Thread
Menü

Handy Verbot am Steuer und was ist mit der Zigarette?


07.06.2022 19:41 - Gestartet von AH84
einmal geändert am 07.06.2022 20:05
Ich stimme voll zu, dass man ein Handy am Steuer nicht bedienen sollte bzw. darf, da es tatsächlich im Straßenverkehr ablenkt und Unfälle verursacht. Was ich aber nicht verstehe, warum ist die Zigarette am Steuer erlaubt? Die Gefahr einer Zigarette im Straßenverkehr ist meiner Meinung nach genauso wie bei einem Handy. Bei einer Zigarette wird man abgelenkt durch: a.) Zigarettenschachtel suchen b.) Zigarette mit beiden Hände aus der Schachtel ziehen c.) Feuerzeug suchen d.) Zigarette anzünden e.) tränende Augen durch den Qualm f.) Autoinsassen werden passive Raucher und dadurch gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen g.) runterfallen von Asche und Glut h.) Zigaretten werden oft aus dem Fenster geschmissen. Wenn man schon für Sicherheit im Straßenverkehr ist und diese mit Geldbußen + Punkten ahndet, dann aber auch gerecht für alles was die Fahrer ablenkt wie z.B. auch eine Zigarette. Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?
Menü
[1] 1franke antwortet auf AH84
07.06.2022 20:35
Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?

Durch die Nutzung des Smartphones gibt es nach entsprechenden Statistiken mehr Verkehrstote als durch einen zigarettenrauchenden Fahrer. Mehr muss ich nicht sagen.
Menü
[1.1] AH84 antwortet auf 1franke
07.06.2022 22:00

einmal geändert am 07.06.2022 22:08
Benutzer 1franke schrieb:
Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?

Durch die Nutzung des Smartphones gibt es nach entsprechenden Statistiken mehr Verkehrstote als durch einen zigarettenrauchenden Fahrer. Mehr muss ich nicht sagen.
Hier muss ich Ihnen widersprechen, da es Untersuchungen gibt, die eindeutig das Rauchen am Steuer als erhebliches Risiko wie beim Handy einstuft.

Verkehrsrisiko
Wiesbaden (AP/dpa) Raucher verursachen 50 Prozent mehr Verkehrsunfälle als Nichtraucher und begehen 46 Prozent mehr Verkehrsdelikte. Dies habe eine amerikanische Studie nachgewiesen, berichtete gestern das R+V-Infocenter für Sicherheit und Vorsorge. Dies gelte unabhängig von Alter, Alkoholkonsum und Verkehrserfahrung.
Rauchen bewirkt nämlich eine verstärkte Produktion von Tränenflüssigkeit. Die Augenlider schließen sich häufiger, was die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Durch das Inhalieren des Tabakrauchs gelangt außerdem Kohlenmonoxid in den Körper, wodurch sich die Sauerstoffaufnahme vermindert. Deswegen ermüden Raucher schneller, haben verminderte Reflexe und ein geringeres Konzentrationsvermögen. Rauchen erhöht zugleich die Pulsfrequenz sowie den Blutzuckerspiegel und veranlaßt einen stärkeren Adrenalinausstoß. Auch diese Streßsymptome bedeuten geringere Leistungsfähigkeit.
Außerdem zeigen Raucher erwiesenermaßen eine höhere Risikobereitschaft im Verkehr. Sie legen beispielsweise seltener den Sicherheitsgurt an als Nichtraucher. Das Anzünden der Zigarette, das Abstreifen der Asche, das Löschen der Zigarette lenken zudem die Konzentration des Fahrers vom Verkehr ab. Kleinere Mißgeschicke wie die auf den Boden gefallene Zigarette oder im Ascher weiterglimmende Reste zwingen den Fahrer, den Verkehr kurzzeitig aus den Augen zu lassen. In nur drei Sekunden aber legt ein Wagen bei Tempo 130 schon 100 Meter zurück quasi im Blindflug. Bei einem Unfall kann der nach der heruntergefallenen Zigarette suchende Fahrer seinen Kaskoversicherungsschutz verlieren, wenn er grob fahrlässig gehandelt hat, warnt die R+V-Versicherung.
Hingegen ist mehr Schnee und Glatteis von Vorteil für die Verkehrssicherheit. Nach Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes gibt es in diesem Jahr voraussichtlich rund 8.700 Verkehrstote, acht Prozent weniger als 1995. Das sei der niedrigste Wert seit 1953. Um sechs Prozent, auf 483.000 Menschen, sank die Zahl der Verletzten. Als Grund gaben die Statistiker vor allem die schlechten Witterungsbedingungen zu Jahresbeginn an. Auf Glatteis und Schnee hätten Autofahrer mit besonders umsichtiger Fahrweise reagiert.
(Quelle: https://taz.de/!1424897/)

Auch wenn die Zahl der Raucher in der Statistik unter dem der Handy Nutzer liegt, sind diese dennoch Schutzwürdig und nach der Gleichbehandlung zu berücksichtigen.

Was ich damit meine ist, wenn im Jahr 500 Tote durch Handynutzung zu verzeichnen sind (Beispielwert) und 100 davon weniger (400) durch Raucher, dann kann der Gesetzgeber doch nicht die einen bestrafen und die anderen nicht, nur weil diese statistisch unter einer bestimmten Minderheit liegt.

Meiner Meinung nach, sollte man was die Sicherheit im Straßenverkehr angeht Gleichberechtigt handeln und alles was durch Ablenkung zur Gefahr werden kann verbieten. Natürlich geht es nicht um statistische Minderheiten wie popeln in der Nase oder Fingernägel kauen, wenn diese überhaupt in einer Statistik auftauchen :-)
Menü
[1.1.1] foobar99 antwortet auf AH84
08.06.2022 14:46
Benutzer AH84 schrieb:
Benutzer 1franke schrieb:
Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?

Durch die Nutzung des Smartphones gibt es nach entsprechenden Statistiken mehr Verkehrstote als durch einen zigarettenrauchenden Fahrer. Mehr muss ich nicht sagen.
Hier muss ich Ihnen widersprechen, da es Untersuchungen gibt, die eindeutig das Rauchen am Steuer als erhebliches Risiko wie beim Handy einstuft.

Die genannte Untersuchung betrachtet aber Raucher und nicht das Rauchen am Steuer. Dinge wie höhere Risikobereitschaft von Rauchern lassen sich nicht durch ein Rauchverbot am Steuer beeinflussen, von daher müsste man das sauber trennen.

Außerdem ist die Studie nicht genannt (a la "die Wissenschaft hat festgestellt ") und von 1996. Damals gab es in Autos noch serienmäßig Aschenbecher und keine Assistenzsysteme.

Sicherlich wird es Unfälle durch Rauchen geben, genauso wie durch Gespräche über Freisprechanlagen, Hörbücher, Autos mit Touchscreen oder Essen und Trinken während der Fahrt. Ob das alles häufig genug ist, um ein eigenes Gesetz zu rechtfertigen, wage ich ohne Zahlen aber zu bezweifeln.
Menü
[2] machtdochnichts antwortet auf AH84
08.06.2022 11:40
Benutzer AH84 schrieb:
Oder habe ich einen Denkfehler....


Ja, hast du.

und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?

Nein, sind sie nicht.

Deine Beispiele sind an den Haaren herbeigezogen.
Deine eindeutigen amerikanischen Untersuchungen auch.



PS: Ich bin Nichtraucher!
Menü
[3] Uwe 64 antwortet auf AH84
08.06.2022 17:24
Früher konnte man eine Eingabe an Honecker machen. Mach mal eine Eingabe an Scholz. Schicke ihn doch mal einen Brief zum Thema mit deiner Sicht zum Thema.
Menü
[4] telekomflüchtling antwortet auf AH84
09.06.2022 09:18
Benutzer AH84 schrieb:
Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?
Nein, definitiv kein Denkfehler!
Allerdings unglücklich, dass du eine Gruppe genannt hast, die ohnehin unter Generalverdacht für alles mögliche steht.
Neben den von dir beschriebenen Ablenkungen gibt es ja noch unzählige weitere Tätigkeiten, die während der Fahrt ausgeübt werden und nichts mit dem Autofahren zu tun haben: Da wird von Mutti nach der unter dem Sitz verschwundenen Spielzeug gesucht, da wird der Lieferschein für den nächsten Kunden noch mal gecheckt, da wird das make up im Rückspiegel kontrolliert, u.s.w., u.s.w. .... Unglücklicherweise sind es meistens auch die Verkehrsteilnehmer, die ohnehin schon Probleme mit der Bewältigung des komplexen Verkehrsgeschehens haben. Ob die Kontrollen diese Probleme eindämmen können, sei mal dahingestellt, denn die in den Jahrzehnten gesunkenen Unfallzahlen sind Wirkung der verbesserten Technik in unseren Fahrzeugen -wenn man sich noch an Autos ohne Servolenkung und -bremse auf Diagonalreifen erinnern kann- und nicht die Abschreckung der Blitzer.