Benutzer TechNick schrieb:
Wenn man 1/2 Jahr nach Erfüllung immer noch 960 Stationen im Rückstand ist, und "immer noch optimistisch ist", gibt es nur zwei Möglichkeiten:
-Völlige Realitatsverweigerung
oder -Insiderdeals mit der Bundesnetzagentur.
Wohl Ersteres. Ich habe den Aufbau eines weiteren Mobilfunknetzes durch die 1&1 von Anfang an scharf kritisiert. Es macht wirtschaftlich absolut keinen Sinn.
Nach derzeitiger Planung (!) möchte das Unternehmen also in knapp sieben Jahren gerade einmal 50 % der Bevölkerung versorgen. In sieben Jahren! Und nach derzeitiger Planung!
Wie um alles in der Welt will dieses Unternehmen damit jemals Geld verdienen? Der Aufbau eines flächendeckenden Mobilfunknetzes in Deutschland kostet Unsummen. Wahrscheinlich kann kaum jemand die tatsächlichen Kosten dafür seriös schätzen. Es werden sehr, sehr, sehr viele Milliarden sein. Und dann natürlich noch zusätzlich über 1 Milliarde, die man dem gierigen Staat bei der Versteigerung in den Rachen geworfen hat.
Dabei werden die Margen wohl auch zukünftig allen Schätzungen nach sehr niedrig bleiben. Das hat mit den hohen Kosten aber eben auch mit dem Wettbewerb zu tun. Hier kann man als Unternehmen also nur durch Skaleneffekte Geld verdienen. Die hat 1&1 aber nicht und wird sie selbst in sieben Jahren noch nicht haben.
Also nochmals meine Frage, die mir natürlich 1&1 weder beantworten wird noch beantworten kann, wie dieses Unternehmen jemals in diesem Bereich Geld verdienen will. Der Mobilfunkbereich von 1&1 wird verkauft werden. Dazu muss man glaube ich kein Hellseher sein. Das gilt zumindest dann, wenn sich ein Käufer findet, der dermaßen mutig ist, sich das an zu tun.
Ich frage mich nur, warum die Aktionäre dies mitmachen? Ja, Herr Dommermuth hat eine Aktienmehrheit, mit der er quasi alle Entscheidungen durchdrücken kann. Aber dennoch gibt es genügend andere Aktionäre. Und die Welt sähe für dieses Unternehmen deutlich anders aus, würde sich der Rest der Aktionäre, das dürften über 30 % sein, auf den Hauptversammlungen gegen den Vorstand stellen. Aber nichts davon kann man im Abstimmungsverhalten der zurückliegenden Hauptversammlungen erkennen. Dort kamen für alle Vorschläge des Vorstandes beziehungsweise Aufsichtsrates Mehrheiten kurz unter den Wahlergebnissen von Nordkorea zusammen.
Ich besitze keine Aktien des Mutterkonzerns. Also braucht es mich auch nicht zu interessieren. Ich frage mich halt nur immer, wie jemand in ein solches Unternehmen Geld investieren kann und nicht erkennt, wie das enden wird.
Jeder, der Short Optionen auf die Aktie des Unternehmens gekauft hat, dürfte nun wohl schon reich sein. Denn die Kursentwicklung von United Internet, dem Mutterkonzern, spricht Bände. Circa -50 % innerhalb eines Jahres. -65 % innerhalb der letzten drei Jahre. Das muss man schaffen. Herzlichen Glückwunsch Herr Dommermuth! Das Positive an der Sache, ihn trifft es persönlich am meisten.