Vermarktungsende = Updateende?
Das ist Unfug. So ist es auch bei Samsung im Highend-Bereich nicht. Mein SG S6 ohne Edgequatsch, welches ich mir neulich zu Testzwecken geschossen habe, hat das Nougat-Update auf 7.0 bekommen und steht aktuell auf dem Sicherheitspatchlevel vom Juli 2017.
Rekapitulieren wir also mal ganz sachlich und nüchtern:
Im März 2015 wurde das Gerät auf dem MWC offiziell mit dem üblen Lutschersystem (Lollipop) vorgestellt und ca. Anderthalb Monate später war der Verkaufsstart in Deutschland. Es bekam dann Marshmallow und nun eben Nougat. Das Vermarktungsende ist längst erreicht, ebenso sind die bei Android "üblichen" maximal 2 Jahre Support abgelaufen. Das SG S5 wurde/wird übrigens auch recht lange unterstützt und hat mit Android 6.0.1 den gleichen Sicherheitspatchlevel wie sein Nachfolger. Das sind in dem Falle 3,5 Jahre.
Sicherlich besteht für das S6 nur wenig Hoffnung auf das Android O-Update, aber mit Android 7.1.2 und weiteren Sicherheitspatches darf man tatsächlich noch getrost rechnen. Das ist doch OK. Es deutet sich an, dass Samsung endlich langsam verstanden hat. Allein die (leider verunglückte) Blackberry-Update-Policy und insbesondere die Ankündigung von Nokia haben eine große geistige Bugwelle im Androidlager angeschoben. Plötzlich erklärt auch Lenovo, nicht nur bei den Motos, sondern bei allen Geräten auf Android@Stock zu setzen. Im Abnippeln begreifliche Firmen wie HTC werfen ihren Launcher einfach mal panikartig für alle direkt in den Store. Kurzum: Das Momentum scheint gerade historisch gut für die Updateverfechter im Androidlager. Und Kai Petzke lobhudelt Äppel. Prima. *augenroll*
Aber ich bin nur der außenstehende Beobachter vom Spielfeldrand. Der aus sicherer Entfernung mit seinem EOL-Smartphone und seinem "toten OS" (ebenfalls aus 2015), die Gewissheit hat, dass er noch etliche Monate wenigstens sicherheitstechnisch Up-to-Date sein wird. Ja, wenn ich mir das Schlachtgetümmel in der Mitte da so ansehe, dann ist doch nicht alles schlecht an meinem Lumia 950 XL.
Und zum Äppel Eifon - dem Produkt für die besonders Gläubigen und Religiösen in der globalen Smartphone-Kultusgemeinde kann ich nur sagen: Niemals! Höchstens eines schönen Tages "in my cold dead hands" - als Grabbeigabe für's Jenseits.