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Ansatz falsch


20.01.2021 22:23 - Gestartet von Anatal
Es ist aus logischer Sicht unsinnig, der oder den Plattformen die Schuld daran zu geben, ob Meinungen erwünscht sind oder nicht.
Eine Plattform ist der WEG, über den x-beliebige Ansichten verbreitet werden können. Für den INHALT an sich kann nur das Individuum verantwortlich gemacht werden, dass die Plattformen nutzt.
Wollte man nun diese für ein Fehlverhalten eines Individuums verantwortlich machen, ist das so, als wolle man alle Wollmützen ins Gefängnis bringen, die für einen Überfall übergezogen werden, anstatt die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Eigentlich ganz einfach. Der User Braeuer hat es an sich schon richtig ausgeführt.
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[1] t-berndt antwortet auf Anatal
21.01.2021 20:54
Zustimmung: Das Hauptproblem sehe ich beim Verbreitungsalgorithmus der großen sozialen Netze. Hier wird u.a. gemessen, wie aufregend Konsumenten eine Nachricht finden und wie reflexhaft schnell sie sie liken o.ä. Was aber ist aufregender? langweilige Nachrichten, die man schon aus dem TV kennt oder aufregende geheime Botschaften über böse Verschwörungen o.ä.? Weil die KIs der Dienste den Inhalt nicht, wohl aber die Reaktion berücksichtigen, werden solche Nachrichten ganz ohne böse Absicht zigmal so oft verbreitet. Und wer mehrfach sowas bekam, ist offenbar zufrieden damit, also bekommt er künftig bevorzugt ähnliches, alle seine Freunde und ähnlich bewertete Konsumenten ebenfalls.
Bei Hobbies, Konsum, Fußball usw. war und ist das sicher hilfreich.
Wenns aber politisch oder religiös wird, kann es für ganze Gesellschaften sehr gefährlich werden: es belohnt Wut/Aufregung und es blockiert aktiv den Blick auf andere Sichtweisen. Die Spitze des Angelhakens ist dann natürlich die Info „nur hier gibt es die Wahrheit“ - zu finden in allen verbreiteten Religionen und bei allen Verschwörungsfans.