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Relativierungen bringen hier nichts


06.05.2020 18:41 - Gestartet von mirdochegal
Die Behauptung, kleine Länder seien ja schließlich wesentlich einfacher zu versorgen als Flächenländer ist nur ganz theoretisch richtig. Um das im Artikel genannte Beispiel Nordmazedonien noch aufzugreifen: Das Land ist zwar nicht viel größer als Mecklemburg-Vorpommern - hat dafür aber auch wesentlich weniger Bevölkerung als Deutschland. Und dazu eine deutlich geringere Bevölkerungsdichte.

Manche sagen, für die armen deutschen Mobilfunker ist es schwer wegen der Berge (Flachland leichter auszubauen), andere sagen, mit bergiger Topologie ist es einfacher (Berge als Senderstandorte).
Insgesamt kann man feststellen, dass die Netzbetreiber in Deutschland erfolgreich ein hohes Preisniveau bei einer zugleich mittelmäßigen Netzabdeckung etabliert haben.
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[1] panther01 antwortet auf mirdochegal
06.05.2020 20:19
Benutzer mirdochegal schrieb:


Manche sagen, für die armen deutschen Mobilfunker ist es schwer wegen der Berge (Flachland leichter auszubauen), andere sagen, mit bergiger Topologie ist es einfacher (Berge als Senderstandorte).
Insgesamt kann man feststellen, dass die Netzbetreiber in Deutschland erfolgreich ein hohes Preisniveau bei einer zugleich mittelmäßigen Netzabdeckung etabliert haben.

Es sollte generell die Frage gestellt werden, ob denn die deutsche Topographie tatsächlich so eine große Herausforderung ist.

Rund die Hälfte Deutschlands (SH, NI, BB, MV, die drei Stadtstaaten, weite Teile von ST, SN und NW, sowie die oberrheinische Tiefebene von FFM bis Freiburg) sind vergleichbar mit den Niederlanden, also plattes Land und kaum Erhebungen über 200 m ü. NN.

BY liegt zwar höher als Norddeutschland, aber das gesamte Alpenvorland ist ebenfalls eine relativ flache Ebene ohne großartige Erhebungen. Gleiches gilt für den nördlichen Teil von BW.

Zumindest für diese Regionen Deutschlands, die insgesamt sicherlich 60-65% der deutschen Gesamtfläche stellen, darf es im Prinzip keine Ausreden für eine schwache Netzabdeckung geben. Eigentlich wäre dort mindestens 95% LTE-Verfügbarkeit Pflicht. Die Realität sieht, vor allem in Ostdeutschland, anders aus.

Wenn in den Mittelgebirgen dann irgendein Mini-Dorf nicht abgedeckt ist - geschenkt, das verlangt auch niemand. Aber selbst unser sogenannter Marktführer hat dort teils erhebliche Lücken, wo in Städten mit 20.000 oder 30.000 EW weite Teile noch keine vernünftige LTE-Abdeckung besitzen.

Die Netzabdeckungskarten erscheinen mir übrigens arg geschönt.
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[1.1] mirdochegal antwortet auf panther01
06.05.2020 20:56
Benutzer panther01 schrieb:
Rund die Hälfte Deutschlands (SH, NI, BB, MV, die drei Stadtstaaten, weite Teile von ST, SN und NW, sowie die oberrheinische Tiefebene von FFM bis Freiburg) sind vergleichbar mit den Niederlanden, also plattes Land und kaum Erhebungen über 200 m ü. NN.

Als Bewohner einer niedersächsischen Mittelgebirgsgegend muss ich da zwar widersprechen :-) aber Recht hast dennoch. Es gibt mehr als genug Beispiele für Orte oder Regionen mit völlig unspektakulärer Topografie wo der mobile Datenempfang trotzdem mies ist.