Thread
Menü

Monopol?


02.09.2021 10:12 - Gestartet von JAKM
>Vodafone ist seit der Übernahme der Konkurrenten Unitymedia und KabelBW >Quasi-Monopolist und konkurriert in deutschen Markt nur noch mit kleineren Unter>nehmen.

Es gibt wohl kaum einen Markt mit mehr Wettbewerb. Denn speziell beim TV hast du unabhängige Übertragungswege mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen: DVB-T, Satellit (verschiedene Anbieter), Kabel, IP TV über DSL oder über Mobilfunk (verschiedene Anbieter wie Sand am Meer).
Menü
[1] mwunsch antwortet auf JAKM
02.09.2021 16:41
Benutzer JAKM schrieb:
>Vodafone ist seit der Übernahme der Konkurrenten Unitymedia und KabelBW >Quasi-Monopolist und konkurriert in deutschen Markt nur noch mit kleineren Unter>nehmen.

Es gibt wohl kaum einen Markt mit mehr Wettbewerb. Denn speziell beim TV hast du unabhängige Übertragungswege mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen: DVB-T, Satellit (verschiedene Anbieter), Kabel, IP TV über DSL oder über Mobilfunk (verschiedene Anbieter wie Sand am Meer).

Im Artikel ist zu lesen, daß veschiedene Gründe den Satelliten-Empfang ausschließen - Verbot sichtbarer Antennen durch den Hauseigentümer, falsche Ausrichtung der Wohnung, ungünstige Lage (hohe Häuser oder Bäume).

Im Gegensatz zur "Letzten Meile" beim Telefon, die durch All-IP oder in den Verteilerkästen auf verschiedene Anbieter geschaltet werden kann, ist das beim Kabel *nicht* möglich. Üblicherweise gibt es *einen* Kabel-Anbieter (wenn überhaupt) und das ist leider fast überall Vodafone.

DVB-T ist ebenfalls auf die Gnade der Verteilgesellschaften angewiesen, welche Programme wo empfangbar sind und da gibt es große Unterschiede von Region zu Region.

Man hat wirklich nur eine Wahl zwischen verschiedenen TV-Anbietern, wenn man einen schnellen Internet-Anschluß hat. Das ist gerade auf Dörfern leider nicht überall der Fall und im Mobilfunk teilt man sich die verfügbare Bandbreite mit allen Nutzern in der jeweiligen Funkzelle.

Generell rächt sich, daß seit der Liberalisierung der Telekommunikation im letzten Jahrtausend versäumt wurde, den Anbietern zwei grundlegende Vorgaben zu machen:
- Grundversorgung mit schnellen Anschlüssen in der Fläche (anstatt 90% der Bevölkerung, die sich überwiegend auf Großstädte verteilt)
- Regelmäßige Anpassung der tatsächlichen Mindestgeschwindigkeit (anstatt zu erlauben, daß Anschlüsse mit "max. ... MBit" beworben werden dürfen)

Idealerweise wären die physikalischen Netze, die mit Steuergeldern ("Deutsche Bundespost") installiert wurden, einer staatseigenen Verwaltungsfirma übertragen worden, die sich um Erhalt, Ausbau und technische Upgrades kümmert; die Telefon-, Internet- und TV-Provider hätten dann die Leitungen bei der Leitungs-Firma angemietet und ihre Dienstleisung mitsamt der weitergereichten Leitungsmiete dem Kunden verkauft.
Menü
[1.1] JAKM antwortet auf mwunsch
02.09.2021 17:55
Benutzer mwunsch schrieb:
Benutzer JAKM schrieb:

Im Artikel ist zu lesen, daß veschiedene Gründe den Satelliten-Empfang ausschließen - Verbot sichtbarer Antennen durch den Hauseigentümer, falsche Ausrichtung der Wohnung, ungünstige Lage (hohe Häuser oder Bäume).

deswegen gibt es andere Wege - es sind niemals alle Wege verschlossen. Es gibt sehr viel mehr Wohnungen, die durch Kabel nicht erreicht werden können, als es Wohnungen gibt, die durch DSL und/oder Satellit nicht erreicht werden können.

Im Gegensatz zur "Letzten Meile" beim Telefon, die durch All-IP oder in den Verteilerkästen auf verschiedene Anbieter geschaltet werden kann, ist das beim Kabel *nicht* möglich. Üblicherweise gibt es *einen* Kabel-Anbieter (wenn überhaupt) und das ist leider fast überall Vodafone.

Das ist unerheblich, da es ja eine andere Leitung bereits gibt. Zumindest DSL.

DVB-T ist ebenfalls auf die Gnade der Verteilgesellschaften angewiesen, welche Programme wo empfangbar sind und da gibt es große Unterschiede von Region zu Region.

Ja, ist aber eine andere Verteilergesellschaft und deswegen gibt es kein Monopol.

Man hat wirklich nur eine Wahl zwischen verschiedenen TV-Anbietern, wenn man einen schnellen Internet-Anschluß hat. Das ist gerade auf Dörfern leider nicht überall der Fall und im

Entweder lebt man auf dem Dorf und hat kein schnelles DSL, dann hat man Satellit oder man lebt in der Stadt, Hinterhof, Mehrfamilienwohnung mit Verbot von Satellit, dann hat man DSL zur Verfügung oder sogar FTTH.

Mobilfunk teilt man sich die verfügbare Bandbreite mit allen Nutzern in der jeweiligen Funkzelle.

Ja, bei den anderen Techniken teilt man sich auch Netzelemente.


Idealerweise wären die physikalischen Netze, die mit Steuergeldern ("Deutsche Bundespost") installiert wurden, einer staatseigenen Verwaltungsfirma übertragen worden, die sich um Erhalt, Ausbau und technische Upgrades kümmert; die Telefon-, Internet- und TV-Provider hätten dann die Leitungen bei der Leitungs-Firma angemietet und ihre Dienstleisung mitsamt der weitergereichten Leitungsmiete dem Kunden verkauft.

Sowas hatten wir vor der Liberalisierung: Da hatten wir ein Netz auf Standard der 3ten Welt. Enorm hohe Preise und wenig Innovation. All das wurde durch die Liberalisierung behoben.

Aber du hast recht, z.B. bei den Lizenzvergaben der Mobilfunkfrequenzen hätte man viel höhere Anforderungen an Bevölkerungs- und Flächenversorgung sowie die Qualität der Übertragung ansetzen müssen. Aber die Finanzminister wollten lieber höhere Lizenzeinnahmen.
Menü
[1.1.1] mwunsch antwortet auf JAKM
02.09.2021 19:12

einmal geändert am 02.09.2021 19:19
Benutzer JAKM schrieb:

Sowas hatten wir vor der Liberalisierung: Da hatten wir ein Netz auf Standard der 3ten Welt. Enorm hohe Preise und wenig Innovation. All das wurde durch die Liberalisierung behoben.

Haben wir teilweise immer noch (siehe meinen Hinweis zu DSL auf den Dörfern - ich hab nur Glasfaser vergessen).

Ich war gestern auf einem Workshop, dessen Ort ca. 50 Nahverkehrs-Minuten von mir entfernt war. Auf dem Weg dahin habe ich Webradio gehört - mit einigen Aussetzern. Selbst wenn ich die Tunnel als "ok, ist halt ein Tunnel" abhake (wobei es auch in Tunneln 100% Netzabdeckung geben KANN) - einige Unterbrechungen waren in freier Landschaft.
Ein Arbeitskollege war vor ein paar Jahren in Thailand. Selbst im Dschungel zwischen den Dörfern hatte er guten Netzempfang.

*edit* Ich nutze o2, max. LTE.