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g.ho.st - das Browser-Betriebssystem

Von Falko Benthin

Die Welt wird immer mobiler, Cloud-Computing ist in aller Munde, doch richtig nutzen tun den Trend bisher nur Wenige. Mit dem Global Hosted Operating System, kurz Ghost [Link entfernt] , könnte sich das ändern und Cloud-Computing zu einem Muss für zeitbewusste Netizen werden. Ghost wurde 2006 von Zvi Schreiber gegründet, das Team sitzt im palästinensischen Ramallah und israelischen Modiin. Mit dem Projekt möchte Schreiber zeigen, dass Israelis und Palästinenser nicht nur aufeinander schießen, sondern auch gemeinsam im High-Tech-Bereich produktiv sein können.

Drei Jahre lang schraubten die Ghost-Entwickler des palästinensisch-israelischen Startups g.ho.st an ihrem webbasierten Betriebssystem. Heraus kam ein virtueller Computer (VC), der in jedem Browser läuft, der JavaScript ausführen kann. Anwender haben nicht nur überall da, wo sie über ein Netz verfügen, Zugriff auf ihren persönlichen Desktop und die darauf abgelegten Daten und Emails, Ghost bringt auch etliche Anwendungen mit, die ebenfalls im Browser laufen. Das Überall-Betriebssystem kombiniert die Anwendungen mehrerer Anbieter [Link entfernt] wie beispielsweise Google Docs, Zoho oder Flickr. Diese lassen sich wie auf einem bisherigen Desktop vom Anwender anordnen und verschieben, offene Fenster lassen sich mit einem Klick minimieren und landen in der Ghost-Taskbar

Der Vorteil des virtuellen Computers besteht darin, dass Anwender sich nur einmal anmelden und authentifizieren müssen, um alle Anwendungen nutzen zu können. Um Backups und Updates müssen sich Anwender keine Sorgen mehr machen, leistungshungrige Hardware ist nicht erforderlich. Jeder Anwender erhält bis zu 15 GB Speicherplatz, lädt er Freunde ein und nutzen diese ebenfalls Ghost, kommen 5 GB dazu. Auf diesem Speicher abgelegte Daten können Kollegen, Freunden und Verwandten mit wenigen Klicks zugänglich gemacht werden. Als Grundlage verwendet Ghost Amazons Webservices, was laut Aussagen von Ghost-CEO Schreiber 50 bis 70 Prozent weniger als ein traditionelles Datencenter kostet. Mit Ghost-Lite bietet g.ho.st eine abgespeckte Oberfläche für den VC an, welche auf Mobiltelefonen, älteren Rechnern, Rechnern mit Modem-Verbindung oder als integriertes Widget in Webseiten laufen soll. Die Kosten auf Seiten von g-ho-st werden durch Affiliate-Programme oder Premium-services gedeckt.

[Bilder: g.ho.st]