohl auch in der Fläche ausgebaut, nicht nur in den Hotspots wie dem Olympiastadium. Ich glaube auch nicht, dass die Kosten für ein Netz im 2600er Raster per se prohibitiv sind. Es ist eher der Umbau-Aufwand: Man hat ja aktuell ein Netz im 2100er Raster (UMTS), und das jetzt auf 2600 zu verdichten bedeutet zwar "nur" 20% oder 30% mehr Antennen, aber man müsste dennoch 70% der Antennen bewegen. Und letzteres ist nicht so einfach.

Nun mit einer Carrier-Aggregation von Band1 (2100) und Band3 (1800) kann man auch viel reißen. Vielleicht mache ich mir da nur unnötig Sorgen.

Sobald der Bedarf da ist, wird man alles aufschalten, was geht: LTE-1800, LTE-2100, LTE-2600. Und die Zelle steuert dann so, dass die Endgeräte mit der besten Empfangssituation sich auf 2600 einbuchen, die nächstbesseren dann auf 2100 und die schwächsten auf 1800. So kriegen alle was ab.

Und so viel, wie derzeit über Beamforming und MIMO diskutiert wird, ist es nur eine Frage der Zeit, dass man auf solchen dicht aufgestellten Zellen sogar LTE-800 mit aufschaltet. Klar sind ein Endgerät dann nicht nur ein bis drei Sektoren mit relevanter Feldstärke, sondern vielleicht fünf bis acht. Diese müssen sich dann "absprechen", dass das für das jeweilige Endgerät bestimmte Signal sich bei diesem perfekt konstruktiv überlagert, während sich die Signale, die für andere Endgeräte bestimmt sind, möglichst gegenseitig auslöschen.

Siehe meinen Artikel zu MUSA:
https://www.teltarif.de/zte-massive-mimo-...
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[2] Kai Petzke antwortet auf IMHO
19.06.2015 13:25
Benutzer IMHO schrieb:
"Der nach Kundenanzahl größte Anbieter" nimmt das kleinste Strück vom Frequenzkuchen? Kann mir das jemand erklären? Sind die paar MHz die Telefonica im 2000er-Bereich über hat so wirksam, dass Telefonica mit insgesamt 4Blöcken im 1800er Bereich hinkommt, wo VF 5 und die Telekom 6Blöcke haben werden?

Ja, es wird reichen. Der Nachteil gegenüber der Telekom im 900er und 1800er Band sind ja jeweils 33 %. Bei 800 und 900 MHz sind beide gleichauf. Dafür hat Telefónica bei 2100 MHz glatt 250 % mehr als die Telekom! Wer also mehr Reserven hat, um z.B. im Fußballstadium die Fans gut zu versorgen, ist offensichtlich.

Außerdem hat Telefonica sich auch nicht einen 1500er SDL-Block geholt.

Telefónica hat 25 MHz ungenutztes TDD-Spektrum bei 2100 MHz, warum sollen sie bei 1500 nochmal nachkaufen?

Von den Netzausrüstern hört man ja nur die Prognosen alle wieviel Monate sich der Datentraffic verdoppeln wird.

Parallel dazu verbessert sich die Netztechnik: MIMO, Beamforming, Micro Sites etc. etc. etc.