Benutzer diet99 schrieb:
Benutzer tdse schrieb:
Der Mehrwert liegt im Upload (40 MBit ist einfach zu wenig für
Hallo Zusammen, auch bei uns "wütet" die Deutsche Glasfaser, das Thema hatte auch ich medial zusammen gefasst: https://merkst.de/deutsche-glasfaser-was/
Anfangs stand ich dem Ganzen extrem kritisch gegenüber und bei 250 MBit/s ist wirklich der asynchrone Upstream das einzige Problem. Weil ich aber nicht alles im Internet auslagern muss, ist es gegenüber 1 MBit/s schon ein deutliches Plus und reicht, wenn man Fotos in Artikeln hochladen will. Klar, bei Cloudlösungen oder Virtualisierung reicht das nicht, aber 90 % der Privatnutzer wird ohnehin nur streamen. Natürlich steigen die Anforderungen, das ist klar, aber ein Vergleich mit vor 20 oder gar 30 Jahren hinkt etwas. In den letzten 10 Jahren hat sich der tatsächliche Bedarf nicht so wirklich erhöht, beim Videostreaming sind es höhere Auflösungen, die aber einher mit besseren Kompressionsverfahren gehen. Sprachassistenten sind auch nicht der Datenfresser und schaut man sich mal die Begründungen der DG an, ist das schon haarstreubend. Hier führt man gerne Smart Home an, aber ein gutes Smart Home System würde sicher nicht den ganzen Tag alles ins Netz streamen.
Mit den 100 MBit/s wird man heutzutage sicherlich lange noch auskommen können, ich würde mir aber einen synchronen Upload wünschen. Was viele hingegen vergessen, sind die reellen Datenanbindungen im Netz. Da wird schnell mit Gigabits beworben und Leistungsmessungen am Backbone bestätigen das auch, aber im verwobenen Netz werden diese Bandbreiten kaum realistisch erreicht, selbst nicht bei Clouds. Die MagentaCLOUD reicht da schon als Beispiel, auch hier wird meine verfügbare Bandbreite kaum ausgereizt.
Ich denke, dass wir uns einig sind, dass man in der Vergangenheit viel falsch gemacht hat. Das physische Telekommunikationsnetz hätte bei der Privatisierung nie in die Hände der Telekom gehört, hier wurde zu lange aus wirtschaftlichen Gründen blockiert, die Quittung dafür haben wir heute. Aber das heißt ja auch wiederum nicht, dass jeder Privatanbieter einfach irgendwie ausbauen können sollte, wie man will. Die DG hat mir nach dem Einstieg von Thorsten Dircks mehr Controlling zugesichert, das scheint laut obigem Artikel noch keine Praxis zu sein.
Im Ergebnis habe ich mich auch gegen die DG entschieden, denn wenn ich auch in die Vergangenheit schauen darf, gab es immer schnelleres Internet. Ich bin davon fest überzeugt, dass wenn ich mich nicht hier und heute für einen Glasfaseranschluss entscheiden werde, trotzdem in 10 Jahren schnelleres Internet bekommen werde. Sei es durch 6G oder drahtlose Hübs per Richtfunkstrecke, die kein mühsames Aufschachten der Grundstücke mehr erfordert. Glasfaser ist ohne Frage zukunftssicher, aber genauso wie wir nicht wissen, welche Bandbreiten wir in 20 Jahren brauchen, wissen wir auch heute nicht, welche besseren Technologien uns erwarten werden, die vielleicht auch Glasfaser obsolet machen könnte. Zukunftssicher ist Trenching außerdem auch nicht, wehe dem, dessen Nachbar einen Gasanschluss beauftragt und die Tiefbaufirma nicht weiß, was unter dem Bürgersteig verlegt wurde...