Benutzer Chris111 schrieb:
"Zusätzlich testet Telefónica, die verbleibenden 15 MHz Bandbreite bei 2100 MHz ebenfalls für LTE zu nutzen." Das heißt, dass die derzeit bis zu 35 MHz für 3G um 40% auf 20 MHz reduziert werden zugunsten von LTE.
Die derzeitige Realität im "alten" o2- bzw. E-Plus-Netz sieht eher so aus, dass jeweils 10 MHz UMTS ausgebaut sind, mit Basisstationen, die so überlastet sind, dass nichts mehr geht. Selbst, wenn einzelne zusätzliche 5-MHz-Carrier aktiv sind, sind diese meist schlecht in das Netz integriert. Wer das Debakel live erleben will, kann mit einem 3G-Handy zum Berliner Hauptbahnhof fahren, siehe Netztest-Screenshot im Artikel bzw. andere Foren-Beiträge hier.
Übrigens: 20 MHz Bandbreite reichen bei 3G bei einem hohen Anteil moderner Endgeräte, die 2x2-MIMO unterstützen, realistisch für 40 bis 60 MBit/s Gesamt-Downstream im jeweiligen Sektor, für eine Basisstation mit drei Sektoren also typisch für 100 MBit/s gesamt (da nicht alle Sektoren gleich ausgelastet sind). Bei 26.000 BTS, die Telefónica nach dem Netzumbau noch betreiben will, entspricht das also einer Gesamtleistung von 2,6 TBit/s. Das 4G-Netz erreicht dank höherer Bandbreite (30 MHz) und besserer Codierung nochmal das doppelte, also 5,2 TBit/s. In Summe wären also 7,8 TBit/s möglich!
Die Probleme liegen bei Telefónica derzeit wirklich an alten, überlasteten Basisstationen, die schon mit der Signalisierung nicht hinterherkommen, am Backhaul, wo sich die Daten stauen, aber eher selten an der Frequenzausstattung auf der eigentlichen Mobilfunkstrecke.