Benutzer 1franke schrieb:
Oder habe ich einen Denkfehler und die Zigarette ist im Straßenverkehr wie ein Handy garnicht zu vergleichen?
Durch die Nutzung des Smartphones gibt es nach entsprechenden Statistiken mehr Verkehrstote als durch einen zigarettenrauchenden Fahrer. Mehr muss ich nicht sagen.
Hier muss ich Ihnen widersprechen, da es Untersuchungen gibt, die eindeutig das Rauchen am Steuer als erhebliches Risiko wie beim Handy einstuft.
Verkehrsrisiko
Wiesbaden (AP/dpa) Raucher verursachen 50 Prozent mehr Verkehrsunfälle als Nichtraucher und begehen 46 Prozent mehr Verkehrsdelikte. Dies habe eine amerikanische Studie nachgewiesen, berichtete gestern das R+V-Infocenter für Sicherheit und Vorsorge. Dies gelte unabhängig von Alter, Alkoholkonsum und Verkehrserfahrung.
Rauchen bewirkt nämlich eine verstärkte Produktion von Tränenflüssigkeit. Die Augenlider schließen sich häufiger, was die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Durch das Inhalieren des Tabakrauchs gelangt außerdem Kohlenmonoxid in den Körper, wodurch sich die Sauerstoffaufnahme vermindert. Deswegen ermüden Raucher schneller, haben verminderte Reflexe und ein geringeres Konzentrationsvermögen. Rauchen erhöht zugleich die Pulsfrequenz sowie den Blutzuckerspiegel und veranlaßt einen stärkeren Adrenalinausstoß. Auch diese Streßsymptome bedeuten geringere Leistungsfähigkeit.
Außerdem zeigen Raucher erwiesenermaßen eine höhere Risikobereitschaft im Verkehr. Sie legen beispielsweise seltener den Sicherheitsgurt an als Nichtraucher. Das Anzünden der Zigarette, das Abstreifen der Asche, das Löschen der Zigarette lenken zudem die Konzentration des Fahrers vom Verkehr ab. Kleinere Mißgeschicke wie die auf den Boden gefallene Zigarette oder im Ascher weiterglimmende Reste zwingen den Fahrer, den Verkehr kurzzeitig aus den Augen zu lassen. In nur drei Sekunden aber legt ein Wagen bei Tempo 130 schon 100 Meter zurück quasi im Blindflug. Bei einem Unfall kann der nach der heruntergefallenen Zigarette suchende Fahrer seinen Kaskoversicherungsschutz verlieren, wenn er grob fahrlässig gehandelt hat, warnt die R+V-Versicherung.
Hingegen ist mehr Schnee und Glatteis von Vorteil für die Verkehrssicherheit. Nach Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes gibt es in diesem Jahr voraussichtlich rund 8.700 Verkehrstote, acht Prozent weniger als 1995. Das sei der niedrigste Wert seit 1953. Um sechs Prozent, auf 483.000 Menschen, sank die Zahl der Verletzten. Als Grund gaben die Statistiker vor allem die schlechten Witterungsbedingungen zu Jahresbeginn an. Auf Glatteis und Schnee hätten Autofahrer mit besonders umsichtiger Fahrweise reagiert.
(Quelle: https://taz.de/!1424897/)
Auch wenn die Zahl der Raucher in der Statistik unter dem der Handy Nutzer liegt, sind diese dennoch Schutzwürdig und nach der Gleichbehandlung zu berücksichtigen.
Was ich damit meine ist, wenn im Jahr 500 Tote durch Handynutzung zu verzeichnen sind (Beispielwert) und 100 davon weniger (400) durch Raucher, dann kann der Gesetzgeber doch nicht die einen bestrafen und die anderen nicht, nur weil diese statistisch unter einer bestimmten Minderheit liegt.
Meiner Meinung nach, sollte man was die Sicherheit im Straßenverkehr angeht Gleichberechtigt handeln und alles was durch Ablenkung zur Gefahr werden kann verbieten. Natürlich geht es nicht um statistische Minderheiten wie popeln in der Nase oder Fingernägel kauen, wenn diese überhaupt in einer Statistik auftauchen :-)