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Das Internet fit machen? Das versuche ich seit nunmehr 7 Monaten, ohne erfolg!


17.01.2015 16:39 - Gestartet von solartankstelle
Seit ich meine letzte Telefonrechnung gesehen habe muss ich jetzt einfach eine unglaubliche aber wahre und vor allem beweisbare Geschichte erzählen:

Vorweg: Wir sind seit über 40 Jahre Kunde bei der Telekom, hatten einen analogen und seit dem 1.11.1995 einen ISDN-Anschluss mit 6 Telefonnummern. Dann etwa vor 15 Jahren hatten wir mit unserem Internetzugang zu 1&1 gewechselt, da uns von dieser Firma wesentlich günstigere Konditionen angeboten wurden. Unseren Telekom-Anschluss hatten wir jedoch nie aufgegeben, da Telefonate über das IP bei einer Datenrate von gerade einmal 1MBit kaum zu führen waren. Da wir parallel dazu auch einen relativ starken Datenverkehr hatte, ging dies nur über das Festnetz. Ankommende Anrufe wurden sowieso über das Festnetzt geführt. Dies war bis etwa Mitte 2014 die Situation, die eigentlich zufriedenstellend funktionierte.

Am 18. Mai 2014 erhielt ich dann ein Angebot der Telekom, komplett auf die neue All-IP Technik umzusteigen. Man versprach mir dabei eine Datenrate mit bis zu 6MBit, da ISDN und damit auch der NTBA und der Splitter wegfallen würden und damit die gesamte Bandbreite für IP zur Verfügung stehen würde. Begeistert nahm ich das Angebot an, bestellte das angebotene „Call & Surf Comfort“ Paket am 6. Juni 2014 und kündigte meinen Vertrag bei 1&1 zum nächst möglichen Zeitpunkt. Das war der 16. August 2014.

Natürlich wollte man mich zunächst nicht einfach bei 1&1 gehen lassen. Ein Telefonat klärte dann doch, dass 1&1 mir keine 6MBit liefern kann uns stieß in meinem Fall sogar auf Verständnis. Fristgemäß wurde mein Vertrag beendet und pünktlich am 16.8.2014 um 24:00 wurde das Internet von 1&1 abgeschaltet.

Am nächsten Tag berichtete ich dies der Telekom, erhielt auch sehr schnell Ersatzzugangsdaten und war zwei Stunden später wieder im Netz. Diese Zugangsdaten sollten solange gültig sein, bis 1&1 meinen Port freigegeben haben soll und dann würde ich sofort den bestellten Speedport erhalten. Die Freischaltung wurde mir telefonisch zum 24. August 2014 zugesagt. So die Theorie.

Ich wartete also 2 Wochen, 4 Wochen, 2 Monate. Nichts tat sich. Mehrere Anrufe von mir bei der Telekom-Hotline landeten nach Wartezeiten von bis zu 20 Minuten bei immer anderen Kundenberatern, von denen jeder mir einen andern Grund nannte, warum ich immer noch nicht den bestellten Speedport erhielt und das neue All-IP-Paket bereit gestellt wird. Mal sei von 1&1 der Port immer noch nicht freigegeben, mal wäre noch „ein Modul zu stecken“. Dann sei vergessen worden einen Bauauftrag zu erteilen usw. Auf jeden Fall will man sich seit Monaten darum kümmern. Doch nichts geschah. Am 6. Oktober 2014 erfuhr ich bei einem erneuten Anruf unter der Servicenummer der Telekom, dass kaufmännisch inzwischen alles in Ordnung wäre, technisch jedoch immer noch keine Umschaltung wegen des nicht freigegebenen Ports erfolgen könnte. Daraufhin habe ich bei 1und1 angerufen. Dort versicherte man mir, dass die Kündigung ordnungsgemäß abgeschlossen worden wäre und von Seite 1und1 es keine Probleme mit einem nicht freizugebenden Port gäbe, denn es wäre keiner mehr im Besitz von 1&1. Dies habe ich natürlich sofort der Telekom mitgeteilt, mit Angabe des Namens und der Rückrufnummer des 1&1 Mitarbeiters. Antwort der Telekom: „Wir kümmern uns sofort darum“.

Am 28. November 2014 trat dann der Supergau ein. Mein Internet war plötzlich tot! Während ich am Freitagabend über zwei Stunden mit den Mitarbeitern der Telekom telefonierte und von einem zum anderen weiter gereicht wurde, war keiner von denen in der Lage, mich wieder an das Netz anzuschließen. Zweimal wurden mir neue Zugangsdaten zugeschickt, die ich über eine andere Mailadresse und per SMS-Pin entschlüsseln konnte. Doch auch damit war kein Zugang zum Internet möglich.

Am darauffolgenden Sonntag bin ich dann mit einem Notebook und meinem mit den letzten neuen Zugangsdaten programmierten Modem/Router zu meinem Verein gefahren und habe dort über dessen DSL-Anbindung versucht in das Internet zu kommen. Hier funktionierte alles perfekt. Damit war bewiesen, dass der Fehler, wie telefonisch bereits mit einem Techniker der Telekom diskutiert, weder an meinem Rechner, noch am Router und auch nicht an den Zugangsdaten liegt.

Am nächsten Tag, das war der 1. Dezember 2014, hatte ich einen Versuch gestartet, in einem Telekom-Shop in Sinsheim mein Problem auszubreiten. Zunächst war man dort sehr freundlich, eröffnete für mich ein Ticket (was angeblich das Wichtigste sein soll), telefonierte (nach ebenfalls einer Wartezeit von gefühlten 15 Minuten) mit der Technik und versprach mir einen Techniker zu senden, der sich bei uns zu Hause darum kümmern sollte. Daraufhin hatte ich der freundlichen Dame klar gemacht, dass dies nichts bringe, da meine Router, Splitter und die Zugangsdaten, von denen ich inzwischen auch drei neue Sätze erhalten hatte, in Ordnung sind. Es war sogar so, dass bei meiner noch angeschlossenen Fritzbox DSL synchronisierte. Nur eine Verbindung kam nie zustande. Danach erntete ich nur noch Kopfschütteln. Die einzige Hilfe, die man mir noch anbieten wollte, war der Abschluss eines mobilen Internetzugangs in Verbindung mit einem Tablet-PC. Doch da verließ ich genervt den Laden mit den Worten „Da werden Sie nicht geholfen!“.

Weihnachten und kein Internet! Für unsere Firma wäre das der Supergau gewesen, wenn ich nicht ein gutes Nachbarschaftsverhältnis hätte. Ich holte mir also eine 50m Kabeltrommel aus dem Baumarkt und besorgte mir zwei Powerline-Adapter. Die Kabeltrommel liegt seitdem bei meinem Nachbarn im Untergeschoss neben seinem Router. Darin steckt der eine Adapter mit einer LAN-Verbindung zu seinem Router, auch ein Anschluss über die Telekom. Das 50m lange Kabel führt dann durch dessen Treppenhaus, durch den Briefkastenschlitz, den Gehweg entlang, zweimal zur Sicherung um einen Laternenmast gewickelt, dann über die öffentliche Straße, über meine Garageneinfahrt bis zur Garage. Dort endet es in einer Steckdose. Der andere Adapter steckt in einer Steckdose in unserem Büro. Und von dort aus geht es wieder über ein LAN-Kabel an den Switch des Firmennetzwerkes. In der Anlage dazu eine Bilderstrecke ;-) Hurra, ich war wieder im Internet!

Kurz darauf kam von der Telekom ein Schreiben, dass mein neuer Anschluss endlich zum 1.12.2014 bereit gestellt werden würde. Doch am ersten Dezember waren leider weder der bei der Telekom bestellte Speedport W 724V Typ A geliefert, noch geschah sonst etwas. Der Speedport kam dann am 3.12.2014 und ein neuer Bereitstellungstermin vom 12.12.2014 wurde genannt. Doch auch an diesem Termin tat sich nichts.

Daraufhin habe ich mehrere Schreiben, eines sogar per Einschreiben, an die Telekom nach Bonn geschickt. Sogar mit fristloser Kündigung gedroht, einem Vorschlag ggf. auf LTE umzusteigen unterbreitet. Keine Reaktion.

Dieser Zustand herrscht bis heute. Abgesehen davon, dass kurz nach Weihnachten nach einem kräftigen Schneefall das Kabel vom Schneepflug einmal aus der Steckdose in der Garage gerissen wurde und der Telekom-Router alle 2-3 Tage sich aufhängt und neu gestartet werden muss, komme ich wenigstens mehr schlecht als recht, aber immerhin, wieder ins Internet. Dazu wäre noch zu bemerken, dass seit der fehlenden Internetverbindung über meinen immer noch geschalteten ISDN-Anschluss jedes ausgehende Gespräch über die Vorwahl eines Fremdanbieters gehen muss. Meine monatlichen Telefonkosten waren noch nie so hoch wie zurzeit. Ein wieder anderer „Kundenberater“ sicherte mir zwar zu, ich bekäme diese Kosten, für die ich schließlich nicht verantwortlich bin, wieder gut geschrieben. Aber ob dies wahr wird? Na ja, warten wir es ab.

Fazit: und wenn ich nicht gestorben bin, warte ich vermutlich noch in weiteren 7 Monaten auf meine Internetverbindung!
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[1] solartankstelle antwortet auf solartankstelle
04.02.2015 11:25
Benutzer solartankstelle schrieb:
Seit ich meine letzte Telefonrechnung gesehen habe muss ich jetzt einfach eine unglaubliche aber wahre und vor allem beweisbare Geschichte erzählen:

Vorweg: Wir sind seit über 40 Jahre Kunde bei der Telekom, ....

das war mein Bericht (s. o.)

So, jetzt habe ich wieder Internet (nach 9 Wochen), dafür kann ich nicht mehr telefonieren! Und das Internet ist langsamer als zuvor, nur noch 850kBit!

Zustände wie im alten Rom!