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Amazon ist nicht mehr wegzudenken


20.11.2015 14:16 - Gestartet von jobo1
Amazon ist als innovatives und kundenorientiertes Unternehmen nicht mehr wegzudenken, und auch weder durch Streiks noch durch Verweigerung in die Knie zu zwingen. Wenn hier welche schreiben, dass Amazon für Elend, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnde soziale Standards (in Deutschland wohlgemerkt!) verantwortlich ist klingt das, als würde man über die Produktionsstätten der Textildiscounter in Bangla Desch reden. Ich weiß nicht woher diese Leute ihre Erkenntnisse beziehen. Mein Eindruck ist: Amazon hat viele Arbeitsplätze geschaffen, die Arbeitsbedingungen sind gut, die Leute werden nach gutem Tariflohn bezahlt (auch wenn die Gewerkschaft meint dass es der falsche ist). Viele Menschen, vor allem in Ostdeutschland, wären froh einen solchen Arbeitgeber zu haben und nicht diese Mittelstandsplagen, die den Leuten Niedrigstlöhne zahlen oder Lohn ganz schulden, familienunfreundliche Bedingungen vor allem Frauen bieten, selber dicke Audis oder BMW fahren und ständig an der Insolvenz schrammen.
Einzig das Thema Steuern ist problematisch, aber das liegt nuicht an Amazon allein sondern an der europäischen Steuergesetzgebung, und da soll sich ja einiges ändern. Auch kleinen Händlern bietet Amazon mit dem Marketplace eine Plattform mit einem Kundenpotenzial das diese sonst nicht hätten. Es stimmt auch das manchen Lieferanten Preise diktiert werden, aber das ist im Einzelhandel bei Edeka, Rewe und Co. noch viel schlimmer! Außerdem sind die Rücknahmebedingungen vorbildlich.
Falls es bei 49 Euro bleibt ist Prime ein echtes Schnäppchen. Das ist schon das Porto von 10 Päckchen, von den Inklusivdiensten und Services ganz zu schweigen.
Dass Amazon die Kunden so gut es geht ausspioniert (z.B. mit den Underground Apps) kann man auch kritisch sehen, aber sie richten damit zumindest keinen Schaden an. Ich kenne viele Leute die sich darüber aufregen, und trotzdem ein Google Konto haben und bei Facebook sind - also sage ich: bitte lasst mal die Kirche im Dorf!
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[1] garfield antwortet auf jobo1
21.11.2015 12:53

3x geändert, zuletzt am 21.11.2015 13:06
Benutzer jobo1 schrieb:
Wenn hier welche schreiben, dass Amazon für Elend, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnde soziale Standards (in Deutschland wohlgemerkt!) verantwortlich ist klingt das, als würde man über die Produktionsstätten der Textildiscounter in Bangla Desch reden.

Vielleicht legen diese Kritiker aber eben gerade NICHT soziale Standards aus Bangladesh an, sondern die "in Deutschland wohlgemerkt!".


Ich weiß nicht woher diese Leute ihre Erkenntnisse beziehen. Mein Eindruck ist: Amazon hat viele Arbeitsplätze geschaffen,

Jaja, ich weiß schon "Sozial ist, was Arbeit schafft.". Aber vielleicht ...

die Arbeitsbedingungen sind gut, die Leute werden nach gutem Tariflohn bezahlt (auch wenn die Gewerkschaft meint dass es der falsche ist).

... sind die Arbeitsbedingungen eben NICHT so gut, wenn man den Leuten zuhört, die es am eigenen Leib erfahren, und ob SIE sich klaglos mit einem Tariflohn einer "niedrigeren" Branche, als der, welche die Haupttätigkeit des Betriebes ausmacht, abspeisen lassen würden, da bin ich mir doch sehr im Zweifel.


Viele Menschen, vor allem in Ostdeutschland, wären froh einen solchen Arbeitgeber zu haben

Ja, und vielen aus Afrika geht es schlechter als uns. Was für ein Knaller-Argument. Sie werden immer und in jedem Kontext jemanden finden, der "froh wäre", die kritisierten Zustände sein eigen zu nennen. Kommt eben nur darauf , welche "Vergleichsliga" Sie wählen.


Einzig das Thema Steuern ist problematisch, aber das liegt nuicht an Amazon allein sondern an der europäischen Steuergesetzgebung, und da soll sich ja einiges ändern.

So, was denn genau? Warten wir wieder mal auf eine "europäische Lösung"?
Aber in einem Punkt haben Sie recht. Mein erster Adressat für Kritik wäre auch nicht der Konzern - schon gar nicht mit moralischen "steuerbraven" Erwartungen - der "auch bloß" die Schlupflöcher zur Profitmaximierung nutzt, die ihm eine hilfsbereite Politik lässt.


Falls es bei 49 Euro bleibt ist Prime ein echtes Schnäppchen.

An dem Preis habe ich nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil. Mich hat bei dem Beitrag ein anderer Punkt gestört, der dem Autor keine Zeile wert war: Gerade WEIL die Prime-Mitgliedschaft es ermöglicht, nicht auf die Versandkosten zu schauen, lässt man sich dann eher mal einen Artikel im Wert von 5 Euro verpacken und durch die Gegend kutschieren.
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[1.1] jobo1 antwortet auf garfield
21.11.2015 16:05
Benutzer garfield schrieb:
Vielleicht legen diese Kritiker aber eben gerade NICHT soziale Standards aus Bangladesh an, sondern die "in Deutschland wohlgemerkt!".

Nun, falls es sich noch nicht rumgesprochen hat: Deutschland ist nicht bloß die Schwäbische Alb. Mein Maßstab ist da wo ich herkomme, aus einem Bundesland das 20 Jahre mit Niedriglöhnen Werbung gemacht hat

Jaja, ich weiß schon "Sozial ist, was Arbeit schafft.". Aber vielleicht ...
... sind die Arbeitsbedingungen eben NICHT so gut, wenn man den Leuten zuhört, die es am eigenen Leib erfahren, und ob SIE sich klaglos mit einem Tariflohn einer "niedrigeren" Branche, als der, welche die Haupttätigkeit des Betriebes ausmacht, abspeisen lassen würden, da bin ich mir doch sehr im Zweifel.

Vielleicht haben Sie ja ein paar konkrete Beispiele dafür, was bei Amazon schlecht ist. Im Übrigen, ich bin durchaus gewerkschaftsfreundlich (und mach auch bei Aktionen mit), aber trotzdem kann ich nicht ganz nachvollziehen was eine Tätigkeit, bei der ich den ganzen Tag durch ein Lager laufe und Dinge in eine Kiste lege mit Einzelhandel zu tun hat.

Ja, und vielen aus Afrika geht es schlechter als uns. Was für ein Knaller-Argument. Sie werden immer und in jedem Kontext jemanden finden, der "froh wäre", die kritisierten Zustände sein eigen zu nennen. Kommt eben nur darauf , welche "Vergleichsliga" Sie wählen.

Falls sie es nicht gemerkt haben: ich rede von Deutschland. Und das (s.o.) ist eben nicht bloß die Alb

...Warten wir wieder mal auf eine "europäische Lösung"?

Man arbeitet tatsächlich an einer einheitlichen europäischen Bemessungsgrundlage und Mindeststeuer, welche die Steuerparadiese unterbinden soll. Auslöser ist ironischerweise Amazon, dass von Luxemburg mit massiven Vorteilen ins Land gelockt wurde

An dem Preis habe ich nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil. Mich hat bei dem Beitrag ein anderer Punkt gestört, der dem Autor keine Zeile wert war: Gerade WEIL die Prime-Mitgliedschaft es ermöglicht, nicht auf die Versandkosten zu schauen, lässt man sich dann eher mal einen Artikel im Wert von 5 Euro verpacken und durch die Gegend kutschieren.

Ja sicher, wenn sich Prime nicht im Sinne von Kundenakquirierung lohnen würde würde mans nicht machen. Aber was ist schlecht daran? Ich wohne im ländlichen Ortsteil einer Stadt. Läden sind hier Fehlanzeige. Ich soll mit dem Auto zur Belebung in die Innenstadt fahren, haha. Okay, ich kaufe keine Bücher bei Amazon, warum auch? Genau die kauf ich in der Buchhandlung. Aber sonst sind 90% der Dinge, die ich kaufe, in keinem Geschäft zu haben (Vielleicht auf der Alb, aber nicht im Osten, wo man immer das Gefühl hat hierher schafft man nur die Ladenhüter). Onlinehandel ist nun nicht mehr wegzudenken, und Amazon hat ein gutes Geschäftsmodell, sorry. Da könnte man auch zum Boykott von Apple oder Microsoft aufrufen...
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[1.1.1] garfield antwortet auf jobo1
21.11.2015 17:36
Benutzer jobo1 schrieb:
>aber
trotzdem kann ich nicht ganz nachvollziehen was eine Tätigkeit, bei der ich den ganzen Tag durch ein Lager laufe und Dinge in eine Kiste lege mit Einzelhandel zu tun hat.

Dann nehme ich mal an, dass Ihrer Meinung nach REWE, Edeka und Co künftig auch nach den niedrigeren Tarifs der Logistikbranche bezahlen sollten, denn die haben auch Lager, wo Leute nichts anderes tun, als was Sie eben beschrieben hatten.
War vielleicht nicht deutlich genug, dabei schrieb ich doch explizit von der HAUPTTÄTIGKEIT des Betriebes - und das ist bei Amazon nun mal der Einzelhandel und nicht Waren von A nach B zu karren oder in Lagern umzustapeln.

Falls sie es nicht gemerkt haben: ich rede von Deutschland. Und das (s.o.) ist eben nicht bloß die Alb

Und warum fiel IHNEN (und nicht mir) bei der Kritik an so manchen Bedingungen bei Amazon Bangladesh ein?

Man arbeitet tatsächlich an einer einheitlichen europäischen Bemessungsgrundlage und Mindeststeuer, welche die Steuerparadiese unterbinden soll.

Haben Sie dafür mal eine belastbare Quelle? Und was glauben Sie, in wie vielen Jahren sich da die ersten Lichtstreifen am europäischen Horizont abzeichnen werden?


Aber was ist schlecht daran? Ich wohne im ländlichen Ortsteil einer Stadt. Läden sind hier Fehlanzeige. Ich soll mit dem Auto zur Belebung in die Innenstadt fahren, haha.

Ach, und deswegen können Sie Bestellungen nicht so einrichten, dass Sie nicht dank Prime für jeden 5 Euro-Artikel das "Logistik"-Unternehmen Amazon "kostenlos" einzeln in Anspruch nehmen? Denn DAS war mein Kritikpunkt, nicht Amazon versus Tante-Emma-Laden auf dem Dorfe.


Okay, ich kaufe keine Bücher bei Amazon, warum auch? Genau die kauf ich in der Buchhandlung.

Dann haben Sie also in Ihrer ländlichen Gegend einen guten Buchhändler? Denn eben noch war ja die Fahrt in die Innenstadt zu deren "Belebung" noch zu viel verlangt.


Onlinehandel ist nun nicht mehr wegzudenken, und Amazon hat ein gutes Geschäftsmodell, sorry.

Ist ja auch in Ordnung, und meine Beiträge war nicht gegen Amamzon pauschal gerichtet, denn auch ich kriege viele Artikel nicht vor Ort, sondern gegen die Verletzung DEUTSCHER Standards im Arbeitsleben, was Bezahlung und Besteuerung betrifft, sowie die Hinterfragung von Prime, sofern es Kunden dazu verführt, wegen entfallender Versandkosten, wegen jedem Schnulli-Artikel, den nan nicht sofort braucht, eine separate Sendung auszulösen, weil es doch "kostenlos" ist.