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Jede Medallie hat zwei Seiten...


04.07.2017 09:52 - Gestartet von DABplus
2x geändert, zuletzt am 04.07.2017 09:55
Geschwindigkeitsrekorde gut und schön.

Ich habe seit Januar den 200er Tarif von Vodafone Kabel. Bis Mitte Mai lief dieser auch rund um die Uhr reibungslos mit immer mindestens 190 Mbit/s und schnellen Pingzeiten.

Vom einen auf den anderen Tag fingen dann die Probleme an. Seitdem bricht die Geschwindigkeit gerne mal ab 19 Uhr auf 20 Mbit/s ein. Die Pingzeiten schießen gerne mal auf bis zu 180ms in die Höhe (nach Holland auf die Battlefield 1 - Server).

Nach zig Anrufen bei der Hotline hat sich herausgestellt, dass zwei CMTS in der Nähe offenbar hoffnungslos überlastet sind und ein "Update" benötigen. Ich gehe davon aus, dass im Saarland immer mehr 400 Mbit/s bekommen. Die Backbones sind komplett voll abends. Eine Lösung des Problems ist vor Ende des Jahres nicht in Sicht.

Da ich viel zocke, ist der Anschluss für mich unbrauchbar geworden. An Feiertagen und Sonntags treten die Pingspitzen sogar ganztags auf.

Ich stehe nun vor der vorzeitigen Kündigung. Dann quäle ich mich lieber bis Ende des Jahres mit ner 3000er DSL-Leitung, aber kann wenigstens spielen. Ab Januar wird hier VDSL 100 zur Verfügung stehen vom regionalen Anbieter.

Der ist zwar teurer und auf dem Papier langsamer, aber hoffentlich wenigstens stabil.

Kabelinternet wird mir so schnell nicht mehr ins Haus kommen. Hoffentlich muss ich die restlichen 18 Monate nicht doch noch absitzen. Da lob ich die eigene Leitung bei VDSL.
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[1] little-endian antwortet auf DABplus
04.07.2017 12:00
Benutzer DABplus schrieb:
Geschwindigkeitsrekorde gut und schön.

Sehe ich genauso. Die Nominalangaben sind halt leider werbewirksam, etwaige vorübergehende Einbrüche der Leistung dagegen in ihrer Ursache erstmal einzugrenzen, wenn dies denn überhaupt gelingt.

Seitdem bricht die Geschwindigkeit gerne mal ab 19 Uhr auf 20 Mbit/s ein.

Gut, verglichen mit anderen Ländern und deren Tarifen halte ich 20 MBit/s als alleiniger Nutzer für immer noch auf solidem Niveau gejammert.

>Die Pingzeiten schießen gerne mal auf bis zu 180ms
in die Höhe (nach Holland auf die Battlefield 1 - Server).

Es gab einst Reseller (teils mit eigenem Backbone), die speziell für Leute mit Onlinespiele-Ambitionen extra kurze Laufzeiten und DECIX-Anbindung beworben hatten. Theoretisch ist das ein weiterer Vorteil von DSL-Anschlüssen; zumindest via einstigem "T-DSL ZISP", nämlich in Sachen Backbone-Anbindung flexibel über die Zugangsdaten wechseln zu können.

Nach zig Anrufen bei der Hotline hat sich herausgestellt, dass zwei CMTS in der Nähe offenbar hoffnungslos überlastet sind und ein "Update" benötigen.

Nun, wenn "völlige Überlastung" immer noch 20 Mbps im Downstream bringen, besteht ja noch Hoffnung. ;)

Da ich viel zocke, ist der Anschluss für mich unbrauchbar geworden.

Dann quäle ich mich lieber bis Ende des Jahres mit ner 3000er DSL-Leitung, aber kann wenigstens spielen.

Das Eine muss das Andere ja nicht ausschließen. Ein Vermögen kostet beides nicht mehr, von daher empfiehlt sich vielleicht die Diplomatie beider Zugänge und Nutzung der Vorteile.

Da lob ich die eigene Leitung bei VDSL.

"Eigene Leitung" bis zum DSLAM, ja. Danach gibt's bei VDSL genauso eine Überbuchung, wenn auch in anscheinend weitaus geringerem Ausmaß. Die Mär vom "shared medium Kabelanschluss" vs. der "eigenen, immer nutzbaren Leitung DSL" ist dennoch falsch - das gesamte Internet ist ein gigantisches "shared medium", bei dem Engpässe an jeder Ecke lauern.
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[1.1] DABplus antwortet auf little-endian
04.07.2017 12:13

einmal geändert am 04.07.2017 12:15
Benutzer little-endian schrieb:
Gut, verglichen mit anderen Ländern und deren Tarifen halte ich 20 MBit/s als alleiniger Nutzer für immer noch auf solidem Niveau gejammert.

Ja gut, 20Mbit/s an sich reichen ja tatsächlich noch für alles aus, bis auf große Downloads. Solange ich über Netflix noch 4k kriege, solls mir noch egal sein :-P

Es kommt jedoch auch schon mal vor, dass es dann auch mal nur noch 12 Mbit/s sind. Wobei das zum Glück selten vorkam bisher.

Nun, wenn "völlige Überlastung" immer noch 20 Mbps im Downstream bringen, besteht ja noch Hoffnung. ;)

Wie gesagt, mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn abends ein paar Mbit/s fehlen (Wobei ja 120Mbit/s von VF garantiert werden beim 200er-Tarif. Weil dieser nun regelmäßig unterschritten wurde, wurde die Technik überhaupt erst mal tätig, was mir auch so gesagt wurde.

Der Ping ist halt mit das Hauptproblem.


Das Eine muss das Andere ja nicht ausschließen. Ein Vermögen kostet beides nicht mehr, von daher empfiehlt sich vielleicht die Diplomatie beider Zugänge und Nutzung der Vorteile.

Genau der Gedanke kam mir auch schon in den Sinn. Aber eigentlich sehe ich es nicht ein. Werde aber, falls ich nicht bei VF rauskomme, wohl nicht drum herum kommen.

Was mich noch davon abhält, ist die Tatsache, dass zum einen gerne mal Bereitstellungsgebühren in dreistelliger Höhe anfallen, sowie dass man sich für ein Einmalentgelt einen Router entweder vom Anbieter oder einen eigenen zulegen muss, wenn man nen flexiblen Vertrag holt....

"Eigene Leitung" bis zum DSLAM, ja. Danach gibt's bei VDSL genauso eine Überbuchung, wenn auch in anscheinend weitaus geringerem Ausmaß. Die Mär vom "shared medium Kabelanschluss" vs. der "eigenen, immer nutzbaren Leitung DSL" ist dennoch falsch - das gesamte Internet ist ein gigantisches "shared medium", bei dem Engpässe an jeder Ecke lauern.

Mir ist klar, dass das ganze Internet ein großes Shared Medium ist :-)
Aber wo man Risiken ausschließen kann, kann man sie schon mal ausschließen.

Zumindest zählt dann die Leitung von meiner Wohnung zum MFG schon mal nicht mehr dazu ^^
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[1.1.1] little-endian antwortet auf DABplus
04.07.2017 14:03
Benutzer DABplus schrieb:

Solange ich über Netflix noch 4k kriege, solls mir noch egal sein :-P

Die streamen ja selbst 4K-Videos leider nur mit kläglichen rund 16 MBit/s, von daher sind die Anforderungen relativ gering. Für UHD-Niveau wäre das 4-5-fache nötig. Ironischerweise lastet man seine Verbindung heutzutage also eher mit Inhalten aus - wie es dem Gesetz nach so schön heißt - "offensichtlich rechtswidriger Quelle" aus.

Wie gesagt, mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn abends ein paar Mbit/s fehlen

Ich hatte letzten Monat mit 24 kByte/s (!) das Vergnügen. Youtube-Videos gab es in 144p bis maximal 240p. Allenfalls am kleinen Handybildschirm erträglich, aber ich habe es erstaunlicherweise überlebt. ;)

Der Ping ist halt mit das Hauptproblem.

Diesbezüglich bestellt man beim Anbieterwechsel leider die Katze im Sack, da man die Laufzeiten je nach Ziel, Routing und Auslastung im Vorfeld noch weit schlechter einschätzen kann als die Datenraten.

Werde aber, falls ich nicht bei VF rauskomme, wohl nicht drum herum > kommen.

Eventuell ist ja "aus Kulanz" ein Wechsel zu VDSL möglich. Das wird denen zwar aufgrund der TAL-Miete wenig behagen, doch einen konkreten Grund hättest du ja anzubieten.

Was mich noch davon abhält, ist die Tatsache, dass zum einen gerne mal Bereitstellungsgebühren in dreistelliger Höhe anfallen, sowie dass man sich für ein Einmalentgelt einen Router entweder vom Anbieter oder einen eigenen zulegen muss, wenn man nen flexiblen Vertrag holt....

Ohne Werbung machen zu wollen: für eine erste Übersicht finde ich Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox ganz praktisch; meist nochmal bessere Deals bei Neuverträgen bekommt man jedoch insbesondere im Telefon-Treff-Forum über die dortigen Händler.

Mir ist klar, dass das ganze Internet ein großes Shared Medium ist :-)

Da diese trivial anmutende Tatsache von vielen nicht bedacht wird, wollte ich es erwähnt haben. Es gab etwa schon Fälle, in denen die Netzkopplung von DTAG und Cogent derart mies war, dass auch via DSL in den Abendstunden in Sachen YouTube nur noch wenig ging.

Aber wo man Risiken ausschließen kann, kann man sie schon mal ausschließen.

Das ist absolut richtig. Das Risiko der Überbuchung ist zumindest in Deutschland definitiv größer als bei DSL-Zugängen.
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[1.1.1.1] DABplus antwortet auf little-endian
04.07.2017 14:43

einmal geändert am 04.07.2017 14:43
Gut was heißt die Katze im Sack kaufen, außerhalb besagter Uhrzeiten kann ich mir zum zocken keinen besseren Provider vorstellen. Bei BF 1 hab ich trotz nicht-deutschen Server (auch wenn es nur Holland ist - und damit recht nah), zwischen 15 und 25 ms Ping. Das ist nahezu perfekt.

Vorher rund um die Uhr, heute nur noch von nachts bis Abends längstens 6 / halb 7.

VDSL von Vodafone gibt es hier nicht. Nur normales DSL bis max. 3000kbit/s.

VDSL wird ab August ausgebaut und sollte bis 12/17 auch buchbar sein. Allerdings von Inexio, dem regionalen Anbieter hier im Saarland.
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[1.2] bholmer antwortet auf little-endian
04.07.2017 22:43

Da lob ich die eigene Leitung bei VDSL.

"Eigene Leitung" bis zum DSLAM, ja. Danach gibt's bei VDSL genauso eine Überbuchung, wenn auch in anscheinend weitaus geringerem Ausmaß. Die Mär vom "shared medium Kabelanschluss" vs. der "eigenen, immer nutzbaren Leitung DSL" ist dennoch falsch - das gesamte Internet ist ein gigantisches "shared medium", bei dem Engpässe an jeder Ecke lauern.

Das habe ich auch schon mehrfach gesagt. Weder das Internet noch das frühere Telefonnetz ist in der Lage jedem die maximale Leistung gleichzeitig zur Verfügung zu stellen.

Das bezieht sich genauso auf Wasserleitungen, Stromnetze und Gasnetze.

Die Backbones müssen so dimensioniert sein, dass ausreichend Reserve besteht. Der Effekt des shared Medium scheint in den Kabelnetzen aber deutlich schlimmer zu sein als bei DSL-Anschlüssen.

Ich habe seit 2001 DSL in immer weiter steigenden Geschwindigkeiten (Angefangen mit 786 kbit/s über 1 MBit/s 2 MBit/s 13 MBit/s 50 MBit/s und seit 15 Monaten Vectoring mit 93 MBit/s über T-Online/BTX Unizugang Easybell und zuletzt 1&1 über Telekom Hardware. Ich habe in der Zeit noch nie einen Flaschenhalseffekt gehabt, der auf den DSL-Anschluss selbst zurückzuführen ist.
Dir Tests habe ich meist mit FTP zu Servern der Universitäten gemacht und z.B. Linux-Distributionen heruntergeladen.
Die Unis sind so großzügig dimensioniert, dass der Zugriff auf deren Server immer mit maximaler Geschwindigkeit des Zugangs erfolgte.

Übertragung von weit entfernten Servern hat natürlich unterschiedliche Geschwindigkeit.

Offenbar sind die Netze hinter den DSLAMs einfach besser dimensioniert als die Kabelinfrastruktur es ist.