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Schadensersatz aber nur bei Schaden!!!


05.01.2008 12:33 - Gestartet von Moneysac
Schadensersatz wird die musikindustrie aber weiterhin nur verlangen können, wenn auch ein schaden entstanden ist. das reine herunterladen eines songs verursacht noch keinen schaden (es sei denn, auch der teilweise heruntergeladene song wird bereits automatisch zum download angeboten, dies lässt sich aber bei einigen tauschbörsen deaktivieren). auch das herunterladen eines musikstücks von einem webserver verursacht keinen schaden. ein möglicher schaden entsteht indes nur beim unrechtmäßigen verbreiten von musik.

des weiteren dürfte der download eines oder einiger weniger musikstücke aus dem internet kaum für die strafverfolgung relevant sein, da hier voraussichtlich wegen geringfügigkeit eingestellt wird (wie sich die rechtssprechung hier entwickelt bleibt aber noch abzuwarten).

zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass der reine download weniger musikstücke wohl kaum ernstzunehmende risiken darstellt, da auch die musikindustrie in erster linie an denjenigen interessiert ist, die musik illegal verbreiten und somit auch einen schaden verursachen.
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[1] dirk schnabel antwortet auf Moneysac
05.01.2008 15:41
Benutzer Moneysac schrieb:
Schadensersatz wird die musikindustrie aber weiterhin nur verlangen können, wenn auch ein schaden entstanden ist.
Klagt nicht gerade die MI, dass denen ständig die Verkaufszahlen einbrechen? Warum also nicht einfach die Ursache im unerlaubten Download suchen und jeden belangen, den man erwischt.

da auch die musikindustrie in erster linie an denjenigen interessiert ist, die musik illegal verbreiten und somit auch einen schaden verursachen.
Aber vielleicht liegt ja deren Interesse auch in der Abschreckung. Und wenn man jemanden beim Pinkeln im eigenen Garten erwischt, bringt man lieber den vor den Kadi als die grossen Organisationen, die sich im Ausland verstecken und massenweise Anwälte beschäftigen.
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[2] Oetker antwortet auf Moneysac
05.01.2008 16:18
Benutzer Moneysac schrieb:
Schadensersatz wird die musikindustrie aber weiterhin nur verlangen können, wenn auch ein schaden entstanden ist.

Richtig. Versucht man die Tauschbörsen mal insgesamt und neutral zu betrachten, entsteht der MI aber überhaupt kein Schaden! Meiner Meinung nach profitiert sie sogar davon.

Über die Tauschbörsen wird nämlich grundsätzlich Musik heruntergeladen, die sich die betroffene Person ohnehin nicht gekauft hätte. Meistens wohl zum "Reinhören" in unbekannte Stilrichtungen. In diesem Fall entsteht also kein Verlust. Klar gibt es auch einige, die gezielt bestimmte CDs herunterladen, die sie sich sonst gekauft hätten. Viel häufiger ist aber sicherlich das Szenario, das jemand etwas Neues, Interessantes heruntergeladen hat und anschließend im Geschäft gezielt nach Ähnlichem fragt und dieses dann auch kauft. Meist ist das dann auch nicht nur eine CD. Dies gleicht den Verlust durch die "gezielten Downloader" mehr als aus!

Tatsächlicher Verlust entsteht der MI aber durchaus dadurch, daß aktuelle CDs von den Kiddys mittlerweile nur noch 1x pro Schule gekauft werden. Klar hätte sich auch hier nicht jeder Empfänger einer Kopie das Original gekauft, aber bestimmt einige.

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[2.1] nukumichi antwortet auf Oetker
05.01.2008 17:37
Benutzer Oetker schrieb:
Über die Tauschbörsen wird nämlich grundsätzlich Musik heruntergeladen, die sich die betroffene Person ohnehin nicht gekauft hätte. Meistens wohl zum "Reinhören" in unbekannte Stilrichtungen. In diesem Fall entsteht also kein Verlust. Klar gibt es auch einige, die gezielt bestimmte CDs herunterladen, die sie sich sonst gekauft hätten. Viel häufiger ist aber sicherlich das Szenario, das jemand etwas Neues, Interessantes heruntergeladen hat und anschließend im Geschäft gezielt nach Ähnlichem fragt und dieses dann auch kauft. Meist ist das dann auch nicht nur eine CD. Dies gleicht den Verlust durch die "gezielten Downloader" mehr als aus!

Interessante Theorie - wie kommst du darauf? Mir scheint es eher genau anders herum zu sein: Die Leute suchen in Tauschbörsen gezielt nach Musikstücken/Alben, die sie sonst kaufen müssten. Anders herum wird im stationären Geschäft eher hier und da mal reingehört, und es tritt am Ehesten das Verhalten zu Tage, das du bei den Tauschbörsennutzern vermutest. Ähnlich ist es doch beim Kauf von Elektrogeräten aller Art: Beim Mediamarkt ausgiebig probiert und angefasst, dann im Netz den günstigsten Preis herausgefunden und online bestellt.

Nuku
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[2.1.1] Oetker antwortet auf nukumichi
05.01.2008 18:41
Benutzer nukumichi schrieb:

Interessante Theorie - wie kommst du darauf? Mir scheint es eher genau anders herum zu sein

Durch Beobachtungen in meinem Umfeld. Sicherlich ist das nicht repräsentativ. Ich denke da gibt es große Unterschiede abhängig vom Alter, Geschlecht und z.B. der sozialen Situation. Mein Umfeld dürfte aber zur Hauptzielgruppe der MI gehören ;-)

Da mittlerweile fast jeder die Möglichkeit hat sich Musik auch "ohne zu bezahlen" zu beschaffen, gelten Original CDs genau wie auch DVDs auch als "Statussymbol". Diesen Trend begrüße ich zwar nicht, er ist aber nunmal da. Viele sind halt stolz auf ihren Geschmack und zeigen, daß sie dafür auch genug Geld haben. Kostenlos-Downloader gelten dann als "minderbemittelt"

Anders herum wird im stationären Geschäft eher hier und da mal reingehört,

Klar, das macht man innerhalb der selben Stilrichtung sicher mal. Aber meinst Du wirklich, dass jemand der überwiegend "Gothic" hört, im Geschäft plötzlich auf die Idee kommt, mal in ein paar "Dubstep" Labels reinzuhören? Viele sind doch froh, ein Geschäft möglichst schnell wieder verlassen zu können nachdem man hat, was man (gezielt) gesucht hat.

Ähnlich ist es doch beim Kauf von Elektrogeräten aller Art: Beim Mediamarkt ausgiebig probiert und angefasst, dann im Netz den günstigsten Preis herausgefunden und online bestellt.

Nicht ganz. Ich informiere mich allein im Netz bis die Entscheidung steht und bestelle dann auch im Netz. Den Mediamarkt suche ich dann höchstens mal auf, um mir das Gerät zwischen Entscheidung und Bestellung nochmal "live" anzusehen. Das ändert dann aber nichts mehr an der Entscheidung, und gekauft habe ich da noch nie etwas aufgrund der astronomischen Preise...
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[2.1.1.1] Moneysac antwortet auf Oetker
09.01.2008 21:48
Benutzer Oetker schrieb:
Benutzer nukumichi schrieb:

Interessante Theorie - wie kommst du darauf? Mir scheint es eher genau anders herum zu sein

Durch Beobachtungen in meinem Umfeld. Sicherlich ist das nicht repräsentativ. Ich denke da gibt es große Unterschiede abhängig vom Alter, Geschlecht und z.B. der sozialen Situation. Mein Umfeld dürfte aber zur Hauptzielgruppe der MI gehören ;-)

Da mittlerweile fast jeder die Möglichkeit hat sich Musik auch "ohne zu bezahlen" zu beschaffen, gelten Original CDs genau wie auch DVDs auch als "Statussymbol". Diesen Trend begrüße ich zwar nicht, er ist aber nunmal da. Viele sind halt stolz auf ihren Geschmack und zeigen, daß sie dafür auch genug Geld haben. Kostenlos-Downloader gelten dann als "minderbemittelt"

Anders herum wird im stationären Geschäft eher hier und da mal reingehört,

Klar, das macht man innerhalb der selben Stilrichtung sicher mal. Aber meinst Du wirklich, dass jemand der überwiegend "Gothic" hört, im Geschäft plötzlich auf die Idee kommt, mal in ein paar "Dubstep" Labels reinzuhören? Viele sind doch froh, ein Geschäft möglichst schnell wieder verlassen zu können nachdem man hat, was man (gezielt) gesucht hat.

Ähnlich ist es doch beim Kauf von Elektrogeräten aller Art: Beim Mediamarkt ausgiebig probiert und angefasst, dann im Netz den günstigsten Preis herausgefunden und online bestellt.

Nicht ganz. Ich informiere mich allein im Netz bis die Entscheidung steht und bestelle dann auch im Netz. Den Mediamarkt suche ich dann höchstens mal auf, um mir das Gerät zwischen Entscheidung und Bestellung nochmal "live" anzusehen. Das ändert dann aber nichts mehr an der Entscheidung, und gekauft habe ich da noch nie etwas aufgrund der astronomischen Preise...

ich glaube schon, dass der MI durch die uploader ein enormer schaden entsteht, es gibt seiten, auf denen man komfortabel ganze alben incl. cover und tracklist zum ausdrucken herunterladen kann. oft findet man auf illegalen seiten gar ganze datenbanken mit aktuellen alben, geordnet nach genre, alphabet, etc.
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[2.2] Moneysac antwortet auf Oetker
09.01.2008 21:45
Benutzer Oetker schrieb:
Benutzer Moneysac schrieb:
Schadensersatz wird die musikindustrie aber weiterhin nur verlangen können, wenn auch ein schaden entstanden ist.

Richtig. Versucht man die Tauschbörsen mal insgesamt und neutral zu betrachten, entsteht der MI aber überhaupt kein Schaden! Meiner Meinung nach profitiert sie sogar davon.

Über die Tauschbörsen wird nämlich grundsätzlich Musik heruntergeladen, die sich die betroffene Person ohnehin nicht gekauft hätte. Meistens wohl zum "Reinhören" in unbekannte Stilrichtungen. In diesem Fall entsteht also kein Verlust. Klar gibt es auch einige, die gezielt bestimmte CDs herunterladen, die sie sich sonst gekauft hätten. Viel häufiger ist aber sicherlich das Szenario, das jemand etwas Neues, Interessantes heruntergeladen hat und anschließend im Geschäft gezielt nach Ähnlichem fragt und dieses dann auch kauft. Meist ist das dann auch nicht nur eine CD. Dies gleicht den Verlust durch die "gezielten Downloader" mehr als aus!

Tatsächlicher Verlust entsteht der MI aber durchaus dadurch, daß aktuelle CDs von den Kiddys mittlerweile nur noch 1x pro Schule gekauft werden. Klar hätte sich auch hier nicht jeder Empfänger einer Kopie das Original gekauft, aber bestimmt einige.

stimmt, aber in diesem fall verursacht derjenige den schaden, der das gekaufte album illegal weiterverbreitet. durch das bloße annehmen einer kopie verursache ich keinen schaden, ebensowenig wie durch das herunterladen.
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[2.2.1] Frage
peti55 antwortet auf Moneysac
10.01.2008 08:39
Ist es strafbar im web Radio mitzuschneiden und diese Titel dann via CD oder USB Stick im Auto zu hören?
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[2.2.1.1] Moneysac antwortet auf peti55
10.01.2008 11:58
Benutzer peti55 schrieb:
Ist es strafbar im web Radio mitzuschneiden und diese Titel dann via CD oder USB Stick im Auto zu hören?

Wenn es sich um einen legalen sender handelt, ist nach meinem dafürhalten nichts gegen diese praxis einzuwenden. Natürlich darf mit den mitschnitten kein handel getrieben werden oder eine sonstige illegale weiterverbreitung erfolgen.