Benutzer Rotbaertchen schrieb:
Hier gerät einiges durcheinander: Offenbar gibt es in Deiner Gegend Überlastungserscheinungen, wie Du ja selbst schreibst. Bei schlechtem Ausbauzustand ist das durchaus möglich, das hat jedoch sehr wahrscheinlich nichts mit einer Drosselung oder Bandbreitenbeschränkung durch die Telekom zu tun. Das hört sich alles nach den üblichen Gerüchten an, die dann kursieren.
Wenn Du nun eine höhere Bandbreite - vermutlich durch VDSL? - bekommst, dann besteht ja nicht wirklich ein Problem. Die neuen Nachbarn werden das auch gebucht haben. Kein Wunder, dass die zufrieden sind.
Die entscheidende Frage ist, wo das Nadelöhr für einige Ports sitzt. Daneben ist alles andere Spekulation.
Inzwischen bin ich zur Überzeugung gekommen, dass die Telekom die Bandbreite der Fremdanbieter drosselt. Ich zitiere die Aussage eines - höchstwahrscheinlich - Mitarbeiters der Telekom zu diesem Thema:
„Mit dem Recht des Netzeigentums.
Mal angenommen, das Netz gehöre dir!
Du hast darauf nun eigene Kunden zu versorgen, wärest aber gleichzeitig durch die RegTP dazu verpflichtet, deiner Konkurrenz eine Mitnutzung deiner Kapazitäten für ein deutlich geringeres Entgelt bereitzustellen....
Würdest du dann nicht zuerst deine eigenen Kunden, die dir deinen Hauptumsatz bescheren, zufriedenstellen und die versprochenen Leistungen einzuhalten? Was dann an Kapazität übrig bleibt, das können sich die Konkurrenten ja untereinader für Ihre Kunden aufteilen.
Oder würdest du zuerst die Kunden deiner Mitbewerber zufrieden stellen, damit deine eigenen Kunden Probleme haben und zur Konkurrenz wechseln - womit dein Umsatz natürlich wegbricht....
Ich nutze, was ich für die eigenen Leistungen benötige erst einmal selbst. Was übrig bleibt, kann ich dann noch anderweitig bereitstellen.“
Und weiter:
„die unveränderten Zuleitungen für das Haus und somit auch für die einzelnen Wohnungen haben (je nach Alter) ihre Dämpfungen und maximal möglichen Bandbreiten. Den Leitungen ist es egal, welcher Provider seine Daten darüber schickt. Wenn die Kapazität erschöpft ist, ist eben Ende. Und wenn Ende ist, bleibt als Sofortmassnahme nur, bestimmte Daten zu priorisieren. Das führt uns zur eingangs genannten Theorie, dass eigene Kunden priorisiert werden könnten, um die vertraglich vereinbarten Bedingungen des Anschlusses zu erfüllen. Vielleicht sind aber die nächsten Knoten mit der Gesamtlast durch den steigenden Multimediakonsum überfordert und können es technisch ohne Aufrüstung nicht schaffen. Auch dann müsste hier eine Priorisierung stattfinden - bis die Knoten dem höheren Bedarf angepasst werden. Als Netzbetreiber muss ich schon nachrechnen, ob die Erweiterung/Modernisierung eines Netzabschnittes und die damit verbundenen Kosten sich bei der vorhandenen Anzahl eigener Kunden rechnen. Es wird wohl niemand sein Leitungsnetz ausbauen, nur um die Kunden seiner Konkurrenten zu erfreuen.“
Wenn das wirklich die Telekom Wirtschaftsphilosophie wäre, was ich für durchaus möglich halte, da steht die im klaren Widerspruch mit der Zugangsregulierung des Telekommunikationsrechtes, die in den §§ 19, 21 TKG jegliche Diskriminierung der anderen Marktteilnehmern (also auch die Priorisierung eigener Interessen) ausdrücklich verbieten.Somit ist eine Drosselung der Fremdanbieter durch Telekom illegal.
Eine Feststellung der örtlichen Kapazitäten und Möglichkeiten stellt heutzutage kein Problem dar. So handelte vor drei Jahren auch mein Anbieter, der mir erst nach dem ausführlichen Testen den gegenwärtigen Vertrag angeboten hat.
Da Telekom in ihrem Zirkus mehr Plätze als technisch möglich sind verkauft, und wie sie ihre eigenen Kunden austricksen versucht, habe ich persönlich in neunzigern Jahren mit meinem damaligen Internet-Provider T-online erfahren: Als der T-online Zugang so überlastet wurde, dass keine Verbindung mehr möglich war, anstatt die Überlastung zu zugeben, beschäftigte die schlaue T-online Zugangssoftware mit der Fake-Meldung „Der Kennwort und/oder das Passwort waren nicht korrekt, geben sie diese erneut korrekt an“, die Kunden, obwohl beides absolut korrekt und in der T-online Software gespeichert war.
Man kann im Internet auch von anderen Telekom Tricksereien erfahren.
Und noch zu den Gerüchten: Es gibt keinen Rauch ohne Feuer und es ist durchaus möglich, dass die Telekom in vielen Fällen versucht, genauso wie VW in der Abgassache zu handeln, solange es noch geht.