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Google knows you/Gläserner Kunde


20.01.2009 10:15 - Gestartet von SCO90210
Kauft euch das Google Handy, damit ihr Google noch das letzte Geheimnis freiwillig mitteilen könnt. Hoffe ihr nutzt auch die Google Produkte im Internet (Suchmaschine, G Earth , G Mail). Am besten alle Menschen machen ein ausführliches Profil im Internet, damit jeder jedes unserer Geheimnisse kennt. Datenschutz ade.
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[1] iPhone antwortet auf SCO90210
20.01.2009 10:28
Am besten alle Menschen machen ein ausführliches Profil im Internet, damit jeder jedes unserer Geheimnisse kennt.

Das ist doch schon längst Realität; mit studiVZ, MySpace, wer-kennt-wen, lokalisten, Facebook etc. ist doch heute schon jeder präsent im Netz. Ich denke, dass der Anteil der 14-29 jährigen, die ein eigenes Profil im Internet haben, hierzulande bei über 80% liegt. Ich kenne zumindest niemanden, der noch nicht "drin" ist; mich natürlich nicht ausgeschlossen, bin in mehreren Netzwerken dabei.
Zu denken, dass nur Google Daten sammelt, wäre sehr naiv; alle machen das. Auch Apple, Microsoft, Telekom, Vodafone und alle anderen Konzerne auch.

Hier ein interessanter, aktueller Artikel im Stern:
www.stern.de/computer-technik/internet/:Selbst-Datenschutz-Nackt-Netz/651698.html

Aber was willst du tun? Soll ich mich deswegen aus dem studiVZ abmelden? Dadurch würde mir viel Spaß verloren gehen, denn unter den jungen Menschen ist das mehr als angesagt und wer nicht drin ist, dem fehlt wirklich was. Kaum zu glauben, aber ist so. Man muss nur wissen, was man alles preis gibt. Wenn ich überlege, was ich für Sachen und Bilder in meinen Profilen habe... Absoluter Horror für jeden Datenschützer :-)
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[1.1] Martin Ramsch antwortet auf iPhone
20.01.2009 15:25
"iPhone" schrieb:
Am besten alle Menschen machen ein ausführliches Profil im Internet, damit jeder jedes unserer Geheimnisse kennt.

Was SCO90210 da ironisch schreibt, ist doch aber richtig! Nämlich dass man – also jeder, ich und auch Du – sich zumindest _bewusst_ sein sollte, wie es mit dem Datenschutz aussieht, und verstehen, dass mangelnder Datenschutz ein wachsendes Problem ist.

Daran ändert auch nichts, dass in Bezug auf den Datenschutz in der heutigen Praxis leider oft recht sorglos bis fahrlässig verfahren wird.

Das ist doch schon längst Realität; mit studiVZ, MySpace, wer-kennt-wen, lokalisten, Facebook etc. ist doch heute schon jeder präsent im Netz. [...]
Zu denken, dass nur Google Daten sammelt, wäre sehr naiv; alle machen das. Auch Apple, Microsoft, Telekom, Vodafone und alle anderen Konzerne auch.

Das macht das Problem bezüglich Google doch nicht kleiner, sondern zeigt im Gegenteil, wie sehr es nötig ist, mehr Bewusstsein für den Schutz der eigenen Daten – und letztlich der eigenen Person(!) – zu wecken. Und sich dafür einzusetzen, dass der Datenschutz beachtet wird!

Diese unlogische, komische Denkweise fällt mir immer wieder negativ auf: wenn es andere Problemfälle gibt, wird das genannt, um den konkreten Problemfall zu relativieren und im Effekt von ihm abzulenken.
Dafür gibt's (leider) ewig viele Beispiele.

Hier ein interessanter, aktueller Artikel im Stern: www.stern.de/computer-technik/internet/:Selbst-Datenschutz-Nackt-Netz/651698.html

Guter Artikel!

Aber was willst du tun? Soll ich mich deswegen aus dem studiVZ abmelden? Dadurch würde mir viel Spaß verloren gehen, denn unter den jungen Menschen ist das mehr als angesagt und wer nicht drin ist, dem fehlt wirklich was. Kaum zu glauben, aber ist so.

Widerspruch! Ich beobachte in meinem Freundeskreis und an der Uni eher den Gegentrend, dass viele sich wieder aus den Social-Networks verabschieden bzw. zumindest sie weniger nutzen, und wieder mehr "offline" machen. Weil die online verbrachte Zeit einfach doch schnell ausufert und erlebnisarm zugleich ist, das ist einfach zu wenig Spaß für zu viel Aufwand.

Deshalb ja! Auch Abmelden wäre 'ne _realistische_ Möglichkeit!

Man muss nur wissen, was man alles preis gibt.

Und das unterstreiche ich auch sofort als den wichtigsten Grundsatz: man sollte sich immer ganz klar drüber sein, was man wem zeigt. Und verstehen, wo und wie lange die Infos dann zu finden sein werden.

Oft ist das nämlich "weltweit" und "für immer". Da sollte man wirklich gut überlegen, was man preisgibt.

Besonders schwer ist dabei auch noch, dass man auch versuchen sollte, sich seine eigene Zukunft vorzustellen. Denn wenn Dir mit 28 Deine Forenbeiträge von vor 5 Jahren schaden, ist's ja schon zu spät ...

Wenn ich überlege, was ich für Sachen und Bilder in meinen Profilen habe... Absoluter Horror für jeden Datenschützer :-)

Den Datenschützern bist Du persönlich vermutlich nicht so wichtig ...
Dir selbst sollte es unbehaglich werden! In dem Fall geht's ja um Folgen für Dich.

Als ich für meine WG mal zu einem potentiellen neuen Mitbewohner recherchiert habe, haben wir _so_ viel, teils ziemlich persönliches über Krankheiten und so gefunden, dass meine Mitbewohnerin einen echten "Datenschock" bekommen hat. Da am konkreten Beispiel wurde ihr erst klar, was das bedeutet, wenn man mit der E-Mail-Adresse aus dem einen Forum die Kleinanzeige mit der Telefonnummer findet, über die wiederum die Adresse und den echten Namen, und so weiter und so fort. Sie hat dann die nächsten Stunden damit verbracht, in ihren zahlreichen Profilen aufzuräumen und zu löschen. :)

Ciao,