Benutzer Bastinator schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Der Tarif hat mit Datenroaming jetzt ein Problem: er verstößt gegen die EU-Roamingregeln.
Das siehst du falsch. Du buchst einen rein nationalen Tarif und mehr zahlst du auch nicht. Das Auslandsdatenvolumen bekommst du einfach dazu. Dieser Bonus kann auch wieder entfallen, da er im Tarif eigentlich nicht enthalten ist. Es besteht also kein Anrecht darauf.
Mit EU-Roamingregeln hat das doch nichts zu tun, weil der Tarif als nationaler Tarif vermarktet wird. Alles darüber ist ein schönes Geschenk.
Ja. Das ist möglicherweise die Argumentation von Freenet in dem Fall. Problem nirgendwo in der EU ist bisher ein Provider damit effektiv durchgekommen. Ich muss aber den Verstoß etwas genauer beschreiben, weil er aus meinen Beitrag oben nicht ganz klar wird.
Die Grundregel ist ganz einfach: Hat der Tarif kein Roaming oder eine Auslandsnutzung, gelten die EU-Regeln nicht. Sobald er aber Roaming oder Nutzung im EU-Ausland hat, muss das geregelte EU-Roaming als eine der verfügbaren Roaming-Optionen angeboten werden. Sie dürfen daneben wahlweise auch andere eigene Optionen anbieten. Das hat sich aber nach 2017 nicht mehr durchgesetzt. Wer kennt noch Telekoms Travel&Surf-Pakete?
Jeder Anbieter kann immer sagen, alle unsere Tarife sind "national". Das stimmt sicher nur, solange er nur national funktioniert. Schwierig wird es, wenn er international funktioniert, er also Auslandsroaming hat. Wenn der Betreiber sagt:
"Wir geben euch dann noch einen von uns definierten kostenlosen Zuschlag zum roamen". hat er bequem die Regeln umgangen und das wäre aber das Ende von Roam Like at Home. Dann hätte jeder Anbieter bald einen "nationalen Tarif" und je nach Gusto noch ein Aufschlag fürs Ausland drauf. Bei verschiedenen Tarifbausteinen könnte man den immer "kostenlos" machen. Wenn du dich erinnerst viele o2- und Drillisch-Tarife 2016/7 waren genau so und mussten danach geändert werden. Es gibt Länder, da ist viel mehr Kostendruck. Die verkaufen die GB sehr viel billiger und müssen die Roaming-GB über diesen Preis einkaufen. Da können sie auch nicht sagen, "wir geben Euch nur soviel", sondern das ist genau geregelt.
Natürlich können sie einen eigenen Roamingtarif entwerfen. Wenn sie jetzt nur Datenroaming anbieten, egal ob als gratis Bonus, Zusatzpaket, Travel&Surf, Teil des Gesamtpakets oder was auch immer, muss auch immer ein EU-konformer (Daten-)Roamingtarif daneben angeboten werden. Etwas umstritten war bei Einführung 2017, ob automatisch oder als opt-in. Telefonica wurde damals sehr kritisiert, dass sie es als opt-in machten, alle anderen stellten automatisch um.
Dabei ist es unerheblich, ob die abweichende Roamingoption des Betreibers etwas kostet oder wieviel. Ziel von Roam Like at Home ist ja gerade, dass es nichts zusätzlich kostet und (in Maßen) aus dem gebuchten Paket kommt.
Der Tarif von Freenet unterscheidet sich in dieser Weise nicht von o2- oder den Drillisch-Tarifen 2016/7. Wenn du dich erinnerst: Damals gab es ## GB in Deutschland und # GB EU-Roaming zusätzlich drauf. Das war fest im Tarifpaket drin, praktisch ohne Aufpreis. Jetzt ist es genauso: Du zahlst 1€/Tag und hast an bis zu 30 Tagen im Jahr die Möglichkeit ohne Aufpreis bis zu 1GB/Tag zu roamen. Das ist ein "alternativer Roamingtarif", der wahlweise dazu offeriert werden kann, eben neben dem EU-regulierten Tarif.
Also, der FUNK Roaming-Tarif ist nur deshalb in dieser Form illegal d.h. widerspricht den EU-Roamingregeln, weil daneben eben kein EU-regulierter EU-Roamingtarif angeboten wird. Ihr eigenes Roaming können sie natürlich optional auch so anbieten oder wie auch immer. Es könnte für Kunden sogar besser oder günstiger sein, je nach Verbrauch.
Diese Wahloption ist aber laut EU zwingend vorgeschrieben. Ich halte das sogar für machbar. Sie können ganz regelkonform auf das tägliche 1€ Päckchen eine FUP legen. Die wäre bei 1€ so um 450 MB/Tag mindestens ohne Aufpreise, aber dann mit Aufpreisen von max. 0,4c/MB nicht kappen. Ich glaube nur, dass ihr Billing das ggw. nicht zulässt.