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Netzgesellschaft und Pooling der Investitionen


11.04.2016 12:56 - Gestartet von comfreak
Das TK-Netz ließe sich über folgende Variante der Regulierung gerechter gestalten:

-Aufspalten der DTAG in einen privatwirtschaftlichen Zugangsanbieter mit Mobilnetz "Deutsche Telekom" und eine allein vom Bund gehaltene 'gemeinnützige Netzgesellschaft mbH', administriert von der BNetZA.

- die BNetzA bietet via Netz-gGmbH einen Bitstream-Zugang und Backbone-Zusammenschaltungspunkte an und verfügt, dass die Zugangsanbieter diese Zugänge gegen eine Miete der letzten Meile diskriminierungsfrei mieten können. Die Netz-gGmbH weist diese Zugänge teilnehmergenau nach FIFO Prinzip zu.

- Jeder Zuganganbieter kann sich nun frei darum bewerben, bestimmte Anschlussbereiche (letzte Meile) auszubauen, d.h. entweder die Netz-gGmbH mit dem Ausbau zu beauftragen, bewertet nach den Kriterien Kosten und Geschwindigkeit oder alternativ selber auszubauen. Dafür erhält der Zugangsanbieter für einen investitionsrekuperierenden Zeitraum eine Beteiligung an der monatliche Anschlussmiete. Damit gibt es einen einen Anreiz zu investieren, wenn die Einnahme für Netzzugang > Miete an die Netz-gGmbH ist, wobei letzterer ja sogar noch gemäß Investitionsschutz eingespart werden kann. Dies ermöglicht sogar den Ausbau von z.B. EWEtel finanzieren zu lassen, die Kunden aber ihren Zugangsanbieter frei wählen zu lassen, dabei aber trotzdem EWEtel von den Mieteinnahmen profitieren zu lassen.

- Um den Wettbewerb um die Ausbaugeschwindigkeit zu erhöhen, werden in den aktuell noch nicht ausgebauten Gebieten, die Zeiträume für den Ausbau ("Monopol auf die Mietbeteiligung bzw. Gutschrift als Reduktion der Gesamtkosten") degressiv verlängert: d.h. je früher also ein Anschlussbereich ausgebaut wird, desto länger gibt es die Beteiligung an den Mieteinnahmen, wobei der kostengünstigste Zugangsanbieter bevorzugt würde bzw. maximal die Kosten erlöst werden können, die die Netz-gGmbH für den Ausbau berechnen würde.

- Zusätzlich können neben den Zugangsanbietern auch Stadtwerke oder lokale private Unternehmen mitwirken. Diese würden dann nach ähnlichem Modell an den Mieteinnahmen für die Letzte Meile beteiligt und könnten somit ihren Bürgern den Ausbau ermöglichen, dann aber nicht auch Zugangsanbieter werden müssen.

- Den Zugangsanbietern obliegt es dann
a) ein Backbone-Netz zu betreiben, das an den notwendigen Knotenpunkten mit dem Netz der Netz-gGmbH zusammengeschaltet wird.
b) Zugänge an die Bürger zu verkaufen (da Einkaufspreis für alle Anbieter gleich, kann es einen echten Leistungswettbewerb geben)
c) die letze Meile auszubauen bzw. im Auftrag durch die Netz-gGmbH ausbauen zu lassen. Sofern dies trotzdem nicht geschehen sollte, kann hier immer die Politik oder lokale Initiativen helfen und die Netz-gGmbH beauftragen.

- Man kann noch, um den Ausbau mobiler Zugangsnetze zu beschleinigen, einen Anreiz (also günstigere Preise) für Netzzusammenschaltungen für Mobilnetze anbieten als für Festnetz-Anschluss-Knotenpunkte. Muss man aber nicht.


Wäre das nicht eine günstige Konstruktion?