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Wie üblich ungenauer und damit ärgerlicher Füllartikel


18.07.2022 11:57 - Gestartet von little-endian
Also wenn man schon ein bis zum Exzess durchgekautes Thema, an das wohl nur noch die unsäglichen, sich im Kreis drehenden Diskussionen zur Vorratsdatenspeicherung oder zum Tempolimit herankommen, aus der Mottenkiste holt, könnte man sich wenigstens einmal um physikalische Akkuratesse und naheliegende Erwägungen bemühen.

So sollte grundsätzlich einmal die Frage eingeworfen werden, worin sich die von Mobilfunk & Co. verwendete nichtionisierende Strahlung eigentlich von sichtbarem Licht unterscheiden soll, welche dazu noch im Bereich von Terahertz "funkt" und ganz offensichtlich ebenfalls eine positive Nettobilanz im Form des ermöglichten Sehens aufweist, auf Kosten der auch hier auftretenden Absorptionswärme etwa auf der Netzhaut.

"Zwar habe man in früheren Studien, als die Geräte noch sehr groß waren und sehr starke elektromagnetische Felder hatten, diese Zusammenhänge beobachtet, so Weg-Remers."

Auch wieder so eine völlig nebulöse Aussage, die keinen echten Informationsgehalt hat. Auch sehr starke elektronische Felder ohne ionisierenden Anteil haben offenkundig keinerlei Auswirkung, die über den unbeschrittenen thermischen Effekt hinausginge. Dass da eine Ratte in Studie xy vielleicht erkrankte, weil sie schlichtweg wärmer wurde, mag ja sein, beweist jedoch eben keinerlei nichthermische Zusammenhänge.

"Trotzdem: Obwohl die Datenlage in der Forschung belastbar sei, wolle man in der Forschung weitere Ergebnisse abwarten, um die 'Restunsicherheit' zu verringern, sagt Julia Ketteler vom BfS. Das liege an der langen Laufzeit mancher Studien und der wissenschaftlichen Arbeitsweise an sich: Es sei schlichtweg unmöglich, zu beweisen, dass ein Risiko gar nicht existiert."

Der letzte Satz trifft eine wahre Aussage, womit sich aber die rhetorische Frage stellt, wie viele im Grunde unnötige und kostenträchtige Studien man denn noch durchführen möchte, um die zu beruhigen, die nicht zu beruhigen sind, da der Rationalität nicht zugänglich.

"Und was ist mit der 5G-Technologie? Die bringt nicht nur ganz neue Übertragungsgeschwindigkeiten mit sich, sondern auch neue Frequenzen."

Spätestens hier wird es ärgerlich, denn völlig unabhängig von Glaubensbekenntnissen zur etwaigen (Un)Schädlichkeit nervt dieser infantile und technisch unsinnige Stil - es gibt bei 5G per se keine "neuen Frequenzen". Erstens geht es hier eher um Frequenzbereiche, nachdem sich über eine isolierte Sinusschwingung mit Bandbreite null keine Informationen übertragen lassen und zweitens gibt es die starre Kopplung von Mobilfunkgeneration n zu Bändern i überhaupt nicht. 5G kann genauso Frequenzbereiche nutzen, die über den von den bisherigen bekannten liegen oder auch darunter, wobei selbst das populäre Band n78 um 3,5 GHz herum immernoch um Größenordnungen von bis zu Faktor 1000 unter dem des sichtbaren Lichts liegt. Eine Tatsache, die man für die breite Masse, die offenkundig auch grundlegendsten Schulstoff erfolgreich verdrängt zu haben scheint, nicht oft genug erwähnen kann.