Benutzer TechNick schrieb:
Wenn der "Staat das Netz baut", brauchen die Abhörschnittstellen nicht erst nachträglich implementiert werden. Und ob die Ergebnisse besser wären, möchte ich bei der derzeitigen "Qualität" dieses Staates stark anzweifeln.
und nicht nur das. Da der Deutsche Staat eh‘ kaum noch Ingenieure aus dem Bereich beschäfftigt, würden Beamte oder öffentlicher Dienst zur Durchführung herangezogen. Diese müßten erst einmal einen „Standard“ für die Versorgung definieren, damit das Vorhaben gerecht in allen Bundesländern durchgezogen werden kann, finden, meist in Zusammenhang mit der Politik. Zudem müßte Personal angeworben werden oder Planung und Durchführung an entsprechende Fachfirmen vergeben werden. Ich vermute, bis diese Vorarbeiten für 5G von staatlicher Seite, dann zwar gerecht und bis ins letzte Detail durchgeplant steht, wird der Rest der Welt schon über die Einführung von 6G sprechen und letztendlich würde es noch teurer werden, als vorher angenommen. So ein Vorhaben könnte locker die Fehlbeträge von Elbharmonie, BER und Stuttgart21 zusammen übertreffen.
Schließlich müßten Bundesweit teure Erdarbeiten durchgeführt werden um flächendeckend Glasfaser zu verlegen und selbst ländliche Gegenden mit Funkmasten „verspargelt“ werden, deutlich mehr als z. B. mit Windrädern.
Ich hoffe, das die Netzbeteiber selber die Einsicht zeigen, das sie bei so einem Vorhaben kooperieren müssen. Schließlich klappt das Zusammenspiel inzwischen schon in anderen Bereichen. Damit nicht jeder bis ins kleinste Kuhdorf selber Glasfaserleitung ziehen muß, werden Kapazitäten der Mitbewerber angemietet werden können. Genauso gibt es schon Kooperationen bei Senderstandorten, häufig Problemlos dann, wenn der Sendemast nicht einen Netzbetreiber gehört, sondern einer Fremdfirma oder Gemeinde, die sich um die Vermietung bemüht. Die Netzbetreiber hätten dann die Wahl, anzumieten oder selber auszubauen, je nachem, was für sie günstiger erscheint.
Schließlich wird G5 wahnsinig viel Energie fressen, weil lokal mehr Rechner zur Verfügung gestellt werden müssen, um die normgerechten kurzen Latenzzeiten zu erreichen. Die müssen im Sommer gekühlt und ggf. im Winter beheizt werden usw. Das dürfte den Bemühungen Energie in Deutschland einzusparen deutlich entgegenwirken.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn soetwas Zentral koordiniert durchgeführt werden könnte, nur würde das dem eingeschlagenen Weg der Privatisierung der Sendernetze entgegenstehen. So wird wahrscheinlich wieder zunächst größere Städte von den G5 Ausbau profitieren, dann die wichtigsten Verkehrswege (Autobahnen, wichtige Bahnstrecken) und in der ländlichen Bevölkerung zuletzt ankommen. Allenfalls wenn die Netzbetreiber vorsorglich beim G4 Ausbau jetzt schon an den nächsten Standard denken und möglichst schon im aktuellen Ausbau die für G5 nötigen Schritte berücksichtigen, könnte das zu einer schnelleren Verbreitung in der Fläche führen.
Ich bin gespannt, inwieweit die Netzbetreiber aus den Fehlern von UMTS(G3) und G4 gelernt haben und bei G5 für eine schnellere Einführung besser kooperieren. Gezwungenermaßen, weil sonst gigantische Kosten auf alle Netzbetreiber zukommen dürften, die sie wohl kaum alleine stemmen können.