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unbelegte Widersprüche


03.03.2024 13:38 - Gestartet von little-endian
"Müller widersprach dem Bericht zufolge Befürchtungen, der Digital Service Act könne zur Zensur von sozialen Netzwerken missbraucht werden."

Abgesehen davon, dass man "Befürchtungen" schwerlich "widersprechen" und sie allenfalls für unbegründet halten kann (denn die hat man im Zweifel oder auch nicht) wäre es schön, wenn der pauschalen Beschwichtigung denn auch Argumente beigefügt werden würden.

So ist genau das nämlich sehr wohl zu erwarten, wobei bereits das pauschale Verbot des Senders RT mehr als fragwürdig ist, beschneidet man an dieser Stelle letztlich genau jene Freiheitsrechte, die man im Westen sonst ach so hoch hält. Dies recht unabhängig von dessen sicherlich streitbaren Inhalten seitens russischer Medien.
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[1] sonate antwortet auf little-endian
03.03.2024 16:18
Benutzer little-endian schrieb:

So ist genau das nämlich sehr wohl zu erwarten, wobei bereits das pauschale Verbot des Senders RT mehr als fragwürdig ist, beschneidet man an dieser Stelle letztlich genau jene Freiheitsrechte, die man im Westen sonst ach so hoch hält. Dies recht unabhängig von dessen sicherlich streitbaren Inhalten seitens russischer Medien.

Es gibt keine bedingungslose Meinungsfreiheit. Im Grundgesetz ist aus geschichtlich nachvollziehen Gründen eine wehrhafte Demokratie definiert worden. In dieser gilt der Grundsatz, dass Feinden der Demokratie gegenüber keine Toleranz gilt und man entsprechende Rechte beschneiden kann und muss. Philosophisch kennt man das auch unter dem Begriff des Toleranz Paradoxon von
Karl Popper.

Warum Demokratiefeine immer wieder für sich selbst Rechte unanspruch nehmen wollen, die sie selbst nicht respektieren und gar abschaffen wollen, ist daher schwer nachvollziehbar und muss eine starke kognitive Dissonanz erzeugen.
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[1.1] voltaire antwortet auf sonate
04.03.2024 15:50
Benutzer sonate schrieb:

Warum Demokratiefeine immer wieder für sich selbst Rechte unanspruch nehmen wollen, die sie selbst nicht respektieren und gar abschaffen wollen, ist daher schwer nachvollziehbar und muss eine starke kognitive Dissonanz erzeugen.

Vollkommen richtig! Hinzu kommt, dass die Meinungsfreiheit dort endet, wo die Menschenwürde missachtet wird. Selbst in den USA, in denen Meinungsfreiheit sehr weit ausgelegt wird und so ziemlich alles öffentlich gesagt werden darf (bis hin zu NS-Verherrlichung), ist die "diffamation" eine (ggf. vor Gericht mit Schadensersatzansprüchen) einklagbare Grenze.