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Der einzige "Nutzen" von DAB ist die Bezahlschranke


20.03.2018 11:11 - Gestartet von ossyris
DAB bietet die Möglichkeit der Verschlüsselung und damit eine Möglichkeit eine zusätzliche Bezahlschranke einzuführen.
Wie war es doch beim TV? Im gleichen Augenblick als die analoge terrestrische Verbreitung abgeschaltet worden ist, kam die Verschlüsselung bei der digitalen - natürlich verbunden mit hohen monatlichen Gebühren für etwas das bis dahin kostenlos war. Nur darum geht es beim Wunsch zur Abschaltung von UKW.
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[1] wumpazz antwortet auf ossyris
20.03.2018 13:12
Benutzer ossyris schrieb:
DAB bietet die Möglichkeit der Verschlüsselung und damit eine Möglichkeit eine zusätzliche Bezahlschranke einzuführen. Wie war es doch beim TV? Im gleichen Augenblick als die analoge terrestrische Verbreitung abgeschaltet worden ist, kam die Verschlüsselung bei der digitalen - natürlich verbunden mit hohen monatlichen Gebühren für etwas das bis dahin kostenlos war. Nur darum geht es beim Wunsch zur Abschaltung von UKW.

Sorry, aber das ist doch Unsinn für DAB+.
Ja, natürlich ist es theoretisch möglich, eine "Bezahlschranke" (was für ein dummes Wort) einzuführen.
Jedoch fehlen hier Empfangsgeräte, die eine Entschlüsselung ermöglichen könnten, noch der Willen von Radioanbietern, eine Verschlüsselung einzuführen.
Abgesehen davon bin ich doch stark am Zweifeln, ob von privaten Hörfunkanbietern eine Verschlüsselung angestrebt wird (hier wird ja schon am Erfolgsmodell des digitalen Rundfunk gezweifelt).

Also auf kurz auf Ihren Beitrag: "blabla."
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[1.1] ossyris antwortet auf wumpazz
20.03.2018 14:15
Benutzer wumpazz schrieb:

Sorry, aber das ist doch Unsinn für DAB+. Ja, natürlich ist es theoretisch möglich, eine "Bezahlschranke" (was für ein dummes Wort) einzuführen.
Jedoch fehlen hier Empfangsgeräte, die eine Entschlüsselung ermöglichen könnten, noch der Willen von Radioanbietern, eine Verschlüsselung einzuführen.
Abgesehen davon bin ich doch stark am Zweifeln, ob von privaten Hörfunkanbietern eine Verschlüsselung angestrebt wird (hier wird ja schon am Erfolgsmodell des digitalen Rundfunk gezweifelt).

Also auf kurz auf Ihren Beitrag: "blabla."

Wenn ich mich richtig erinnere, waren beim Umstieg auf terrestrisches digitales Fernsehen die Empfangsgeräte vorerst ohne Verschlüsselungsmodul. Dann erfolgte die Änderung der Codierung auf DVB-T2 und die Einführung der Verschlüsselung und von monatlichen Gebühren. Die zuvor genutzten Millionen Geräte ohne Verschlüsselung wurden einfach zu Elektroschrott erklärt. Was bei TV funktioniert hat, würde die gleiche Industrie bei Radio nicht wiederholen wollen? Das soll jemand glauben?
Die Verschlüsselung ist im übrigen auch nicht eine "theoretische Möglichkeit", sondern Teil des DAB+ Standards.
In einem Punkt haben sie allerdings Recht: die Verschlüsselung wird vermutlich nicht mehr kommen. Nicht aus fehlenden Interesse seitens der Industrie zusätzliches Geld zu machen, sondern weil DAB+ kaum mehr eine realistische Chance hat sich gegenüber IP basierter Übertragung durchzusetzen.
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[1.1.1] Zuschauer 1 antwortet auf ossyris
20.03.2018 17:20
Benutzer ossyris schrieb:

Wenn ich mich richtig erinnere, waren beim Umstieg auf terrestrisches digitales Fernsehen die Empfangsgeräte vorerst ohne Verschlüsselungsmodul. Dann erfolgte die Änderung der Codierung auf DVB-T2 und die Einführung der Verschlüsselung und von monatlichen Gebühren.

Verschlüsselt sind bei beim deutschen DVB-T2 die meisten der kommerziellen TV-Sender ("freenet TV"). Die öffentlich-rechtlichen Programme sind per DVB-T2 ohne Verschlüsselung empfangbar. Die Situation ist insgesamt sehr ähnlich wie beim Empfang von HD-Satelliten-TV.

Die zuvor genutzten Millionen Geräte ohne Verschlüsselung wurden einfach zu Elektroschrott erklärt. Was bei TV funktioniert hat, würde die gleiche Industrie bei Radio nicht wiederholen wollen? Das soll jemand glauben?

Wo gibt es denn bitte ein Beispiel für "Pay-Radio"? Ich kenne kein einziges europäisches Land, das so etwas hätte. Wer soll denn glauben, dass es hierzulande eine relevante Zielgruppe gibt, die bereit ist extra zu bezahlen für die terrestrische Verbreitung von Live-Audio-Inhalten?
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[2] cintema antwortet auf ossyris
21.03.2018 07:20
Benutzer ossyris schrieb:
DAB bietet die Möglichkeit der Verschlüsselung und damit eine Möglichkeit eine zusätzliche Bezahlschranke einzuführen. Wie war es doch beim TV? Im gleichen Augenblick als die analoge terrestrische Verbreitung abgeschaltet worden ist, kam die Verschlüsselung bei der digitalen - natürlich verbunden mit hohen monatlichen Gebühren für etwas das bis dahin kostenlos war. Nur darum geht es beim Wunsch zur Abschaltung von UKW.

Wer bezahlt denn bitte für die schrottigen Privatsender im TV? Da verzichtet man doch lieber. Im Radio ist die Auswahl an öffentlichen Sendern noch viel größer, da wird sich kein Privatsender trauen Verschlüsselung einzuführen. Ganz abgesehen von der Konkurrenz an freien Internetsendern.
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[3] twobeers antwortet auf ossyris
21.03.2018 09:56
Das ist Blödsinn, denn auch analog gab es Pay-TV. Beispiel Belgien: Canal+/Be1 war analog codiert in discret12 hier in Aachen zu empfangen. Auch Premiere hat sein analoges Programm auf dem Satellit, im Kabel und auch terrestrisch (Helgoland) ausgestrahlt. Beim Wechsel zu DVB-T1 gab es keinen Anbieter in Deutschland, der verschlüsselt gesendet hat. Wie man sieht gibt es also keinen Zusammenhang zwischen verschlüsselt/unverschlüsselt und analog/digital. Die Zeichen der Zeit haben sich aber seit den 90ern aber verändert und deswegen möchte man Bewegtbilder gerne häufiger verschlüsseln!

Im Radio gibt es diesen Trend nicht und die Verschlüsselung der Radioprogramme ist bisher durch die Bank weg geflopt (PayRadio bei Premiere etc.)! Hier beobachten wir jedoch gerade, dass sich Voice on Demand im Internet bei den Jüngern rasant verbreitet (zB Spotify). Streaming und Rundfunk sind aber zwei unterschiedliche Medien. Rundfunk ist für die direkte Kommunikation und für ein live Erlebnis, moderiert von Menschen, bei Massennutzung unabdingbar. DAB+ bietet die nötige Kapazität und auch die nötige Bandbreite, um eine gute Abwechslung im Gegensatz zu FM zu verbreiten. Nur so hat Radio Zukunft, denn wer das Internet nutzt, der streamt und wer streamt, der ist nicht (mehr zwingend) in Echtzeit unterwegs!
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[3.1] ossyris antwortet auf twobeers
21.03.2018 11:31
Benutzer twobeers schrieb:
Das ist Blödsinn, denn auch analog gab es Pay-TV. Beispiel Belgien: Canal+/Be1 war analog codiert in discret12 hier in Aachen zu empfangen. Auch Premiere hat sein analoges Programm auf dem Satellit, im Kabel und auch terrestrisch (Helgoland) ausgestrahlt. Beim Wechsel zu DVB-T1 gab es keinen Anbieter in Deutschland, der verschlüsselt gesendet hat. Wie man sieht gibt es also keinen Zusammenhang zwischen verschlüsselt/unverschlüsselt und analog/digital. Die Zeichen der Zeit haben sich aber seit den 90ern aber verändert und deswegen möchte man Bewegtbilder gerne häufiger verschlüsseln!

Im Radio gibt es diesen Trend nicht und die Verschlüsselung der Radioprogramme ist bisher durch die Bank weg geflopt (PayRadio bei Premiere etc.)! Hier beobachten wir jedoch gerade, dass sich Voice on Demand im Internet bei den Jüngern rasant verbreitet (zB Spotify). Streaming und Rundfunk sind aber zwei unterschiedliche Medien. Rundfunk ist für die direkte Kommunikation und für ein live Erlebnis, moderiert von Menschen, bei Massennutzung unabdingbar. DAB+ bietet die nötige Kapazität und auch die nötige Bandbreite, um eine gute Abwechslung im Gegensatz zu FM zu verbreiten. Nur so hat Radio Zukunft, denn wer das Internet nutzt, der streamt und wer streamt, der ist nicht (mehr zwingend) in Echtzeit unterwegs!


Ihr Exkurs über analoge TV Verschlüsselung ist sachlich weitgehend richtig, aber wir diskutieren hier doch über UKW vs. DAB. Daher bleibe ich bei meiner Aussage, dass durch DAB+ technische Voraussetzungen geschaffen würden für Verschlüsselung und für Bezahlschranken, die beim heutigen UKW Dienst nicht gegeben sind.

Wenn ich Spotify, Apple Music, Amazon Music, Tidal, Napster, etc. betrachte, halte ich die These pay radio wäre gescheitert für ein wenig gewagt. Offenbar sind zunehmend Menschen, bereit Geld zu zahlen, auch um auf das von ihnen beschworen "live Erlebnis" verzichten zu können. Selbstverständlich haben sie das Recht, Programme ohne "live Erlebnis" subjektiv gar nicht als Radio anzusehen.

Das von ihnen angesprochene "geflopte Radio" bei Premiere waren übrigens unmoderierte streams von Music Choice, also ohne "live Erlebnis". Nach ihrer eigenen Definition also gar kein Radio.

Die von ihnen beschworene Programmauswahl von DAB+ ist natürlich viel grösser als bei UKW. Aber verglichen mit IP Technologie lächerlich gering. Warum also nicht gleich den Schritt zu IP machen?
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[3.1.1] helmut-wk antwortet auf ossyris
22.03.2018 06:08
Benutzer ossyris schrieb:
Daher bleibe ich bei meiner Aussage, dass durch DAB+ technische Voraussetzungen geschaffen würden für Verschlüsselung und für Bezahlschranken, die beim heutigen UKW Dienst nicht gegeben sind.

Technisch sind die da. Nur wen juckt das? Ich empfange mit DVBT-2 20 Kostenlose Sender (plus ausgeblendet ein PAY-TV, rbb Brandenburg, was quasi Verdoppelung von rbb Berlin ist, sowie eine Dauerwerbung für das kostenpflichtiges freenet).

Im Rundfunk wirds schlimmstenfalls ähnlich sein: ein paar Sender werden verschlüsseln, aber die höre ich vermutlich schon jetzt nicht, mein Lieblingssender und die ÖR bleiben kostenlos.

Die von ihnen beschworene Programmauswahl von DAB+ ist natürlich viel grösser als bei UKW. Aber verglichen mit IP Technologie lächerlich gering. Warum also nicht gleich den Schritt zu IP machen?

Weil DAB+ umweltfreundlicher ist?

Streamen lohnt sich (umwelttechnisch betrachtet) bei Nischensendern, die wenige Leute schauen bzw. hören. Für alles andere ist Antennenradio die bessere Wahl.