Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer Marty McFly schrieb:
- Transport des Stroms zum Kunden ist mit den derzeitigen Netzen im großen Stil nicht machbar
Wie im Editorial vorgerechnet, kann 1/3 der Kfz-Flotte auf Elektro umgerüstet werden, ohne, dass überhaupt zusätzlicher Strom produziert werden muss. Man muss nur einfach den Strom statt ihn zu exportieren in die Akkus laden. Die Gesamtstrommenge in den Netzen bleibt dabei natürlich gleich. Selbst, wenn man die anderen 2/3 des Kfz-Bestands auch noch umrüstet, sind die zusätzlichen Strommengen keine, die die bestehenden Netze generell überlasten würden. Schließlich
Hier vielleicht die Anmerkung, Kai, dass Strommenge != Stromnetz ist.
Natürlich braucht es schon teils neue Leitungen zu den Schnellladestationen, die mehr aushalten, als die aktuellen 400V Drehstrom, die bei jedem Haushalt ankommen. Und ggf. braucht es auch größere Batterie-Zwischenspeicher an Autobahn-Schnellladestationen, um Stoßbedarfe abzufangen. Aber darum kümmern sich ja die Betreiber. Für den Privathaushalt reichen die 11kW, die man aus 400V rausholen kann leicht aus.
Anders würde es aussehen, wenn man auch den Schwerlastverkehr auf Elektro umrüstet, und dazu massenhaft Ladesäulen an den Autobahn-Rasthöfen gebaut werden. Dann wird jeder Autobahn-Rastplatz seinen eigenen 110-kV-Anschluss benötigen, samt Hochspannungsleitung dorthin. Ich habe aber nicht die Befürchtung, dass es neben den Autobahn-Rastplätzen nicht genügend Fläche gibt, um dort die nötigen Trafostationen unterzubringen.
Stimmt schon, den Platz gäbe es leicht. Aber die Investitionen wären schon eine andere Hausnummer. Aber eher werden die LKW-Hersteller auf Wasserstoff setzen. Bei der Anwendung muss nur noch der Leistungsoutput für das Schleppen von Anhängern optimiert werden.
- Nur eine Minderheit kann "zu Hause" überhaupt ein E-Auto aufladen
Noch so eine falsche Behauptung der Anti-E-Auto-Lobby. Laut Statistischem Bundesamt gab es am 01.01.2013 ziemlich genau 40 Mio. Haushalte. 25 Mio. davon, also 62,5%, hatten einen eigenen Stellplatz oder Garage. Zudem sind eigener Stellplatz bzw. Garage besonders oft bei solchen Wohnungen anzutreffen, in denen viele Personen leben. Von den 16 Mio. Single-Wohnungen hatten nur 7 MIo. einen eigenen Stellplatz, also unter 50%. Von den 5 Mio. Wohnungen mit vier Personen oder mehr (in denen zusammen mehr als 21 Mio. Menschen leben, also mehr als in den Single-Wohnungen!) hatten 4 Mio. einen eigenen Stellplatz, also 80%. Zudem befanden sich diese großen Wohnungen (überwiegend übrigens Eigenheime) zu über 3/4 im Eigentum der Bewohner, so dass auch kein Vermieter gegen die Verlegung von Elektrokabeln protestieren kann.
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Wohnen/EVS_HausGrundbesitzWohnverhaeltnisHaushalte2152591139004.pdf?__blob=publicationFile
Dass jetzt Leute, die sich Wohneigentum leisten können, auch bei den Neuwagenkäufern (egal, ob Elektro oder nicht) überrepräsentiert sind, ist ebenfalls anzunehmen. Die Folge ist erst recht, dass Ihre Aussage ("nur eine Minderheit kann zu Hause aufladen") aktuell nicht stimmt.
Sehr schön aufgeklärt! Die Statistik werde ich mir mal speichern :-) Es ist also in der Tat noch weniger ein Problem, als ich gedacht hatte. Ich hatte mit 30% Laternenparkern gerechnet. Da sieht man mal, was Berlin einem den Blick für den Durchschnitt verstellt ;-)
- Die Anzahl und Verbreitung von öffentlichen Ladestationen ist mangelhaft
M.E. ist das Problem eher, dass es ein verwirrendes System von Steckern und Ladekarten gibt, so dass man immer nur einen
Stecker sind für die Destination Charger, also die langsamen Lader auf Parkplätzen aber normiert. Es muss der Mennekes-Stecker (auch Typ 2) angeboten werden. Jedes andere System kann darauf adaptieren (Tesla z.B. brüht ja eine eigene Suppe, legt aber die Adapter bei). Nur bei den Schnell-Ladern ist es ein Problem. Da gibt es CCS (alle europ. Hersteller), ChaDeMo (japan. und korean. Hersteller) und Tesla. Das Thema wird sich über kurz oder lang lösen. Und ich nehme an, CCS wird sich durchsetzen. Selbst Tesla baut das bereits mit aus.