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Wird ein Rohrkrepierer


12.06.2020 15:59 - Gestartet von sushiverweigerer
einmal geändert am 12.06.2020 16:03
Ende des Jahres wird dann vermeldet, dass die App gescheitert ist, weil nur 5% sie aktiv nutzen.

Und vorher wird es jede Menge false Alerts geben, weil jeder der mal kurz an einem Infizierten vorbeigelaufen ist eine Nachricht bekommt. Das stelle ich mir besonders bei Großdemos oder Spaziergängen im Park lustig vor.

Noch absurder ist, dass benachrichtigte Leute keinen Anspruch auf einen Test haben, denn gemäß der aktuellen Kriterien für einen Test ist "mal kurz an einem Infizierten vorbeigelaufen" keine Legitimation getestet zu werden!

Das ganze ist also Schwachsinn hoch zehn!

Wir haben aktuell übrigens eine wöchentliche Testkapazität von 1 Mio. Tests, getestet werden aber nur 400.000 pro Woche! Also gerade mal 1/3 der Testkapazität.

Kontaktpersonen ohne Testmöglichkeiten, das macht Sinn!
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[1] TechNick antwortet auf sushiverweigerer
12.06.2020 18:41
Benutzer sushiverweigerer schrieb:
Ende des Jahres wird dann vermeldet, dass die App gescheitert ist, weil nur 5% sie aktiv nutzen.
Das ganze ist also Schwachsinn hoch zehn!

Wir haben aktuell übrigens eine wöchentliche Testkapazität von 1 Mio. Tests, getestet werden aber nur 400.000 pro Woche! Also gerade mal 1/3 der Testkapazität.

Kontaktpersonen ohne Testmöglichkeiten, das macht Sinn!

Wenn mehr getestet würde, hätte man mehr positiv Getestete. Wirklich infiziert müssen die dann gar nicht sei, denn der PCR-Test hat ein "false positive" von mindestens 1,4%. Bei 1 Mio. Tests wären das 14.000!

Bei den Tests darf man außerdem die Kosten nicht vernachlässigen: Bei der Laborgemeinschaft Hamburg kostet EINE Coronatestanalyse für Selbstzahler 128,23 Euro für Kassenpatienten und 147,46 Euro für Privatversicherte. Hinzu kommen dann noch Gebühren für Versand und Porto. Und das ist noch der preiswerteste Anbieter.
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[1.1] sushiverweigerer antwortet auf TechNick
15.06.2020 17:16
Wenn mehr getestet würde, hätte man mehr positiv Getestete.

Man hätte vor allem verlässlichere Zahlen, ein geringeres Dunkelfeld und könnte Maßnahmen besser steuern (smart distancing).

Wirklich infiziert müssen die dann gar nicht sei, denn der PCR-Test hat ein "false positive" von mindestens 1,4%. Bei 1 Mio. Tests wären das 14.000!

Was sind denn bitte 1,4%? Nix. Aktuell kommen auf 1 positiv Getesteten bis zu 10 ungetestete Infizierte.

Bei den Tests darf man außerdem die Kosten nicht vernachlässigen: Bei der Laborgemeinschaft Hamburg kostet EINE Coronatestanalyse für Selbstzahler 128,23 Euro für Kassenpatienten und 147,46 Euro für Privatversicherte. Hinzu

50,50 € zahlt die GKV an die Labore, vertraglich vereinbart.

Noch einmal: welchen Sinn macht eine App, die mir anzeigt ich hätte "Kontakt" zu einem positiv Getesteten, wenn es dann keine Testmöglichkeit für mich gibt?

Das ist so als ob mir mein Arzt sagt: Sie könnten krank sein, aber Untersuchen kann ich sie nicht.

Ich würde auch keine 2 Wochen freiwillig in Quarantäne gehen, wenn ich weder getestet bin, noch Symptome habe.
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[1.1.1] Hofrat antwortet auf sushiverweigerer
15.06.2020 17:30
Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Noch einmal: welchen Sinn macht eine App, die mir anzeigt ich hätte "Kontakt" zu einem positiv Getesteten, wenn es dann keine Testmöglichkeit für mich gibt?

Das ist so als ob mir mein Arzt sagt: Sie könnten krank sein, aber Untersuchen kann ich sie nicht.

Ich würde auch keine 2 Wochen freiwillig in Quarantäne gehen, wenn ich weder getestet bin, noch Symptome habe.

Ich weiß nicht wie es genau gesetzlich geregelt ist, aber wenn ich laut der neuen Corona Warn App Kontakt zu einem positiv getesteten habe, dann müsste es selbstverständlich die Möglichkeit geben mit - auf Krankenkassen Kosten - testen zu lassen. Beim Hausarzt anrufen und Fragen wie ich genau vorgehen soll, wegen der Testung. Alles andere sind nur halbe Sachen. Die Testung sollte dann auch erfolgen, wenn ich keine Symtome habe. Sodass man nicht einfach auf Verdacht 14 Tage zu Hause in Quarantäne bleiben muss. Kai weißt Du wie das genau dazu geregelt ist. Kann Du was Dazu mitteilen? Danke im Voraus.
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[1.2] Kai Petzke antwortet auf TechNick
15.06.2020 17:39
Benutzer TechNick schrieb:

Wenn mehr getestet würde, hätte man mehr positiv Getestete.

Nein.

Wirklich infiziert müssen die dann gar nicht sei, denn der PCR-Test hat ein "false positive" von mindestens 1,4%.

Die leider immer wieder falsch zitierten 1,4% "false positive" stammen aus einer Ringstudie, mit der Drosten mit ganz wenigen Beispielproben (waren überhaupt nur fünf, wenn ich es richtig im Kopf habe) viele Covid-Labore aus dem In- und Ausland untersucht hat. Da wurde also nicht gemessen, bei wie vielen Patienten in Deutschland ein falsch-positives-Ergebnis rauskommt, sondern, wie viele Labore damals, als die Studie lief, noch einen unspezifischen Covid-Test verwendeten. Die Studie wurde dann sogar verfrüht teilweise entblindet, um den Laboren, die schlechte Tests hatten, genau das mitzuteilen, damit die besser werden können.

Neuseeland hat laut Worldometers bisher 311.121 Tests durchgeführt und dabei gerade einmal 1.504 Infizierte gefunden. Selbst, wenn das alles Falsch-Positive wären, würde die Falsch-Positiv-Rate unter 0,5 Prozent liegen. In Vietnam (334 Infektionen auf 275.000 Tests) waren weniger als 0,14% aller Tests positiv. In den letzten 24 Stunden meldet New South Wales in Australien drei Neuinfektionen, die bei 7.200 Tests gefunden wurden. Das entspricht einer Positiv-Rate von gerade einmal 0,04 %:

https://twitter.com/NSWHealth/status/1272333251340693504

Und auch in New South Wales machen sich die Behörden sicher Gedanken, ob sie da echt Kranke oder nur falsch-Positive gefunden haben. Ja, es gab in der Anfangszeit schlechte Covid-Tests - das ist kein Wunder, es ist ja auch ein neues Virus - aber inzwischen gibt es eben auch gute Tests.