Google: Inzwischen über 40 000 Lösch-Anträge
Das Interesse an Löschanträgen für Google-Links ist weiterhin sehr hoch.
Bild: dpa
Die Flut von Anträgen zur Löschung von Suchergebnissen
bei Google ebbt nicht ab: Bis Montagabend gingen rund 41 000 Anträge
ein, wie ein Google-Sprecher heute mitteilte. Der Konzern hatte
erst am Freitagmorgen in Europa ein Online-Formular für die Anträge
freigeschaltet. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte vor gut zwei
Wochen entschieden, dass Europas Bürger Google dazu verpflichten
können, Links zu unangenehmen Dingen aus ihrer Vergangenheit aus dem
Netz verschwinden zu lassen.
Am ersten Tag hatte es 12 000 Anfragen gegeben. Jetzt wird klar, dass das Interesse auch danach hoch geblieben ist. Das wirft die Frage auf, wie hoch der Aufwand von Google für die Bearbeitung am Ende sein wird und wie lange die Prüfung dauern könnte. Google-Chef Lary Page hatte bereits gewarnt, die EuGH-Entscheidung könne jungen Internet-Startups schaden, die nicht über die Ressourcen seines Konzerns verfügten.
Das Interesse an Löschanträgen für Google-Links ist weiterhin sehr hoch.
Bild: dpa
Google macht noch keine Angaben dazu, wie viele Links von den
Anträgen betroffen sind und wie sich die Anfragen auf einzelne
europäische Länder verteilen. Von den "einigen tausend" Anträgen, die
noch vor Bereitstellung des Web-Formulars eingingen, kamen laut
Google 40 Prozent aus Deutschland.
Google soll die Verweise aus seiner Ergebnisliste entfernen, wenn dort enthaltene Informationen das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz einer Person verletzten. Die Informationen können dabei auch weiterhin im Netz verfügbar bleiben.
Google will nur Links in seinen Diensten in den 28 EU-Ländern sowie Island, Norwegen, Lichtenstein und der Schweiz löschen - nicht aber etwa in der Domain "Google.com". Der Konzern rechnet damit, dass es strittige Fälle geben wird, die vor Gericht landen werden.