Nokia 'Comes With Music'
Nokia bringt die Musik-Flatrate "Comes With Music" jetzt auch in Deutschland auf den Markt und rührt kräftig die Werbetrommel dafür. Doch das Konzept der Finnen ist einigermaßen fragwürdig und dürfte den Erfolg von Comes With Music in Deutschland gefährden.
Das Angebot im Music Store von Nokia ist tatsächlich enorm. Für Musikfreunde ist es eine wahre Wonne, durch die mehr als fünf Millionen Titel zu stöbern. Kann man dann noch ein Jahr lang so viel herunterladen wie man will, ist das durchaus vergleichbar mit dem Gefühl, als kleiner Junge freie Auswahl im Spielzeugladen zu haben.
Beim Herunterladen gehen die Probleme aber schon los: warum sind die Datenkosten nicht in dem Betrag für die Flatrate mit enthalten? Zu Hause am DSL-Anschluss mag das noch in Ordnung sein, aber das Konzept von Nokia bindet die Flatrate schließlich an ein Handy - und das hier bei den zu erwartenden Datenmengen immense Kosten auflaufen können, wenn man sich für den falschen Vertrag entscheidet, ist eine echte Gefahr. Immerhin hat Nokia sich mit mobilcom-debitel einen Mobilfunkanbieter an die Seite geholt, der die Handys mit Comes With Music zu subventionierten Preisen verkauft, und die Kunden hoffentlich beim Kauf auch über geeignete Verträge informiert. Ein Restrisiko bleibt allerdings.
Wirklich unmöglich sind allerdings die Rechte-Einschränkungen, die Nokia den Comes-With-Music-Kunden auferlegt. Die heruntergeladenen Titel sind doch für fast nicht zu gebrauchen. Weder im Auto noch auf der Stereo-Anlage (sofern sie nicht mit dem Rechner verbunden ist) kann die Musik angehört werden, für die immerhin teures Geld bezahlt wurde. Es hat auch sicher nicht jeder Lust, etwa beim Sport ständig mit seinem teueren Smartphone rumzurennen, nur damit er Musik hören kann - andere Musikplayer unterstützt Nokia ja ebenfalls nicht. Großzügig, dass die Kunden aber die Rechte nachträglich kaufen können - aber wozu dann zuerst mehr Geld für ein Comes-With-Music-Handy ausgeben? Musik-Shops im Internet gibt es ja genug, auch mit ähnlich viel Inhalten wie bei Nokia. Irgendwie wirkt das komnplette Konzept nicht zu Ende gedacht - und das ist wirklich schade, denn Spaß macht das Stöbern in der großen Musik-Datenbank sicherlich und würde bestimmt einige Anhänger finden.
