DAB+ kann mit UKW nicht mithalten

Wieder mal erstaunlich, mit welch schlecht recherchierten Artikeln sich Teltarif der DAB+-Lobby an den Hals wirft.
Schon zig mal hier geschrieben von kompetenten Usern, aber offensichtlich will man folgendes nicht wahrhaben:

1. DAB+ kann allein schon aufgrund der schlechteren Codierung mit UKW nicht mithalten.
2. Das "Lockangebot", mit DAB+ könnten Titel, Moderatorengesichter und andere Zusatzinformationen übertragen werden, wird allen schon deshalb ad absurdum geführt, weil seit der Einführung des RDS in den 80ern (wo durch EON, PTY usw. den Hörern die damalige Technologie ebenso schmackhaft gemacht werden sollte) kein Mensch das ausnutzt. Allein das Beispiel der Musiktitel-Infos: Kaum ein kleiner Privatsender bietet das an, weil es schlichtweg zu teuer war und ist, die Zusatzinfos zu übertragen. Ganz abgesehen davon ist es schon Augenwischerei, wenn man z. B. im Autoradio auf einen Bildschirm schauen soll zwecks "Zusatzinfos", auf der anderen Seite aber zwecks Unfallvermeidung davor gewarnt wird usw. Also was soll das?!
3. Von "Überall-Empfang" konnte bislang bei keiner neuen Technologie die Rede sein. Weder kriegt man z. B. im Kabel-TV N 3 in Bayern (ausser über Satellit), noch bekommt man HR, SR, SWR usw. in Berlin. Im Radio verhält es sich genauso. Will man das nicht, muss man teures Pay-TV in HD über Zusatzangebote ordern.
4. Es ist Augenwischerei, zu sagen, UKW reiche nicht aus. Bei einer vernünftigen Neuverteilung von Frequenzen, Gleichwellenfunk usw. und vor allem einer Senkung der drastischen Sendegebühren (vgl. auch Monopolstellung von ASTRA) könnten x Sender über Satellit vor allem im Homebereich gehört werden! Mobil wird eh auf das Internet und Streamingdienste zurückgegriffen. So gesehen ist DAB schon jetzt ein Dinosaurier, in den wie immer die Hörer hineininvestieren müssen oder sollen, weil ihnen ein "besserer Klang", ein "neues Radio" mit aufdringlichen Marketingstrategien versprochen wird.
5. Von "Bedienungsfreundlichkeit" und tollem Design kann keine Rede sein. Da wird viel mehr versprochen als gehalten. Gut, das Design ist zwar einen Geschmacksfrage, aber wenn bei 25 von mir getesteten Radios bei keinem Radio noch nicht mal wenigstens 10 intuitiv programmierbare Speicherplätze vorhanden sind, ganz zu schweigen vom guten DAB-Empfang, dann kann was nicht stimmen!
6. Die Behauptung, mit Internet könne man weniger gut "überall" hören als mit DAB+, ist nicht zu halten. Diejenigen Lücken sind allerhöchstens durch restriktive Datenvolumina zu erklären als durch mangelnde Vielfalt. Rechnet man einen sehr guten Datentarif bei einem Smartfone gegen eine DAB-Investition, hat man mit ersterem definitiv mit hunderten Sendern die Nase vorn.
7. Das UKW fast hundert Jahre alt ist, stimmt nicht, zumindest nicht in Deutschland. Der UKW-Ausbau hierzulande wurde um ca. 1950 vorangetrieben, auch wenn die erste UKW-Testsendung 1925 stattfand.