Benutzer Devil_MC schrieb:
Natürlich ist es nicht auszuschliessen, daß bei psychisch instabilen Menschen Gewaltdarstellungen zu Verrohung usw. führen - allerdings nur dann (!), wenn in der Familie kein Gegengewicht dazu da ist und das Kind (der Heranwachsende) mit seinen Sorgen und Nöten alleine gelassen wird !!!
naja, die wahrheit ist da etwas komplexer, aber es waere aber falsch von mir hier seitenlange abhandlungen zu posten. Wichtig zu wissen ist, dass abstumpfungen und nachahmungen zwei verschiedene dinge sind, und jeweils verschiedene grade von realitaetsnaehe haben. Ein beliebtes beispiel ist Tom-und-Jerry, dass trotz ausgreifender gewaltdarstellung voellig ungefaehrlich ist, weil voellig realilaets(ent)fremdet. Wird man in der darstellung realitaetsnaeher, muss man sich vemehrt gedanken ueber probleme von 'bildungs'effekten fuer heranwachsende machen - der aufgeklaerte gutvorbereitete jugendliche ist in wahrheit ja eher die ausnahme, jeder hat sein paeckchen probleme zu tragen, und fuehlt sich an manchen stellen mal ungerecht behandelt (auch wenn man an anderer stelle unberechtigt mal glueck hat). Aber realitaetsferne braucht man nicht immer durch comic-zeichnungen zu erzeugen, man kann bzgl. nachahmungs-entfremdung eben auch unrealistische ausgangssituationen waehlen (zombie-wolfenstein statt schulgebaeude), unrealistische aktionsformen (ein paar laser-schwerter sind nicht schlecht), unrealistische feindmodelle (die beliebten robots und zombies). Dieses ist der teil, der zum beginn einer handlung gehoert - abstumpfung bezieht sich auf fortfuehrung oder wiederholung einer handlung.
Und um es hier klar zu sagen, wer CS gesehen hat, dem ist dann auch klar, dass es nicht zur abstumpfung geeignet ist, ebensowenig wie es zur nachahmung anregt, da die gewaehlte spielsituation realitaetsfremd ist. Von vielen spielen, die heutzutage zu kaufen sind, hat es so geringe bedenkliche anteile, dass man es auch als fast unbedenklich einstufen kann, was die BpS ja auch getan hat, und folgend als ueblichen handelsgegenstand erlaubt hat. Und wer sich jetzt extremistisch zeigt, und auf die verbleibenden bedenklichen anteile hinweist, dem kann ich nur zurufen, wie denn ein heranwachsender die unterschiede von darstellung und realitaet erlernen soll, wenn ihm nie solche vorgesetzt werden. Irgendwo muss ein sorgender elter den einbruch solcher dissonanzen zulassen, und man kann zwar nun gerne behaupten, dass da dann eine lehrperson in der naehe sein sollte, dass zu besprechen, in wahrheit waere das ziemlich viel arbeit, die regelmaessig kaum lohnt, da der uebliche heranwachsende das auch so kapiert. Es genuegt fuer den elternteil, wenn er ein solches spiel wie CS auf dem bildschirm seiner kids gewahr wird, einfach einen spruch zu machen wie 'ganz schoen heftig', und dem kid damit eine anregung zur bewertung zu geben, von deren richtigen ausgang wir ausgehen koennen.
Eine drastische fehlbewertung der realitaet, wie bei einem gezielten amoklauf, ist davon weit weit weit weit weit entfernt. Ich hab zwar schon wieder zuviel gequasselt, dabei ist das thema amoklauf sogar noch sehr viel komplexer, aber vielleicht sind auch so ein paar nuetzliche hinweise oben enthalten, die ihr in eurer ganz privaten aufklaerungskampagne wider den CS-wahn nutzen koennt. Von themen wie moeglichkeiten zum aggressionsabbau aus realen problemen, hab ich hier noch nicht mal angefangen....
auf gutes gelingen, guido