Lohnt nicht

Amazon Prime: Daher habe ich den Premium-Service gekündigt

Amazon Prime bietet heute deutlich mehr als noch vor zwei Jahren. Dafür ist das Angebot aber auch deutlich teurer geworden. Im Beitrag lesen Sie, warum sich der Autor gegen eine Verlängerung seines früheren Abonnements entschieden hat.
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Amazon Prime ist nicht für alle Kunden interessant Amazon Prime ist nicht für alle Kunden interessant
Foto: teltarif.de
Vor einigen Tagen hat Kollege Daniel Rottinger darüber berichtet, warum er gerne Amazon Prime Kunde ist. Ich habe diesen Dienst bis vor einiger Zeit ebenfalls genutzt. Seinerzeit kostete Amazon Prime 29 Euro pro Jahr. Diesen Betrag habe ich gerne bezahlt, um bei Amazon bestellte Waren schneller und - je nach Versandoption - günstiger geliefert zu bekommen.

Mit dem Deutschland-Start von Amazon Prime Video einher ging eine Preiserhöhung auf 49 Euro im Jahr. Fair fand ich es seinerzeit, dass der Versandhändler mit als Bestandskunde entgegenkam und das Abonnement für ein weiteres Jahr zum alten Preis von 29 Euro verlängerte. Dieses Angebot nahm ich gerne an. Zu dem Zeitpunkt, als auch für mich der höhere Preis in Kraft getreten wäre, habe ich den Dienst jedoch gekündigt?

Neue Inklusivleistungen brauche ich nicht

Amazon Prime ist nicht für alle Kunden interessant Amazon Prime ist nicht für alle Kunden interessant
Foto: teltarif.de
Warum? Amazon hat schließlich den Leistungsumfang von Amazon Prime erweitert. Das ist zwar richtig. Allerdings benötige ich die Film- und Serien-Flatrate nicht. Ich besitze zwar sogar ein Fire TV, nutze das Gerät aber vor allem für die Mediatheken von ARD und ZDF, für YouTube und für die Wiedergabe von Filmen, die auf meinem NAS-Server lagern. Amazon Video habe ist abseits eines kurzen Tests in den gut zwölf Monaten, in denen ich das Angebot zur Verfügung hatte, kein einziges Mal genutzt.

Nun ist Amazon Music hinzugekommen. Dazu haben wir auch einen Testbericht veröffentlicht. Hier muss ich sagen, dass mir die kuratierten Playlisten bzw. Musik-Spartenkanäle durchaus gefallen. Allerdings ist die Musikauswahl im Vergleich zu Spotify oder Google Music doch sehr eingeschränkt, so dass mir dann eine "echte" Musik-Flatrate doch lieber ist.

Kundenunfreundliche Rechnungsstellung

Es kommt hinzu, dass ich Amazon auch für Einkäufe nur noch selten nutzen. Für mich ist die Art der Rechnungsstellung sehr unpraktisch. Kann ich es noch nachvollziehen, dass das Unternehmen Papier einsparen möchte, so möchte ich doch wenigstens die Rechnung oder zumindest einen entsprechenden Link zur Erinnerung per E-Mail erhalten anstatt selbst aktiv werden und das passwortgeschützte Kundenmenü des Online-Händlers ansteuern zu müssen, was ich in der Hektik des Alltags hin und wieder auch vergesse.

Hier lobe ich mir die Deutsche Telekom, Vodafone oder auch mobilcom-debitel. Auch von diesen Telekommunikationsunternehmen erhalte ich eine Online-Rechnung. Diese bekomme ich aber von Telekom und Vodafone als PDF-Dokument per E-Mail, mobilcom-debitel schickt mich per E-Mail direkt ins Kundenportal der Webseite.

Nicht zuletzt musste ich zuletzt immer häufiger Rechnungen von Drittanbietern, die Amazon zur Vermarktung ihrer Produkte nutzen, hinterherlaufen. Anstatt ganz automatisch eine Rechnung zu erhalten, hakte ich telefonisch und/oder per E-Mail nach. Das ist im Einzelfall kein großer Aufwand, kostet aber immer wieder Zeit, Geld und Nerven. Hier wäre Amazon als Plattformbetreiber eigentlich in der Pflicht für eine einheitliche Rechnungsstellung zu sorgen.

Fazit: Amazon Prime lohnt sich nicht mehr

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Amazon Prime für mich nicht lohnen würde. Der höhere Preis ist für mich jenseits der Schmerzgrenze, die ich für schnelle Lieferungen zu zahlen bereit bin. Zudem nutze ich Amazon insgesamt nicht mehr so oft wie früher und die neuen Inklusivleistungen, mit denen der Händler die Preiserhöhung rechtfertigt, brauche ich nicht.

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